Brot und Spiele

Alltag im Alten Rom

In Kooperation mit »Spektrum der Wissenschaft«

Autor: Karin Schlott

Klappentext:

„Das Alte Rom begegnet uns meist in Gestalt bedeutender Dichter, Staatsmänner oder Militärs – mit anderen Worten: Mit Rom verbinden wir die römische Prominenz von Cicero bis Cäsar. Die Welt der einfachen Römer bleibt uns dagegen meist verborgen. Dabei bringt uns gerade der Alltag des römischen Durchschnittsbürgers das antike Leben auf besonders plastische Weise nahe. Oder hätten Sie gewusst, dass auch die Römer Fasching feierten? Dass in römischen Städten die Prostitution eine alltägliche Dienstleistung darstellte? Und dass reiche Städter ihren Urlaub gerne im Mallorca der Antike verbrachten – dem mondänen Kurort Baiae? Historiker, Archäologen und Wissenschaftsjournalisten berichten Ihnen in diesem Buch, was archäologische Funde und Schriftzeugnisse über den Alltag der einfachen Beamten, Händler und Sklaven verraten. Unternehmen Sie mit ihnen einen galanten Stadtbummel durch das Alte Rom und erfahren Sie, wo dort die reizendsten Mädchen anzutreffen waren; begeben Sie sich auf den Sklavenmarkt; oder begleiten Sie eine römische Ärztin in die germanische Provinz. Sie werden sehen: In seinem Alltag rückt uns die fremde Welt des Alten Rom erstaunlich nahe.“

Presseinformation des Verlags:

Prostitution, Glücksspiel und Karneval:
»Brot und Spiele / Alltag im alten Rom« erscheint im Franz Steiner Verlag

Auf den Spuren ganz normaler Bürger im antiken Rom /
»Brot und Spiele« erscheint im Franz Steiner Verlag

„Wie lebte ein normaler Bürger im Alten Rom, wie feierte er und wie muss man sich die Badekultur in der Antike vorstellen? »Brot und Spiele« erscheint in Kooperation mit »Spektrum der Wissenschaft« im Franz Steiner Verlag und bietet einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichsten Aspekte des Lebens im Alten Rom. Die zahlreichen Farbabbildungen nehmen den Leser mit auf einen spannenden Rundgang durch den Alltag der einfachen Römer.

Herausgeberin Karin Schlott und ihr Autorenteam lassen die Leser in »Brot und Spiele« teilhaben an den Ursprüngen unserer Zivilisation, und zugleich an einer fremden Welt. Sklavenmärkte und Gladiatorenkämpfe gehörten ebenso zum Alltag wie die Inanspruchnahme von Liebesdiensten. Dennoch galten Dirnen als ehrlos – wie Schauspieler, Musiker oder Gladiatoren. Anders als heute waren die Helden der Arena außerhalb ihrer Kampfstätten also keine Stars, sondern Ausgestoßene. Verhandlungen aller Art wurden nicht selten auf der Latrine geführt – eher kein stilles Örtchen, sondern ziemlich »busy«. Die Leser begleiten eine römische Ärztin in die germanische Provinz und erfahren Verblüffendes über die Kunst des Aquädukt-Baus, die wenig zarte Praxis der Eheschließung oder was es mit den Lichtern Roms auf sich hatte.“

Eine Leseprobe:

Ende mit Schrecken

Obschon im August 79 n. Chr. um den Vesuv herum immer wieder die Erde bebt, ahnen die Menschen vom drohenden Unheil nichts.
Doch dann explodiert der Berg.

Joachim Schüring

Gaius Plinius Secundus lässt den 24. August 79 n. Chr., den Tag des Jupiters, ruhig angehen. Zunächst legt er sich in die Sonne, nimmt dann ein kaltes Bad, um sich anschließend zum Essen zu legen. Der römische Flottenadmiral ist dick, etwas kurzatmig, 55 Jahre alt und befehligt in Misenum, am westlichen Zipfel der Bucht von Neapel, die römische Flotte. Um die Mittagszeit sitzt er am Schreibtisch, als plötzlich seine Schwester nach ihm ruft: Auf der anderen Seite der Bucht, gleich bei Pompeji, stehe eine mächtige dunkle Rauchsäule am Himmel. Der Flottenadmiral, der später als Plinius der Ältere in die Geschichte eingehen wird, lässt sich die Sandalen bringen. Eilig steigt er eine Anhöhe hinauf – nicht ahnend, dass dies der letzte Tag in seinem Leben sein wird.

Das Schicksal Pompejis nahm schon lange vor der Stadtgründung tief in der Erdkruste seinen Lauf. Das Ende der Stadt markierte nur einen Höhepunkt im tektonischen Gerangel zweier Kontinente. Schon seit vielen Millionen Jahren treibt die afrikanische Kontinentalplatte wie eine mächtige Scholle auf dem zähflüssigen oberen Teil des Erdmantels in jedem Jahr um einige Zentimeter nach Norden und drängt gegen die eurasische. Als Folge der Kollision knautschen sich rund um das heutige Mittelmeer mächtige Gebirge in die Höhe, wie etwa die Alpen. Auch heute noch bauen sich dabei vielerorts peu à peu große Spannungen auf. Sobald die Kräfte zu groß werden, lösen sie sich schlagartig und haben mitunter katastrophale Erdbeben zur Folge. An manchen Stellen sind infolge der Spannungen tiefe Spalten aufgebrochen. Sie reichen einige dutzend Kilometer tief in die heißen Bereiche des oberen Erdmantels und machen den Weg frei für aufwärts strebendes Magma.

