Der letzte Kampf

Originaltitel: The last Battle

Berlin 1945

Autor: Cornelius Ryan

Mit einem
Geleitwort von Willy Brandt und einer
Einleitung von Johannes Hürter,
aus dem Amerikanischen übersetzt von Helmut Degner.

Klappentext:

„Am 16. April 1945 um vier Uhr morgens bricht an der Oderfront das russische Trommelfeuer los: Zeichen für die Rote Armee zum Sturm auf Berlin. Zum gleichen Zeitpunkt zieht sich die 9. US-Armee auf Befehl von Eisenhower auf die Elbe zurück. Deutsche Generäle versuchen mit dem buchstäblich letzten Aufgebot, die Sowjettruppen so lange wie möglich aufzuhalten. Die Bevölkerung der Stadt macht sich auf den Untergang gefasst – die Philharmoniker spielen die ›Götterdämmerung‹. In seinem erstmals in den 1960er-Jahren publizierten Dokumentarbericht schildert Cornelius Ryan eindrucksvoll die Chronologie dieser letzten Schlacht um Berlin. Dabei gibt er Beteiligten aller Seiten Stimme und Gesicht. Die Darstellung beruht ebenso auf militärischen Dokumenten wie auf privaten Aufzeichnungen und Erinnerungen von Augenzeugen: vom Berliner Milchmann bis zum Sowjetmarschall, vom GI bis zum Heeresgruppen-Oberbefehlshaber, von den Verfolgten des Hitlerregimes bis zu den Angehörigen der braunen Prominenz.“

»Dies ist ein sehr erregendes, ein sehr menschliches und ein sehr wichtiges Buch. […] Wie kein anderer hat der Autor in den Griff bekommen, was sich in den letzten Monaten, Wochen und Tagen des Zweiten Weltkrieges zwischen Oder und Elbe zugetragen hat. […] Cornelius Ryan verdient besondere Anerkennung dafür, daß er […] das tödlich bedrohte Leben von Berlinern so klar und bewegend eingefangen hat.« Willy Brandt (aus dem Geleitwort)

Presseinformation des Verlags:

US-amerikanischer Kriegsberichterstatter über das Ende des Zweiten Weltkrieges: »Der letzte Kampf« von Cornelius Ryan / neu im Theiss Verlag

»Der letzte Kampf«: Der Klassiker des US-Journalisten Cornelius Ryan, der von der Schlacht um Berlin am Ende des Zweiten Weltkrieges erzählt, wird im Theiss Verlag neu veröffentlicht.

„Es war ein warmer Frühlingstag, als die Hölle losbrach. Die sowjetische Armee hatte 2,6 Millionen Soldaten im Osten und Süden vor Berlin zusammengezogen – 7.500 Flugzeuge und rund 10.000 Artilleriegeschütze, die am 16. April 1945 ihr Trommelfeuer in Richtung der deutschen Reichshauptstadt eröffneten. »Der letzte Kampf« – spannend, tiefgründig und einsichtig im gleichnamigen Buch des US-Kriegsberichterstatter Cornelius Ryan nacherzählt – hatte begonnen. Das Buch »Der letzte Kampf«, das erstmals 1966 erschien und von Presse und Kritik als Sensation gefeiert wurde, wird nun zum 70. Jahrestag der Schlacht um Berlin im Theiss Verlag neu veröffentlicht. Das Werk hat nichts an Aktualität verloren, weil es dem Leser die Tragik und den Schrecken des Krieges in all seinen Facetten vor Augen führt.

Heinz Rühmann hatte Rattengift gebunkert, Hans Rosenthal saß versteckt in einer Laube

Während die blutigen Kämpfe um die Seelower Höhen tobten, spielten die Berliner Philharmoniker Wagners Götterdämmerung, der Volksschauspieler Heinz Rühmann hatte Rattengift in einem Blumentopf versteckt, mit dem er seine Frau und sich bei Einrücken der Sowjets umbringen wollte, und der zwanzigjährige Hans Rosenthal, der später in der Bundesrepublik zu einer bekannten Persönlichkeit des Fernsehens werden sollte, saß in seinem Versteck in einer Gartenlaube und sehnte die Niederlage der Nationalsozialisten herbei. »Ich bin Jude und habe die Nazis überlebt. Ich werde auch Stalin überleben«, sagte Rosenthal.

