Mythos Fachkräftemangel

Was auf Deutschlands Arbeitsmarkt gewaltig schiefläuft.

Autor: Martin Gaedt

Klappentext:

„Fachkräftemangel auf der einen und hohe Arbeitslosenzahlen auf der anderen Seite – irgendetwas läuft gewaltig schief auf Deutschlands Arbeitsmarkt. Was, das zeigt Martin Gaedt in diesem Buch: Schonungslos bringt er die Arroganz der Unternehmen bei Bewerbungsverfahren ans Licht und spricht Klartext in Sachen Fachkräftemangel und BrainDrain. Gaedt offenbart an Beispielen, wie Arbeitsagenturen auf Versagen programmiert sind und wie hilflos die Politik wirklich ist. Wenn die Konjunktur den Arbeitsmarkt belebt, mag das vielleicht oberflächlich beruhigen – doch das verhindert nicht, dass Regionen endgültig ausbluten und hochqualifizierte Arbeiter zu Firmen im Ausland abwandern.

Mit seinem Buch nimmt Martin Gaedt das Grundproblem ins Visier: Arbeitsuchende und Arbeitgeber finden einfach nicht zusammen. Und Wirtschaft und Gesellschaft biegen auf die Verliererstraße.

Ein Buch, das Unternehmen die Leviten liest und Politiker aus dem Dornröschenschlaf holt. …

Martin Gaedt zeigt in seinem Buch schonungslos, was auf dem deutschen Arbeitsmarkt schiefläuft. Er spricht Klartext zu Fachkräftemangel und BrainDrain. Er entlarvt das Versagen der Arbeitsagenturen. Das Grundproblem: Arbeitsuchende und Arbeitgeber finden einfach nicht zusammen.“

Presseinformation des Verlags:

„…“

Eine Leseprobe:

Kapitel 2

Brain Drain, Youth Drain, Wealth Drain.

„Die ländlichen Regionen wie Greiz und der Vogelsbergkreis sterben aus. Das Herz schlägt in den Ballungszentren. Wenn es so weitergeht, wird Deutschland bald einer Patchwork-Decke gleichen: Hier ein feines Stück Seide in leuchtenden Farben – die florierenden Städte mit modernster Infrastruktur und prallem Leben –, da ein alter, ausgeblichener Fetzen – die verlassenen Dörfer mit abbruchreifen Häusern und mehr Schlaglöchern als Straße. Aber muss das schlecht sein?

Könnte die Konzentration der Wertschöpfung in den Großstädten eine Chance für Deutschland darstellen? Die Konzentration guter Fußballspieler in zwei deutschen Clubs brachte uns 2013 ein deutsch-deutsches Finale in der Champions League. Die Vereinsmannschaften des Europa- und Weltmeisters Spanien waren hingegen abgemeldet. Vielleicht sichert uns die urbane Konzentration der Wirtschaftskraft sogar den Dauerplatz in der Champions League einer globalisierten Welt. Davon profitieren auch die Dörfer durch den kommunalen Finanzausgleich, der im Grundgesetz verankert ist. Die reichen Städte erhalten die verlassenen Dörfer und abgestiegenen Regionen. Alles passt.

Damit unser Plan aufgeht und die reichen Städte zum Rettungsanker der armen Dörfer werden können, bleibt nur noch eine Frage offen: Schaffen es die Ballungszentren, nicht nur Fachkräfte vom Land anzuziehen, sondern auch dort zu halten? Wie sieht der Arbeitsmarkt in deutschen Großstädten qualitativ aus? Bleiben die Besten? Und ziehen sie noch bessere Talente an? Oder gleicht das alles eher einem Durchlauferhitzer?

Die Crème de la Crème.

Wir haben unsere bekannten Städte, Marken und Konzerne bereits als Talentmagneten erkannt, die viele Bewerber anziehen. Nun schauen wir genauer hin und stellen fest, dass viele der Talente durch einen hohen »Brain Drain« (so das englische Wort für diesen Talentschwund) einfach wieder weggespült werden. Die Auswanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Deutschland ist erschreckend hoch.