Doch von alledem hatten die Menschen in der damals schon seit 500 Jahren beackerten, fruchtbaren Region rund um den Vesuv keine Ahnung. Obschon der Boden unter ihren Füßen regelmäßig bebte, ahnten sie nichts von dem unberechenbaren Wesen ihres Bergs. Dass der 1800 Meter hohe Vesuv ein enger, aber viel gefährlicherer Verwandter der andauernd aktiven Vulkane Siziliens war, wusste niemand. Denn um den Vesuv war es jahrhundertelang ruhig geblieben. …“

Aus dem Inhalt

  • Vorwort
  • Ende mit Schrecken von Joachim Schüring
  • Spätere Liebe nicht ausgeschlossen von Theodor Kissel
  • Kein leichtes Gewerbe von Karl-Wilhelm Weeber
  • Hier wohnt das Glück von Karl-Wilhelm Weeber
  • Wie die Würfel fielen von Dirk Husemann
  • Geschäftemacherei von Joachim Schüring
  • So viele, so reizende Mädchen … von Karl-Wilhelm Weeber
  • Das Geschäft mit der Ware Mensch von Iris Samotta
  • Auf dem Sklavenmarkt von Hakan Baykal
  • Karneval am Tiber von Theodor Kissel
  • Der Schatten des Adlers von Theodor Kissel
  • Die hohe Kunst der Landvermesser von Klaus Grewe
  • Aus dem Dunkel ans Licht von Klaus Grewe
  • Am goldenen Strand der glücklichen Venus von Karl-Wilhelm Weeber
  • »Wirkliches Leben schenken nur Bäder, Wein und Liebe« von Iris Hofmann-Kastner
  • Zerbrechliches Gold von Karin Schlott
  • Die Lichter Roms von Hans-Hoyer von Prittwitz und Gaffron sowie Karin Schlott
  • Vom Landleben von Ursula Heimberg
  • Botschaften aus der Antike von Mathias Will
  • Sprechende Wände von Simone Guski
  • Die Medica von Heidelberg von Andreas Hensen
  • Auf den Zahn gefühlt von Henrike Kiesewetter
  • Auf zu den Wundern der Welt! von Karl-Wilhelm Weeber
  • Abbildungsverzeichnis
  • Autorenregister

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 10/2014: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Die Herausgeberin Karin Schlott hat mit ihrem Buch »Brot und Spiele – Alltag im Alten Rom« ein informatives Sachbuch erstellt, in dem sie 23 Fachbeiträge, die für Magazine der Fachzeitschrift »Spektrum der Wissenschaft« von 15 anerkannten Archäologen, Historikern und Wissenschaftsjournalisten entstanden sind, zusammengetragen und diese in einer gelungenen Komposition übersichtlich und mit passenden Abbildungen untermalt zusammengefügt. Der Leser begleitet die einfachen Bürger des Alten Roms wie Bauern, Beamte, Handwerker, Händler, Prostituierte und Sklaven in ihrem täglichen Leben, wobei das einfache Volk, die Plebejer (lat. plebs „Menge, Volk“), im Fokus des Buches steht. Ganz beiläufig erfährt der Leser beispielsweise, dass im »Alten Rom« ein staatliches Schulwesen gänzlich fehlte und stattdessen Privatlehrer für die notwendige Bildung der Kinder sorgten. Aber nur wenige Römer konnten sich einen privat bezahlten Unterricht für ihre Kinder leisten.

Die kurzen Kapitel beschreiben, die Art und Weise, wie die Römer der Antike ihren Alltag verbrachten. Dabei verknüpft Karin Schlott die wissenschaftlichen Hintergründe und geschichtlichen Beweise sowie römische Zitate geschickt mit einer leicht verständlichen Sprache. Zusätzlich sind die Texte mit vielen Abbildungen und Skizzen angereichert, die den römischen Alltag für den Leser anschaulich werden lassen.

Fazit:

Ein absolut lesenswertes und höchst lehrreiches Sachbuch über das Leben der Römer zur Zeit der Antike.

„Die Hoffnung ist die Säule, welche die Welt trägt.“

Gaius Secundus Plinius der Ältere (23 oder 24 – 79),
römischer Offizier, Flottenkommandant und Schriftsteller.

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Buchcover:

Brot und Spiele - Alltag im Alten Rom - von Karin Schlott erschienen Franz Steiner Verlag

Brot und Spiele - Alltag im Alten Rom - von Karin Schlott erschienen Franz Steiner Verlag

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Verlag: Franz Steiner Verlag, 1. Auflage (2. September 2014).
Seitenanzahl: 148 Seiten.
Bindung: Taschenbuch Ausgabe.
ISBN-10: 3-515-10172-1.
ISBN-13: 9-783515-10172-1.
Preis: EUR 19,80.

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