Die Legionen Roms

Originaltitel: The Complete Roman Legions.

Die Römer eroberten die Welt.

Autor: Nigel Pollard

Autor: Joanne Berry

Übersetzer: Cornelius Hartz

Klappentext:

Sie eroberten die Welt.

„Die römischen Legionäre haben eine große und treue Fangemeinde. Ihre Waffen, Gegner, Missionen, Triumphe und Niederlagen interessieren viele Fachleute und Hobby-Historiker bis ins Detail. Auftritte von Römergruppen, Ausstellungen, einschlägige Feste und Märkte ziehen ein großes Publikum an.

Die Truppen unterwarfen nicht nur ein riesiges Imperium und bestimmten die Geschicke machthungriger Feldherren im Kampf um die Herrschaft, sie errichteten auch Straßen, Brücken, Wasserleitungen und Gebäude und trugen dadurch zur Romanisierung der Provinzen und Blüte des Reichs bei. Im Leben der Römer war das Militär allgegenwärtig: Erst nach 25 Jahren Kriegsdienst in den auf Disziplin gedrillten, intensiv ausgebildeten Truppen erhielten die Legionäre als Abfindung ein Stück Land und durften heiraten.

Die Autoren porträtieren alle 45 Legionen der Kaiserzeit, zum Beispiel die Truppen, die 70 n. Chr. wegen Feigheit aufgelöst wurden, oder das riesige Aufgebot, das bei Carrhae1) den Parthern in die Falle ging.“

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1) Carrhae „Die Schlacht bei Carrhae fand Anfang Juni des Jahres 53 v. Chr. 30 Kilometer südlich von Carrhae, dem heutigen Harran, im nördlichen Teil des zur Türkei gehörenden Mesopotamiens statt.“

Quelle: wikipedia.org – Schlacht bei Carrhae

Die Armee der Caesaren

„Pompeius, Caesar und auch Kaiser Augustus und seine Nachfolger – ohne ihre Legionen wären sie machtlos gewesen. Mit ihrer besonderen Loyalität gegenüber ihren Anführern beeinflusste die Armee nicht selten den Lauf der Geschichte.

Die Legionen brachten Kaiser an die Macht oder stürzten sie, sie sicherten die Grenzen des Imperiums und ermöglichten so erst die Blüte der römischen Kultur. In ruhigen Zeiten legten die Soldaten die Waffen nieder und betätigen sich als Handwerker, bauten Straßen, Brücken, Wasserleitungen und Gebäuden. Ob in Israel, Afrika, Spanien, England oder Deutschland: Überall sind noch heute Spuren davon zu entdecken.

Geordnet nach Provinzen des Imperium Romanum, werden die Legionen in diesem Band umfassend porträtiert: Truppenbewegungen, Schlachten und Siege, aber auch bittere Niederlagen.“

Presseinformation des Verlags:

„Vom Hobbyforscher bis zum studierten Historiker faszinieren die Römer Jung und Alt. Freizeitgruppen stellen römische Lager nach, kleiden und kochen wie die Römer. Dass dabei vor allem die Legionäre im Mittelpunkt des Interesses stehen, ihre Kampftechnik, ihre Ausrüstung, ihre Speisen und Gebräuche, verwundert nicht.

In ihrem detaillierten Werk »Die Legionen Roms« liefern Nigel Pollard und Joanne Berry chronologisch Porträts von den bekannten, aber auch von den weniger bekannten Legionen – aus der republikanischen Zeit, der Kaiserzeit und der Spätantike – und präsentieren so die Geschichte des römischen Weltreiches aus einer neuen Perspektive. Das Buch ist mit zahlreichen Abbildungen, Karten und Zeittafeln illustriert.

Ob Waffen oder Ausrüstung, Kampftechnik oder Taktik, Gegner, Missionen, Triumphe oder Niederlagen: in »Die Legionen Roms« schildern Pollard und Berry fachkundig und genau Leben und Kampf der Legionen, Legionäre und ihrer Führer. Die Truppen unterwarfen nicht nur ein riesiges Imperium und bestimmten die Geschicke machthungriger Feldherren, sie errichteten auch Straßen, Brücken, Wasserleitungen und Gebäude und trugen dadurch zur Romanisierung der Provinzen und Blüte des Reiches bei.

