Die Ritter

»Die Ritter« – mit dem Konrad Theiss Verlag auf Zeitreise.

Autor: Sabine Buttinger

Autor: Jan Keupp

Klappentext:

Faszination Ritter.

„Vom schimmernden Glanz ihrer Rüstung geht eine ungebrochene Faszination aus. Unzählige Besucher strömen heute auf Turniere und Mittelaltermärkte, um sich von den Kriegern des Mittelalters in den Bann ziehen zu lassen. Doch was genau ist ein Ritter und wie lebte er damals wirklich? Auf diese Fragen geben Sabine Buttinger und Jan Keupp eine kompetente Antwort.

Im ersten Teil des Buches schildern sie, in welchen Gestalten uns die Ritter des Mittelalters begegnen: als Kämpfer auf dem Schlachtfeld, als Verteidiger des Glaubens, galant im Umgang mit den Damen, als bevorrechtigte Standesgruppe.

Im zweiten Teil beleuchten die Autoren die Orte und Ereignisse, die das Leben der Ritter prägten: Kuhstall und Burg, Alltag und Fest, Turnier und Krieg. Auch hier bleiben sie nahe an bekannten historischen Figuren und Helden: Der Leser zieht mit dem Heer Barbarossas in die Schlacht, lernt die Burgen des Cuno I. von Münzenberg kennen und kämpft mit Götz von Berlichingen vergeblich gegen den Niedergang des Rittertums.

»Du nennst dich Ritter, was ist das?« Die neugierige Frage, die Parzival einst stellte, wurde selten kundiger, spannender und unterhaltsamer beantwortet als in diesem Buch. Wissenschaftlich fundiert, gleichzeitig unterhaltsam und mit großer Begeisterung hauchen Sabine Buttinger und Jan Keupp der versunken geglaubten Ritterwelt neues Leben ein.“

Verwegene Haudegen – Tugendsame Kavaliere.

„»Du nennst dich Ritter, was ist das?« Dieser Band beantwortet die verwunderte Frage des Parzival1), der zum ersten Mal einen Mann in schimmernder Rüstung sieht. Die Autoren schöpfen aus dem wirklichen Leben: Der Leser zieht mit dem Heer Barbarossas in die Schlacht, lernt die Burgen des Cuno I. von Münzenberg kennen und kämpft mit Götz von Berlichingen vergeblich gegen den Niedergang des Rittertums im 15. und 16. Jahrhundert.

Brillante Texte und großformatige Abbildungen lassen den Leser ins Thema eintauchen. Er trifft immer wieder auf Parzival und viele weitere historische Ritterfiguren. So entsteht ein lebendiges und profundes Bild nicht nur des Ritterlebens zwischen höfischer Etikette und Heldentaten im Krieg, sondern auch der Welt, in der sie lebten und kämpften.“

Presseinformation des Verlags:

»Die Ritter« zeigt die spannenden Facetten des Ritterdaseins zwischen
Galanterie und Kampf.

„Auch wenn Ritter meist als heldenhafte Kämpfer ohne Furcht und Tadel dargestellt werden, hatten sie doch noch ganz andere Seiten an sich. Die Historiker und Mittelalterexperten Sabine Buttinger und Jan Keupp zeichnen in ihrem prächtig bebilderten Band »Die Ritter« das spannende und facettenreiche Bild eines mittelalterlichen Berufsstandes zwischen Galanterie und Kampf. Der Titel erscheint neu im Konrad Theiss Verlag.

»Du nennst dich Ritter, was ist das?« – Sabine Buttingers und Jan Keupps Sachbildband »Die Ritter« beantwortet die verwunderte Frage des Parzival auf profunde und äußerst unterhaltsame Weise. Der unwissende Junge aus Wolfram von Eschenbachs Mittelalterroman, der selbst zum hochherrschaftlichen Ritter emporsteigt und an König Artus‘ sagenhafter Tafelrunde Platz nehmen darf, geleitet durch ein Buch, das Leben und Wirken der Ritter lebendig werden lässt. Dass es manchmal gar nicht so einfach war, einen standesgemäßen Ritter abzugeben, zeigen die beiden Historiker an zahlreichen Beispielen, die den Leser in eine längst vergangene Welt entführen, eine Welt, die durch eine strenge Sozialordnung und rigide Verhaltenscodes geprägt war.

Galanter Höfling und schwer bewaffneter Profikrieger.

