Künstlerin, Rebellin, Pionierin

Künstlerin, Rebellin, Pionierin
20 außergewöhnliche Frauen aus
Baden-Württemberg

Autor: Adrienne Braun

Klappentext:

„Dieses schön gestaltete Lesebuch präsentiert zwanzig Porträts außergewöhnlicher Frauen aus der Zeit zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert, Frauen, die sich durch besondere Leistungen auszeichnen, hierfür bekannt wurden oder auch kaum Beachtung fanden und in Vergessenheit gerieten.

  • Einzigartiges Lesebuch mit 20 sorgfältig recherchierten Porträts von faszinierenden Frauen aus Baden-Württemberg
  • Launig-literarische Texte für kurzweilige Unterhaltung mit Niveau
  • Attraktive Gestaltung und ansprechendes Layout

Sie durften nicht – und taten es doch. Es war unschicklich, aber sie scherten sich nicht darum. Selbst wenn anderes für sie vorgesehen war, gab es zu allen Zeiten Frauen, die stur, clever oder leidenschaftlich genug waren, um auszuscheren und Außergewöhnliches zu leisten. Auch im Süden Deutschlands, zwischen Mannheim und Konstanz, Freiburg und Ulm lebten in den vergangenen Jahrhunderten Frauen, die Geschichte schrieben.

Die Stuttgarter Kulturjournalistin und Autorin Adrienne Braun lässt in kurzweiligen wie authentischen Porträts zwanzig dieser besonderen Frauen aus dem Südwesten Deutschlands wieder lebendig werden. Frauen, die malten, schrieben, sangen oder sportliche Höchstleistung vollbrachten, die gute Geschäfte machten oder Leben retteten – und die noch heute faszinieren.“

Presseinformation des Verlags:

Verkannt und gefeiert.
Das Lesebuch präsentiert eine unterhaltsame Zeitreise
und stellt 20 Frauen vor, die Baden-Württemberg prägten.
Es erscheint im Frühjahr 2016 im Südverlag.

„Viele der 20 Frauenpersönlichkeiten, die Adrienne Braun uns kurzweilig vorstellt, kämpften um mehr Rechte, um Anerkennung und verfolgten ihren Weg, auch wenn er vielleicht zu der Zeit als unschicklich galt. Manche von ihnen schafften es aber auch, in als klassisch weiblich geltenden Metiers, überregional bekannt zu werden, so z. B. die Kochbuchautorin Friederike Luise Löffler. Auch künstlerische Tätigkeiten gestand man den Frauen in gewissem Rahmen zu und so galt Christiane Luise Duttenhofer (* 1776) aus Waiblingen als bedeutendste Scherenschnittkünstlerin ihrer Zeit. Die Dichterin Karoline von Günderrode prägte die Romantik und die Kunstmalerin Marie Ellenrieder aus Konstanz wurde im 18. Jh. zur gefragtesten Porträtmalerin fürstlicher Höfe. Unternehmerisch revolutionierte Margarete Steiff mit ihrer Spielwarenfabrik den Markt, die Automobilpionierin Bertha Benz geht als erste Autofahrerin in die Geschichte ein, die Ulmerin Agatha Streicher (* 1520) schaffte dies als erste anerkannte deutsche Ärztin. Bewegend die Porträts der Leichtathletin Gretel Bergmann – die Nazis verboten der Jüdin letztendlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 – und der Widerstandskämpferin Sophie Scholl, einem wichtigen Mitglied der »Weißen Rose«.“

Eine Leseprobe:

VORWORT

„Manchmal kann man nur spekulieren: War Emilie Zumsteeg tatsächlich zeitlebens Single? Hat Maria Andreae ihrem Mann den Kopf gewaschen, wenn er im Keller wieder mal versuchte, Gold herzustellen? Und wie weit ging die Liebe zwischen Karoline von Günderrode und Bettine Brentano?

Die Geschichtsschreibung begnügt sich meist mit schnöden Zahlen und Fakten. In den historischen Dokumenten und Stammbäumen sind in der Regel die Lebensdaten und Wohnorte verzeichnet, auch die zahllosen Vornamen der Vorfahren, der Kinder und Kindeskinder. Selbst in Biografien erfährt man meist wenig Privates über historische Persönlichkeiten. Wie aber mag sich etwa Karoline Kaulla gefühlt haben, als sie 1770 den Posten von Joseph Süß Oppenheimer übernahm, den man gerade gehängt hatte? Und hat Agatha Streicher den verstorbenen Reformator von Schwenckfeld tatsächlich von Hand mit Schaufel und Hacke im Keller vergraben?

So nüchtern die historischen Dokumente im ersten Moment sein mögen – sobald man die staubigen, vergilbten Bücher früherer Zeiten aufschlägt, werden die fremden Gestalten vergangener Epochen plötzlich doch irgendwie lebendig, und man ahnt, was für Menschen sie gewesen sein müssen, aufsässig, schwermütig oder patent. Ob die Frauen malten, schrieben, sich der Medizin widmeten oder Millionen scheffelten, immer wieder stellt man fest, wie interessant diese so unterschiedlichen Biografien sind – und was für großartige Frauen in den vergangenen Jahrhunderten zwischen Mannheim und Konstanz, Karlsruhe und Ulm lebten. Intelligente, kreative, hochgebildete Frauen wie beispielsweise Karoline von Günderrode oder auch witzige und ironische wie die Autorin Ottilie Wildermuth oder Luise Duttenhofer, die in ihren Scherenschnitten ihre Zeitgenossen frech karikierte.