Zeitweilig waren bis zu 70 Legionen gleichzeitig unter Waffen und die Autoren porträtieren die interessantesten von den Anfängen Roms bis zum Untergang, zum Beispiel die Truppen, die 70 n. Chr. wegen Feigheit aufgelöst wurden, oder das riesige Aufgebot, das bei Carrhae den Parthern in die Falle ging. …“

Eine Leseprobe:

Einführung

„In seiner Beschreibung der Armee zur Zeit des zweiten römischen Kaisers Tiberius 23 n. Chr. listet der Historiker Tacitus 25 Legionen auf, die den Kern des Heers bildeten, und die Provinzen, in denen sie standen. Außerdem nennt er alliierte Marineeinheiten und Auxiliartruppen, Kavallerie und Infanterie, die „in ihrer Zahl nicht wesentlich unterlegen“ waren. Die Legionen machten also nur etwa die Hälfte der militärischen Stärke des Reichs aus.

Allerdings konzentriert sich Tacitus auf die Legionen und beschreibt ihren Einsatz, Provinz für Provinz; den Rest der Streitkräfte handelt er in ein paar Sätzen ab. Und auch uns kommen eben jene Legionen in den Sinn, wenn wir an die Armee des alten Rom denken. In vielen modernen Sprachen ist das Wort „Legion“ zu einem Synonym für das römische Militär geworden bzw. allgemeiner für „militärische Eliteeinheit“ (man denke nur an die Fremdenlegion) oder „Streitmacht“. Man verwendet es sogar in einer Bedeutung, die über das rein Militärische hinausgeht – um eine Vielzahl oder Masse zu benennen und ein Bild von überwältigender Stärke zu zeichnen.“

Warum also denken wir beim römischen Heer an die Legionen und nicht an die „andere Hälfte“? Für Tacitus standen die Legionen im Vordergrund, weil sie die Heeres Einheiten mit dem höchsten Status waren. Sie bestanden aus römischen Bürgern mit vollen bürgerlichen und politischen Rechten, und zu seiner Zeit waren sie noch Vertreter des römischen Volks unter Waffen. Auxiliartruppen dagegen wurden aus verbündeten und unterworfenen Völkern rekrutiert – Männer von niedrigerem Status, denen nach einem Leben in der Armee das römische Bürgerrecht winkte. Außerdem blickten die Legionen 14 n. Chr. bereits auf eine 300-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Sie waren das Kernstück eines Heers, das Rom von einem unbedeutenden mittelitalischen Stadtstaat zur Herrscherin über das Mittelmeer gemacht hatte. Sie hatten Hannibal besiegt, die Makedonier, die Gallier und viele andere mehr.

Auch Niederlagen hatte es gegeben; aber etwas, das die Römer auszeichnete, war, dass sie Verluste hinnehmen und schnell zu alter Stärke finden konnten. So lebten die Legionen fort – und sie kämpften, auch lange nach Augustus. Noch im 5. Jahrhundert n. Chr. waren die Legionen wichtige Kampfeinheiten beim militärischen und politischen Niedergang des westlichen Reichs. …

Die Legionen im Einsatz

Taktik

Wir wissen nicht viel darüber, wie römische Armeen der Kaiserzeit ihre Schlachten schlugen. Historiker wie Tacitus liefern einige Informationen, lassen jedoch technische Details meist aus, da sie schlecht zum Stil ihrer gehobenen Prosa passen – anders als Caesar in seinen Kommentaren zum Gallischen Krieg und zum Bürgerkrieg. Letztere liefern viele brauchbare Einzelheiten, die mitunter auch für die Kaiserzeit gelten. Militärische Handbücher und andere technische Abhandlungen, wie von Vegetius, Arrian u. a., sind auch nicht so nützlich, wie man annehmen könnte, da sie wiederum oft zu theoretisch und manchmal auch anachronistisch sind. Einige allgemeinen Bemerkungen zur Taktik der römischen Legionen sind jedoch möglich.

