18, pleite und planlos, aber immerhin sehen wir gut dabei aus

Autorin: Bettina Brömme

Klappentext:

„Franzi und ihre Mädels sind endlich 18! Aber irgendwie hatten sie sich das Erwachsensein anders vorgestellt. Die Liebe ist immer noch ein großes Rätsel, die Zukunft ein schwarzes Loch und für alles soll man plötzlich selbst Verantwortung übernehmen. Auf YouTube wollen sie Jüngere „vorwarnen“, dass 18 werden nicht so cool ist, wie man denkt. Vor allem Franzi ist voll in ihrem Element, als der Channel wächst und wächst. Doch dann überschatten die Probleme der analogen Welt den Spaß an den Videos und Franzi muss sich entscheiden, was sie will …“

Eine Leseprobe:

»“Überraschung!“
Jella, Alwa und ich schreien so laut, dass sich Mai erschrocken die Ohren zuhält. Was insofern unpraktisch ist, als sich Jella gerade bemüht, Mai das Tuch von den Augen zu ziehen, das ihr bisher die Sicht versperrt. Mit einem Ruck gelingt es Jella schließlich, die Binde zu entfernen.
Mais „Wow“ ist noch lauter als unser kindisches Geschrei eben. Sie macht ein paar Schritte in den riesigen Raum hinein, der leer ist bis auf eine großzügige Essecke und ein schneeweißes, mit einem Plastiküberzug verhülltes Sofa, das für Schneewittchen, die sieben Zwerge und sämtliche ihrer Verwandten Platz bietet, und dreht sich um ihre eigene Achse. Das Strahlen in ihrem Gesicht lässt keinen Zweifel zu: Sie ist überwältigt!
Ich bin froh, dass ich ihren Ausdruck mit meiner Handykamera festhalten kann. Ein Moment für die Ewigkeit!
„Ihr spinnt“, ruft sie, kommt zu uns zurück und zieht uns in ihre Arme. „Boah, ihr seid echt crazy!“
Sie küsst uns auf die Wangen und zu viert hüpfen wir im Kreis herum. Ich halte mein Smartphone hoch, sodass ich unseren Tanz von oben filmen kann. Ganz schön wackelige Angelegenheit.
„For she’s a jolly good fellow, for she’s a jolly good fellow“, fängt Jella zu singen an und wir fallen ein. An der Eingangstür hinter uns klopft es laut und wir lassen Mai los.
„Du solltest deinen Gästen aufmachen“, empfiehlt Alwa und grinst ihr geheimnisvollstes Lächeln. Mai kichert, geht zur Tür und öffnet sie vorsichtig.
Ungefähr 40 Leute stürmen herein. Manche tragen Bierkästen in den Händen, andere Schüsseln mit Salat oder Nachtisch. Irgendwer bringt Baguettestangen, Flaschen mit durchsichtigem Inhalt, eine Batterie kleiner Schnapsgläser und Stapel von Einweggeschirr.
„Happy Birthday“, grölt Flo und fällt Mai als Erster um den Hals. Sie kann sich seiner Küsse kaum erwehren und schiebt ihn halb lachend, halb stöhnend von sich.
„Sorry“, zische ich ihr zu. „Der war leider unvermeidbar.
Während das Partyvolk hereinströmt und all die Mitbringsel auf dem ewig langen Esstisch abstellt, führen Alwa, Jella und ich Mai herum. Mein Handy habe ich zur Abwechslung weggesteckt.
Ehrlich gesagt, wissen auch wir nicht so genau, was uns hinter den zahlreichen Türen erwartet – wir sehen die Wohnung wie Mai zum ersten Mal. Viel zu entdecken gibt es nicht – bis auf das Wohnzimmer und die Küche stehen die meisten Zimmer komplett leer. Im über und über verspiegelten Bad fragt Mai schließlich: „Wo sind wir hier eigentlich?“
Alwa zuckt mit den Schultern, Jella macht ein Duckface. Mai sieht mich erwartungsvoll an.
„Okay, du musst jetzt ganz stark sein“, fange ich an. Mai lacht verwundert auf.
„Die Wohnung hat Flo organisiert“, gestehe ich. Obwohl Mai sonst zu einer gewissen Strenge neigt, scheint ihr heute alles egal zu sein. Lachend zuckt sie mit den Schultern. Für ihre Geburtstagsparty nimmt sie sogar Flos Anwesenheit in Kauf.
„Flos Ma ist doch Maklerin“, erklärt Alwa. „Sie hat ihm erlaubt, dass wir hier feiern – die Wohnung wird ab nächster Woche komplett renoviert. Dann fliegen wohl auch die restlichen Möbel, die hier noch rumstehen, raus.“
„Es ist also vollkommen wurscht, wie wir uns benehmen!“ Jella verziert den Spiegel über dem Waschbecken mit einem quietschroten Lippenstiftabdruck.
„Na ja, die Wände sollten wir schon stehen lassen“, wage ich einzuwenden. Und ehrlich gesagt, frage ich mich sogar, was renoviert werden soll. Es sieht alles picobello aus. Ich hoffe, Flo hat nicht schon wieder Schmarren erzählt. Aber schließlich hatte er ja einen Schlüssel und den wird er wohl kaum geklaut haben. So abgebrüht ist nicht mal er.
„Wo bleibt ihr denn?“, ruft Flo und wir gehen zu ihm ins Wohnzimmer zurück. Jetzt erst bemerken wir die riesige Dachterrasse vor der Glasfront.
„Wahnsinn!“ Mai läuft sofort nach draußen. Obwohl es kaum Mitte April ist, fühlt sich die Luft lau und seidig an. Ganz dunkel ist es auch noch nicht. Die Lichter Münchens sind dennoch gut zu erkennen. Gegen den dunkelblauen Himmel sieht man die charakteristischen Türme der Frauenkirche in der einen Richtung, den Olympiaturm in der anderen und irgendwo das Hypo-Hochhaus. Und ein paar Sterne blinken ebenfalls.
„Mann, Mädels.“ Mai seufzt wieder tief. „Ich hab echt befürchtet, ich muss meinen 18. Geburtstag zwischen Babybreigeschmiere auf dem Küchentisch und dem Windelabfalleimer feiern.“«

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 04/2017: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Fazit:


„Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, bleibt ein Mensch“

Erich Kästner (1899 – 1974),
deutscher Schriftsteller

Buchcover:

18, pleite und planlos, aber immerhin sehen wir gut dabei aus – von Bettina Brömme erschienen in der Arena Verlag GmbH

18, pleite und planlos, aber immerhin sehen wir gut dabei aus – von Bettina Brömme erschienen in der Arena Verlag GmbH


Verlag: Arena Verlag GmbH (7. Februar 2017).
Seitenanzahl: 312 Seiten.
Bindung: gebunden.
ISBN-10: 3-401-60292-6.
ISBN-13: 978-3-401-60292-9.
Preis: EUR 12,99.

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