83 Prozent der dauerhaft im Ausland lebenden deutschen Fachkräfte haben einen Hochschulabschluss.

2012 sind 712.000 Menschen aus Deutschland ausgewandert, 5 Prozent mehr als 2011, davon 579.000 ausländische Personen und 133.000 deutsche Personen. Rund 160.000 Menschen haben Deutschland im Jahr 2008 den Rücken gekehrt. Davon waren ein Großteil Fach- und Führungskräfte. Das hat die Studie »Gründe für die Auswanderung von Fach- und Führungskräften aus Wirtschaft und Wissenschaft« des Bundeswirtschaftsministeriums ergeben. Wirtschaftsstaatssekretär Walther Otremba betonte sogar, dass darunter die »Crème de la Crème« der deutschen Elite sei. Überwiegend wanderten nach der Studie junge, aufstrebende Akademiker ohne Kinder aus. 83 Prozent der dauerhaft im Ausland lebenden deutschen Fachkräfte haben einen Hochschulabschluss. Diese Quote ist extrem hoch, denn im Durchschnitt aller Deutschen haben nur 15 Prozent einen Hochschulabschluss. 83 Prozent Auswanderer mit Hochschulabschluss zeigen das Ausmaß des Brain Drains.

Was hat diese hochqualifizierten Talente bewogen, das Land zu verlassen? 68 Prozent der Befragten gingen weg, weil sie im Ausland mehr verdienen konnten. 53 Prozent der Fachkräfte empfand die deutsche Einkommens- und Beschäftigungssituation als unbefriedigend, 25 Prozent bemängelten fehlende Gestaltungsfreiheit in der Wirtschaft. Der Brain Drain ist global. Damit unsere Städte den Rest des Landes finanzieren – um bei dem anfänglichen Gedankenspiel zu bleiben –, müsste die »Crème de la Crème« der Talente in Deutschland bleiben. Statt Stellen im Ausland zu besetzen, sollten die Besten unsere Wirtschaftskraft stärken. Doch hervorragend ausgebildete High Potentials wissen um ihren Wert und wandern auch aus deutschen Städten ab, wenn sie im Ausland bessere Karrierechancen und Arbeitsbedingungen vorfinden.

Der Strom fließt einfach immer weiter. Vom Land in die Kreisstadt, weiter in eine deutsche Großstadt, von dort in die nächstspannendere europäische, amerikanische, australische oder chinesische Metropole. Die Abwanderung der Fachkräfte macht an der Landesgrenze nicht Halt. Der Brain Drain ist global. Das zeigt auch die Tatsache, dass der internationale Handel mit Intelligenz boomt. Kanada zum Beispiel importiert inzwischen knapp 50 Prozent seiner Wissenschaftler aus anderen. Ländern. Bei deutschen Fachkräften sind die beliebtesten Länder die USA, Großbritannien und die Schweiz. Wer geht? Die »Crème de la Crème unserer Elite«, so das Wirtschaftsministerium. …“

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 04/2014: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Fazit:

„Die auf ihrem Gebiet kompetente Fachkraft ist nicht
automatisch auch eine kompetente Führungskraft.“

Hartmut Laufer Dipl.-Ing.,
Führungskräftetrainer und Managementautor.

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Buchcover:

Mythos Fachkräftemangel - Was auf Deutschlands Arbeitsmarkt gewaltig schiefläuft ist erschienen in der Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA

Mythos Fachkräftemangel - Was auf Deutschlands Arbeitsmarkt gewaltig schiefläuft ist erschienen in der Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA

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Verlag: Wiley-VCH Verlag; 1. Auflage (19. Februar 2014).
Seitenanzahl: 240 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-527-50769-8.
ISBN-13: 9-783527-50769-6.
Preis: EUR 19,99.

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