Die zwanzig Frauen, die in diesem Buch vorgestellt werden, waren besonders, eigenwillig, fortschrittlich oder tragisch – und ihre Biografien sind es wert, erinnert und weitererzählt zu werden. Sie verraten viel von der Gesellschaft, in der sie lebten, wobei manche Spuren der vergangenen Epochen uns auch heute noch ganz selbstverständlich umgeben – ob es in Stuttgart die Hofapotheke ist, in der schon Maria Andreae wirkte, oder der Ulmer Sportverein, in dem die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann für die Olympischen Spiele 1936 trainierte.

In einer Sammlung außergewöhnlicher Frauen aus Baden-Württemberg dürfen einige Namen natürlich nicht fehlen – wie Sophie Scholl, Bertha Benz oder Margarete Steiff, die im Rollstuhl saß und es trotzdem geschafft hat, dass bis heute jedermann ihre Stofftiere mit Knopf im Ohr kennt.

Die meisten der porträtierten Frauen sind allerdings weitgehend vergessen, dabei waren ihre Leistungen zu ihrer Zeit durchaus anerkannt. Wer weiß schon noch, dass sich Friederike Luise Löfflers Kochbuch im 19. Jahrhundert zu Hunderttausenden verkaufte? Die Karlsruher Modeschöpferin Emmy Schoch verbreitete das Reformkleid in Deutschland, trotzdem findet man heute so gut wie keine Informationen über sie. Selbst Isolde Kurz, die zu ihrer Zeit eine renommierte, viel gelesene Autorin war, kennt man heutzutage jenseits von Tübingen kaum noch.

Auch wenn sie nicht immer die Chancen bekamen, die Männer hatten, waren diese Frauen keineswegs nur Opfer. Einige wurden gefördert und unterstützt von den Eltern oder Ehemännern, andere reizten ihre Möglichkeiten aus, so gut es ging. Und bei einem Großteil der Biografien zeigt sich: Viele dieser talentierten, herausragenden Frauen haben nicht geheiratet. Häufig lebten sie wie die Malerin Anna Peters, die Konstanzerin Marie Ellenrieder oder die Ulmer Ärztin Agatha Streicher mit einer Schwester zusammen. Aber wer weiß, vielleicht haben sie das Leben ohne Mann und Kinder gar nicht als Verlust erlebt, sondern es insgeheim sogar genossen, ihren Neigungen nachgehen zu können – ohne Mann im Haus.“

Adrienne Braun

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 05/2016: „Ein Buch, das – insbesondere Frauen – Mut macht auch mal unkonventionelle Wege zu gehen.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

In ihrem Buch »Künstlerin, Rebellin, Pionierin – 20 außergewöhnliche Frauen aus Baden-Württemberg« macht uns die Stuttgarter Kulturjournalistin und Autorin Adrienne Braun mit der reichsten Frau Deutschlands ihrer Zeit bekannt. Sie stellt uns die Frau, die das erste Kochbuch für Anfängerinnen schrieb, vor. Der Leser erfährt am Beispiel der ersten Autofahrerin der Welt, dass hinter einem erfolgreichen Mann meistens eine starke und ehrgeizige Frau stand.

Adrienne Braun skizziert die Bildnisse von 20 beeindruckenden Frauen, die sich – trotz der gesellschaftlichen Zwänge ihrer Zeit – selbst verwirklichten. Diese Frauen vollbrachten große Leistungen, obwohl ihnen aufgrund der politischen Situation oder aber der Tatsache, dass sie eine Frau waren, ein Studium ihrer Wahl verwehrt blieb.

Die Autorin schreibt anschaulich und dynamisch. Sie haucht diesen Frauen und der längst vergangenen Zeit wieder Leben ein. Vor dem geistigen Auge sitzt der Leser mit am Schreibtisch, der Staffelei im Atelier oder der Werkstatt dieser Dichterinnen, Malerinnen, Modeschöpferinnen, Geschäftsfrauen oder Fabrikantinnen.

Fazit:

Dieses wunderschöne Buch mit stabilem Einband enthält interessante Details, die Licht auf den Werdegang von 20 bemerkenswerten Frauen wirft, die ihre angeborene Begabung und Fähigkeiten sowie ihre Intelligenz und Möglichkeiten nutzten, um großartige Leistungen zu vollbringen.

„Die größte Klugheit einer klugen Frau besteht darin,
ihre Klugheit nicht zu zeigen.“

Adeline Virginia Woolf (1882 – 1941, Freitod),
englische Erzählerin und Essayistin.

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Buchcover:

Künstlerin, Rebellin, Pionierin - 20 außergewöhnliche Frauen aus Baden-Württemberg - von Adrienne Braun ist erschienen in der Südverlag GmbH

Künstlerin, Rebellin, Pionierin – 20 außergewöhnliche Frauen aus Baden-Württemberg – von Adrienne Braun ist erschienen in der Südverlag GmbH

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Verlag: Südverlag GmbH, 1. Auflage (4. April 2016).
Seitenanzahl: 192 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-878-00035-9.
ISBN-13: 9-783878-00035-8.
Preis: EUR 19,00.

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