Willy Brandt: »Dies ist ein sehr erregendes, sehr menschliches und sehr wichtiges Buch«

Ryan (1920-1974) hatte Rosenthal nach dem Krieg interviewt, ebenso wie Hunderte Privatpersonen, Politiker, Befehlshaber und Soldaten der Roten Armee, der Alliierten und der Wehrmacht. Der Autor berühmter Bücher wie »Der längste Tag« und »Die Brücke von Arnheim«, die beide in Hollywood verfilmt wurden, nutzte die Interviews und seine jahrelangen Recherchen in Militärarchiven, um die Ereignisse, die schließlich mit der Kapitulation Nazideutschlands am 8. Mai 1945 endeten, in einer epischen Erzählung nachzuzeichnen. Ryans Text wurde eine Einführung des deutschen Historikers Johannes Hürter vorangestellt. Sie hilft dem Leser, Ryans Erkenntnisse mit den neuesten Forschungsergebnissen abzugleichen.

»Dies ist ein sehr erregendes, sehr menschliches und sehr wichtiges Buch«, schrieb der damalige Bürgermeister, Willy Brandt, im Vorwort der Erstveröffentlichung. »Durch dieses Buch erfahren wir mehr als zuvor über die auf Berlin bezogenen politischen Überlegungen und militärischen Planungen der gegen die Verderber Deutschlands verbündeten Mächte.« Aber Ryan zeichnet nicht nur nach, wie um die Pläne der Alliierten und Sowjets gerungen wurde, die später zur Teilung Deutschlands führten. In der unvergleichlichen Mischung aus Reportage und Hintergrundbericht nimmt Ryan den Leser mit in die Kommandostellen von General Schukow und General Montgomery, in den Führerbunker, zu den einfachen Soldaten und Kindern, die in Hitlers Volkssturm sinnlos geopfert wurden, oder zu den Bewohnern Berlins, die sich mit einer Mischung aus Angst, Verzweiflung und Hoffnung auf den Einmarsch der Roten Armee vorbereiteten. Der Leser folgt dem Milchmann Richard Poganowska aus Zehlendorf bei seiner täglichen Arbeit wie auch dem Tierpfleger Gustav Riedel, der unbedingt die neugeborenen Löwen des Berliner Zoos retten will.

  • Der große Dokumentarbericht über den Kampf um Berlin
  • Spannend wie ein Roman geschrieben
  • Verfasst auf Basis amerikanischer, britischer, russischer und deutscher Quellen und unzähligen Interviews mit Augenzeugen“

Eine Leseprobe:

„Während des ganzen Krieges hatte Speer, trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse, die deutsche Industrieproduktion aufrechterhalten. Doch schon seit langem deuteten seine Statistiken und Vorausberechnungen auf das Unvermeidliche hin: Die Tage des Dritten Reiches waren gezählt. Als die Alliierten in Deutschland eindrangen, war der realistische Speer der einzige Kabinettsminister gewesen, der es gewagt hatte, Hitler die Wahrheit zu sagen. »Der Krieg ist verloren«, schrieb er Hitler im Januar 1945. »Wenn der Krieg verloren geht«, hatte Hitler zynisch erwidert, »wird auch das Volk verloren sein.« Am 19. März erteilte Hitler eine ungeheuerliche Weisung: Deutschland solle völlig zerstört werden. Alles solle in die Luft gesprengt oder niedergebrannt werden – Wasser-, Gas- und Kraftwerke, Dämme und Schleusen, Häfen und Kanäle, alle Industrieanlagen sowie das gesamte Stromnetz, Häfen und Brücken, das gesamte rollende Material und die Signaleinrichtungen der Eisenbahn, sämtliche Fahrzeuge und Geräte, ja sogar die Autobahnen.

Der fassungslose Speer versuchte Hitler umzustimmen. Ihn traf der Führerbeschluß ganz besonders. Wenn Hitler ihn wahrmachte, dann wurde vieles zerstört, was Speer selbst geschaffen hatte – seine Brücken, seine Autobahnen, seine Bauten. Der Mann, der in erster Linie dafür verantwortlich war, daß die Waffen für Hitlers totalen Krieg geschmiedet werden konnten, vermochte die totale Zerstörung seines Werkes nicht zu ertragen. Ganz gleich, was mit dem Regime geschehe, sagt Speer zu Hitler, »– wir müssen alles tun, um dem Volk, wenn vielleicht auch in primitivsten Formen, bis zuletzt seine Lebensbasis zu erhalten … Wir haben kein Recht dazu, in diesem Stadium des Krieges von uns aus Zerstörungen vorzunehmen, die das Leben des Volkes treffen können«.

