Hans Dieter Stöver

Hans Dieter Stöver, 1937 geboren, hat sich dem Erbe – »Das Wissen um unsere Wurzeln in der Antike schwindet, nicht nur an den Schulen. Darum sehe ich meine Aufgabe auch darin, Brücken zu schlagen vom Damals zum Heute, vom Heute zum Damals. Wir sind nun einmal die Erben Roms.« – verschrieben.

Schon in jungen Jahren weckt die Mutter sein Interesse für die Antike: In der unmittelbaren Nachkriegszeit, auf langen Fußmärschen zu Tauschgeschäften in der nächstgelegenen Stadt erzählt sie ihrem Sohn aus historischen Romanen, die sie selbst gerade liest. Die Liebe zu den antiken Stoffen beeinflusst Stöver schließlich auch in der Wahl seiner Studienfächer: Zuerst studiert er Pädagogik in Bonn, danach Alte Geschichte, Altertumskunde, Neuere Geschichte und Kunstgeschichte in Köln.

Nach dem Studium arbeitet er von 1964 bis 1994 als Lehrer. Außerdem verfasst er für den WDR Hörspiele und Features zu kulturgeschichtlichen Themen. Diese pädagogischen und journalistischen Erfahrungen tragen viel zum Erfolg seiner Bücher bei, die bezeichnenderweise immer wieder mit dem Begriff des Edutainment1) in Zusammenhang gebracht werden. Über 30 Titel sind seit 1976 erschienen: Sachbücher, Jugend- und Kriminalromane – allesamt angesiedelt in der römischen Welt.

Seinen durchschlagenden Erfolg als Autor verdankt Stöver maßgeblich der Quintus-Trilogie, einer Romanfolge, die den jugendlichen Leser – anhand der turbulenten Karriere des jungen, bibliophilen Quintus – direkt in das Rom der Caesar-Ära führt. Nicht weniger lebendig erscheint diese Epoche, wenn Stöver sie in Sachbuch-Form darstellt: ›Drei Tage in Rom. Land- und Stadtleben zur Zeit Caesars‹ ist eine fakten- und anekdotenreiche, liebevoll illustrierte Alltagsgeschichte. Überhaupt sind es meistens die individuellen Schicksale, die Stöver zur Vermittlung historischer Zusammenhänge heranzieht. So stellt er z.B. in seinem Roman ›Das römische Weltwunder‹ den Bau des Kolosseums nicht nur aus fachkundiger Sicht eines römischen Bauunternehmers dar, sondern auch aus der seiner Tochter, die vor allem eines fürchtet: dass ihrem heimlichen Geliebten, dem Gladiator Verus, bei den Eröffnungsspielen etwas zustoßen könnte. Und in der Piratengeschichte ›Die letzte Fahrt der Triton‹ gerät der Leser an der Seite der Protagonisten direkt zwischen die Fronten des Spartakusaufstandes.

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1)Edutainment (gelegentlich auch eingedeutscht „unterhaltsames Lernen“) ist ein Kofferwort, dass sich aus den englischen Wörtern education (Bildung) und entertainment (Zeitvertreib) zusammensetzt und ein Konzept der elektronischen Wissensvermittlung, bei dem die Inhalte spielerisch und gleichzeitig auch unterhaltsam vermittelt werden, bezeichnet. Unterhaltsames Lernen kann unter anderem in Fernsehprogramme, Computer-/Videospiele oder andere Multimedia-Softwaresysteme integriert werden. Durch die Verbindung von Bildung und Unterhaltung soll die Lernmotivation gesteigert und das Lernen effizienter und erfolgreicher gestaltet werden. Edutainment kann außerdem dazu genutzt werden, den Fokus auf bestimmte gesellschaftliche, soziale oder gesundheitliche Themen zu lenken.“

1) Quelle: wikipedia.org – Edutainment – unterhaltsames Lernen

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