Am Hofe hatte der Ritter den galanten Gentleman zu geben und musste sich bei Gesellschaftsspielen beweisen. Dass das Ritterleben aber hart war und eine strenge Ausbildung und Disziplin erforderte, wird bei der Lektüre schnell klar. Denn letzten Endes war der Ritter ein schwer bewaffneter Profikrieger, der sich auf seinem Streitross mit einer 15 Kilogramm schweren Rüstung am Leib für die Belange seines Königs oder Fürsten einsetzte.“

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • Profis im Sattel: der Ritter als Kämpfer.
  • Im Auftrag Gottes: der Ritter im Kampf für Glaube und Kirche.
  • Mönch + Ritter = Ordensritter.
  • Der höfische Ritter.
  • Die Abschließung des Ritterstands.
  • In eisernen Fußstapfen: Wege des Ritters.
  • Der Weg zur Ritterschaft.
  • ….

Zitat von der Innenseite des Schutzumschlags:

Überirdische Wesen

„Auf ihrer Reise ins Mittelalter versetzen Sabine Buttinger und Jan Keupp den Leser in die Person des Königssohns Parzival – eines der bekanntesten Mitglieder der erlesenen Tafelrunde des König Arturs: Fern ab aller höfischen Pracht wächst er mit seiner Mutter im Wald auf. Ritter hat er noch nie gesehen, und als er das erste Mal welche zu Gesicht bekommt, erscheinen ihm die von Kopf bis Fuß in schimmernden Stahl gekleideten Panzerreiter wie überirdische Wesen. Er macht sich auf die Suche nach der wahren Natur des Rittertums.

»So viel Glanz hat er noch nie gesehen«, heißt es über einen der Reiter. »Der Saum des Waffenrocks streifte das taufunkelnde Gras. Die Steigbügel waren mit klirrenden Goldglöckchen verziert und hatten genau die richtige Länge.« So herrlich erscheint Parzival die gleißende Pracht des Waffenschmucks, dass er im Ernst vermeint, einem göttlichen Wesen begegnet zu sein. Ehrfurchtsvoll sinkt er vor der Lichtgestalt in die Knie. »Nun hilf mir, hilferîcher got«, stammelt er. Doch antwortet ihm einer der Reiter vom hohen Ross herab: »Ich bin nicht Gott, doch seine Gebote erfülle ich gerne. Wenn du richtig hinsiehst, wirst du hier vier Ritter erkennen.«

Kaum ist Parzivals erster Schreck verfolgen und die Scheu überwunden, da beginnt er seinen Blick auf die Details des schimmernden Waffenschmucks zu richten: »Ei, edler Ritter, was bist du eigentlich für ein Wesen? Du hast dir am ganzen Leib von oben bis unten viele Ringe umgebunden. (…) Wozu braucht man, was dir so gut passt?« Geduldig gibt der Gefragte Auskunft, sodass Parzival an diesem Tag eine erste Lektion in ritterlicher Waffenkunde erhält.“

Eine Leseprobe:

Vom Volksheer zum Profikrieger
„Bereits auf die Zeitgenossen Karls des Großen († 814) übte dessen metallisch schimmerndes Panzerkleid eine nahezu unwiderstehliche Faszination aus. Der mächtige Frankenkönig, so lesen wir im späten 9. Jahrhundert beim Mönch Notker von St. Gallen, wusste seine Feinde im Gewand des eisenbewehrten Kriegers in Angst und Schrecken zu versetzen: »Und nun sah man den eisernen Karl selbst, mit einem Eisenhelm auf dem Kopf, mit Eisenspangen an den Armen und einem Eisenpanzer, der die eiserne Brust und die breiten Schultern deckte, die hochaufragende Eisenlanze in der Linken, weil die Rechte immer nach dem unbesiegbaren Stahl ausgestreckt war.«7 Dazu trug er Beinschienen, einen metallbeschlagenen Schild und ritt ein Streitross von eisengrauer Farbe. Der Geschichtsschreiber berichtet auch, dass die Krieger in Karls Umgebung, ja »alle, die ihm nachfolgten, und allgemein die ganze Streitmacht« diese rundum aus Metall geschmiedete Rüstung »nach Möglichkeit« nachzuahmen suchten.