Hitler blieb fest. »Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen«, erwiderte er. »Im Gegenteil, es ist besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen und dem stärkeren Ostvolk gehört dann ausschließlich die Zukunft.« Mit diesen Worten schrieb Hitler das deutsche Volk ab. »Was nach dem Kampf übrigbleibt, sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefallen«, erklärte er Speer.

Speer war entsetzt. Das Volk, das so schwer für den Führer gekämpft hatte, bedeutete diesem Führer jetzt offenbar nichts mehr. Jahrelang hatte Speer vor den brutalen Seiten der Nazipolitik die Augen verschlossen und geglaubt, er stehe geistig über all diesen Dingen. Jetzt, da es zu spät war, kam ihm eine Erkenntnis, gegen die er sich monatelang aufgelehnt hatte. Jodl gegenüber äußerte er: »Hitler ist völlig wahnsinnig … man muß ihm in den Arm fallen.«

Zwischen dem 19. und 23. März ergoß sich eine Flut von »Verbrannte-Erde-Befehlen« an die Gauleiter und Militärbefehlshaber in ganz Deutschland. Demjenigen, der die Befehle nicht befolgte, drohte die Todesstrafe. Speer handelte sofort. In vollem Bewußtsein, daß er sein Leben aufs Spiel setzte, versuchte er gemeinsam mit einem kleinen Kreis befreundeter Militärs, Hitlers Plan zu durchkreuzen. Speer telefonierte mit Industriellen, flog zu Militärbefehlshabern, besuchte leitende Regierungsbeamte in der Provinz und bemühte sich, alle, darunter auch fanatische Nazis, davon zu überzeugen, daß Hitlers Plan das Ende Deutschlands bedeute. …“ (Seite 137/138)

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 02/2015: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Die Neuauflage des Buches »Der letzte Kampf« von Cornelius Ryan beginnt mit einer neuen  Einführung von Johannes Hürter. Die Gliederung des Inhalts besteht aus fünf Teilen, einem Vorwort, einem Anhang, einer Danksagung, einer Bibliographie, einem Register und einer Bilddokumentation, die ebenfalls aus fünf Teilen besteht. Aufgrund der vielen verschiedenen und unterschiedlichen Zeitzeugen, von denen der Autor erzählt, befindet sich der Leser mitten im Kriegsgeschehen der damaligen Reichshauptstadt Berlin im Frühjahr 1945. Anschaulich erlebt der Leser wie die Alliierten die letzte Offensive gegen das Dritte Reich führen: Nachdem sie das Ruhrgebiet erobert hatten ging ihr Vormarsch schneller als geplant voran und führte zu einem Durcheinander auf deutscher Seite und einiger grotesker Erlebnisse in denen sich alliierte Divisionen gegenseitig beschossen und ein mit Geschützen, Panzern und deutschen Soldaten beladener Zug unmittelbar an einer amerikanischen Division vorbeifuhr. Am 15. April 1945 erhielt  General Simpson von der 9. US-Armee den Befehl an der Elbe stehen zu bleiben. Am Morgen des 16. Aprils startet um 4:00 Uhr der Angriff der Roten Armee an der Oderfront. Die letzte Schlacht in Berlin hatte begonnen.

Fazit:

Mit den einzelnen Geschichten und Zeitzeugnissen der Berliner Bevölkerung zeichnet Cornelius Ryan ein sehr anschauliches und ausdrucksstarkes Bild des dramatischen Kriegsalltags während der Endphase des Dritten Reichs.

„Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muss.“

Sunzi (um 500 v. Chr.),
chinesischer General und Militärstratege.

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Buchcover:

Der letzte Kampf - von Cornelius Ryan ist erschienen im Theiss Verlag GmbH

Der letzte Kampf - von Cornelius Ryan ist erschienen im Theiss Verlag GmbH

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Verlag: Theiss Verlag GmbH, 1. Auflage (1. August 2014).
Seitenanzahl: 544 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-806-23026-9.
ISBN-13: 9-783806-23026-0.
Preis: EUR 29,95.

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