Im Zentrum der römischen Kampflinie stand die schwere Infanterie, die Legionäre, flankiert von leichter Auxiliarinfanterie und Kavallerie an den äußersten Flügeln. Diese Aufstellung beschreibt Tacitus anlässlich einer Schlacht gegen britannische Rebellen beim Boudicca-Aufstand 60/61 n. Chr. in Britannien (ann. 14,34). In seiner Darstellung der Schlacht am Mons Graupius in Schottland 84 n. Chr. (Agr. 35) stehen die Legionäre ebenfalls im Zentrum, aber in einer zweiten Reihe, als Reserve hinter der Auxiliarinfanterie. Tacitus behauptet, so sollte verhindert werden, dass römisches Blut vergossen wurde. Aber eventuell war die Reservelinie auch zu einer Abwehr der Überflügelung gedacht.

Wie die Manipel-Legion marschierte die Legion der Kaiserzeit regelmäßig in mehreren Reihen auf, mit Kohorten als triplex acies bzw. duplex acies, d. h. dreifache bzw. doppelte Schlachtreihe. Hier wie dort konnten Untereinheiten aus einer hinteren Reihe die Kämpfenden entlasten und eine Überflügelung durch den Feind verhindern oder, umgekehrt, den Feind überflügeln. Einzelne Kohorten marschierten in der Regel in drei oder vier Reihen auf, die verdoppelt werden konnten, um Kavallerie abzuwehren oder besonders effektiv anzugreifen. …“

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Pollard / Berry

„Sie wollen mehr wissen über die berühmte 9. Legion, die irgendwo in Schottlands Weiten ‚verschwand‘? Oder über die 4. Legion Flavia Felix, deren Spuren eines Kampfes am Harzhorn erst jüngst gefunden wurden? Oder über die römischen Legionen, die 70 n. Chr. wegen Feigheit aufgelöst wurden? In »Die Legionen Roms« (Theiss, 240 S. 34,95 Euro) von Nigel Pollard und Joanne Berry werden Sie fündig. Obwohl Roms Militärmacht jüngst wieder verstärkt in den Fokus der Geschichtsschreibung gerückt wurde, fanden die Autoren eine Marktlücke. Ihr Buch ist kein weiteres Handbuch, sondern eine ‚Biographie‘ von jeder der 45 Legionen der Kaiserzeit. Durchdachte Register, eine Zeittafel, viele Bilder und Karten ermöglichen den schnellen Zugriff etwas auf bestimmte Provinzen des römischen Imperiums. Das gut geschriebene Buch lässt sich aber ebenso von vorn bis hinten durchlesen und ist auch für Einsteiger in das Thema geeignet.“1)

1) Quelle: LZ, jz, 06./07. April 2013

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Das Buch ist sehr detailliert, mit vielen Fakten versehen und enthält zu den einzelnen römischen Legionen viele aufschlussreiche Abbildungen. Die Ausrüstungen der Legionäre,  Taktiken der Legionen, etc. werden sehr genau beschrieben und zu jeder Legion gibt es einen eigenen Steckbrief mit den wichtigsten Details, wie z.B. Name, Beiname, Emblem, Basis (Ort der Stationierung) und die wichtigsten Feldzüge.

Fazit:

Die beiden Autoren haben ein geschichtlich sehr umfangreiches Sachbuch erstellt, dazu sehr viele Fakten der Römerzeit in Bezug auf die römischen Legionen zusammengetragen und diese in Tabellen und Zeittafeln anschaulich und übersichtlich dargestellt.

Pressestimmen:

  • buecher.de: „Ein sehr empfehlenswertes, geradezu enzyklopädisches Nachschlagewerk, auf der Höhe der Zeit und von zwei ausgewiesenen Experten zusammengetragen.“
  • buechertreff.de: „Ein militärhistorisches Werk der Extraklasse.“
  • literaturmarkt.info: „Mit diesem Band haben die beiden Autoren ein neues Standardwerk zum Militärwesen des Römischen Reiches geschaffen. Ein Buch, das die Geschichte aller 45 Legionen der Kaiserzeit so präzise nachzeichnet, sucht seinesgleichen.“
  • media-spider.com: „Das Buch »Die Legionen Roms« ist eine Biographie von jeder der 45 Legionen der römischen Kaiserzeit und ein großartiges Sachbuch für jeden, der an der römischen Militärgeschichte interessiert ist.“

Verlag: Theiss Verlag GmbH (30. August 2012).
Seitenanzahl: 240 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-806-22633-4.
ISBN-13: 9-783806-22633-1.
Preis: EUR 34,95.

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