Den Möglichkeiten einer solchen Nachahmung waren in der Welt des frühen Mittelalters gleichwohl enge Grenzen gesetzt. Die beschriebene Waffenausstattung Karls des Großen war zweifellos eines mächtigen Königs würdig, für das Gros der Krieger der karolingischen Epoche jedoch schlichtweg unerschwinglich. Dessen wird sich auch unser Geschichtsschreiber Notker bewusst gewesen sein. In der Bibliothek seines Klosters St. Gallen konnte er Einblick in eine kurz vor 800 entstandene Abschrift der »Lex Ribuaria«, dem Volksrecht der Rheinfranken, nehmen, die präzise die Kosten der einzelnen Ausrüstungsgegenstände auflistete. Die in der Recheneinheit »Solidus in Silber« notierten Wertangaben weisen das Panzerhemd mit zwölf und das Schwert einschließlich Scheide mit sieben solidi als kostbarste Bestandteile der zeitgenössischen Bewaffnung aus. Auf Helm und Beinschienen entfallen je sechs solidi, während Lanze und Schild vergleichsweise günstig mit insgesamt zwei solidi angesetzt sind. Ergänzt man den auf zwölf solidi bezifferten Preis eines Hengstes, so beläuft sich die Gesamtsumme auf 45 solidi. Dies entsprach dem Gegenwert von 45 Milchkühen oder 15 Ackerpferden. Eine gigantische Summe! Die Rinderherden selbst größerer Einzelhöfe im gleichen Zeitraum umfassten kaum mehr als zwölf Tiere. Zweifellos waren nur wenige Krieger des Frankenreichs in der Lage, diese exorbitanten Kosten für eine solch hochwertige Ausrüstung alleine zu tragen. In Konsequenz hieß dies, dass nicht jeder, der Kriegsdienste leisten musste, sich diese auch in vollem Umfang leisten konnte. …“

Pressestimmen:

  • : „…“

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Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Ein großartiges Buch, das nicht nur erklärt was ein Ritter ist und wie man überhaupt zu einem Ritter wurde, sondern das auch die Burg als Lebensmittelpunkt des Mittelalters vorstellt. Der Leser erfährt von verschiedenen Burgtypen, wie z.B. der Fluchtburg2) oder der Motte3). Dabei ist äußerst interessant, dass eine Kemenate in einer Burg kein Aufenthaltsort der »Burgfräulein und Ritterdamen« war, sondern es sich hierbei um beheizbare Gemächer, die nach dem Vorhandensein eines Kamins (lat. caminata, beheizbarer Wohnraum oder ein Kaminraum) so genannt werden, handelt.

Anschaulich erlebt der Leser die Ritter im Kampf, die Taktik der Reiterschlacht und wie Ritter mit Belagerungsgeräten die Burgmauern bezwangen. Des Weiteren wird das Verhältnis zwischen Ritter und Bauern beschrieben. Ein Teil in diesem Buch handelt auch von Ritterturnieren, die häufig mit Platzwunden und Blutergüssen endeten.

Alle Texte sind mit farbigen Abbildungen versehen, die oft anschaulich und kompakt darstellen, was der Text erklärt.

Fazit:

Das Buch vermittelt ein fundiertes und kompaktes Wissen über die Ritter und ihre Lebensgewohnheiten im Mittelalter in einem lebendigen und wunderbar flüssigen Schreibstil. Durch die 4-seitige Liste von Anmerkungen und Quellverweisen erhält der Leser zusätzliche Anregungen, um sein bereits erworbenes Wissen über die Zeit des Rittertums weiter zu vertiefen. Als einziges Manko ist das fehlende Glossar zu nennen, das aufgrund der Vielzahl von verwendeten Fachbegriffen zum richtigen Gebrauch und eindeutigen Verständnis der Terminologie des Themas „Rittertum“ beitragen würde.

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1) Parzival: „Parzival von Wolfram von Eschenbach ist ein Versroman der mittelhochdeutschen höfischen Literatur, der vermutlich im ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts entstand. Das Werk umfasst etwa 25.000 paarweise gereimte Verse und wird in den modernen Ausgaben in 16 Bücher gegliedert. In kunstvoll verzahnten Handlungssträngen einer Doppelromanstruktur werden die Aventiuren erzählt, die abenteuerlichen Geschicke zweier ritterlicher Hauptfiguren – einerseits die Entwicklung des Titelhelden vom Unwissenden im Narrenkleid zum Gralskönig, andererseits die gefahrvollen Bewährungsproben für den Artusritter Gawan.“
Quelle: wikipedia.org – Parzival – ein Versroman von Wolfram von Eschenbach

2) Fluchtburg: „Als Fliehburg (auch Fluchtburg, Volksburg, Bauernburg oder Vryburg) wird eine burgähnliche, meist von Wällen umgebene Verteidigungsanlage bezeichnet, die nicht dauerhaft bewohnt wurde, sondern einer lokal ansässigen Bevölkerung als zeitweiliger Rückzugsort bei Kriegsgefahr diente. …“
Quelle: wikipedia.org – Fluchtburg – Fliehburg

3) Motte: „Eine Motte (frz. motte: „Klumpen“, „Erdsode“) ist ein vorwiegend in Holzbauweise errichteter Burgtyp, dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Gebäude ist. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Turmhügelburg, Erdhügelburg oder Erdkegelburg.“
Quelle: wikipedia.org – Motte – Burgtyp

Verlag: Theiss Verlag GmbH, 1. Auflage (13. März 2013).
Seitenanzahl: 192 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-806-22266-5.
ISBN-13: 9-783806-22266-1.
Preis: EUR 29,95.

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