Superkids

Warum der Erziehungsehrgeiz unsere Familien unglücklich macht

Autor: Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort

Klappentext:

Wie fördern?
Wie fordern?

„Unsere Kinder und Jugendliche leben heute in einem engen Korsett und nach festem Zeitplan. Dafür sorgen ihre ehrgeizigen Eltern, die den Druck weitergeben, den sie selbst empfinden. Eigentlich aber wollen sie nur das Beste für ihr Kind. Sie machen Wind um die Zukunft der Jungen und Mädchen und vergessen, dass diese dem Wirbel standhalten müssen.

Doch es gibt Möglichkeiten, eine gesunde Balance zu finden zwischen Fordern und Fördern: Der bekannte Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie der Wunsch nach optimaler Erziehung den Lebensalltag von Eltern und Kindern belastet – und lehrt uns, Kinder und Jugendliche wieder mit offenen Augen zu sehen.“

Klappentext / Innenseite – vorne:

„»Unsere SuperKids sind wie Hochleistungssportler, die bisweilen ahnen, dass ihre Gelenke der Belastung nicht ewig standhalten werden. Und die Eltern stehen verunsichert daneben, weil sie nicht wissen, mit welchem Griff sie Hilfestellung geben sollen.« Kinder und Jugendliche heute sind super, richtige SuperKids. Das stellt Michael Schulte-Markwort auch in seiner Praxis immer wieder fest. Doch vielen Eltern genügt das nicht. Sie wollen, dass das Potential ihrer Kinder maximal ausgeschöpft wird. Was aber heißt das: maximal? Und wer ist der Beste in diesem Rennen um das optimale Kind? Eltern, die alle Begabungen eines Kindes entdecken und fördern? Eltern, die Schwächen durch besondere Erziehungskniffe ausbügeln, das Kind zurecht biegen, damit es in die Schublade der eigenen Erwartungen passt? Oder gibt es einen Weg, der beste Begabungsförderung und Fröhlichkeit miteinander verbindet?“

Klappentext / Innenseite – hinten:

„Michael Schulte-Markwort plädiert für ein Umdenken. Er bietet sich an als Führer durch den Beziehungsaustausch zwischen Eltern und Kindern und macht Mut, eigene Wege zu gehen – jenseits des Wunsches nach optimaler Erziehung.

Der erfahrene Kinder- und Jugendpsychiater Professor Dr. Michael Schulte-Markwort beschäftigt sich seit Jahren damit, wie sich gesellschaftliche Entwicklungen auf Kinder auswirken.
Er ist ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und des Altonaer Kinderkrankenhauses. Schulte-Markwort behandelt täglich die jungen Patienten, von denen er berichtet.

Zuletzt erschien bei Pattloch sein viel beachtetes Buch »Burnout-Kids. Wie das Prinzip Leistung unsere Kinder überfordert«.“

Presseinformation des Verlags:

Kinderpsychologe Schulte-Markwort über Superkids

„Kinder und Jugendliche leben heute in einem engen Korsett und nach festem Zeitplan. Dafür sorgen ehrgeizige Eltern, die den Druck weitergeben, den sie selbst empfinden. Eigentlich wollen sie nur das Beste für ihr Kind, vergessen aber, dass diese dem Wirbel standhalten müssen. Auch wenn die Kids super funktionieren, sind sie innerlich oft krank und verzweifelt. Der Erziehungsehrgeiz macht aber nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern krank. Was tun?

Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort beschäftigt sich seit Jahren mit den Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen auf Kinder. Seine These: Es gibt keine optimale Erziehung. Kindererziehung ist wie eine Wildwasserfahrt. Wer ins Kanu steigt, wird auch immer nass werden.

Doch es gibt Wege aus der Optimierungsfalle und Möglichkeiten, eine gesunde Balance zu finden. Anhand zahlreicher Fallbeispiele aus seiner Praxis zeigt Schulte-Markwort Strategien auf, die Belastungen des Alltagslebens zu mildern, ohne den Anspruch zu erheben, ein Rezeptbuch für gelingende Erziehung zu schreiben. Erst wenn Eltern erkennen, wie super ihre Kids bereits sind, lernen sie, diese zu fördern und nicht zu überfordern.“

Eine Leseprobe:

Vorwort

Ein Kind ist wie ein Gebirgsbach –
erfrischend und jeden Moment anders …

„Kinder bewegen uns. Kinder berühren uns. Wir kümmern uns, wir machen uns Sorgen. Wir möchten, dass es ihnen gut geht. Und wir möchten, dass sie sich optimal entwickeln. Auch die Jugendlichen, die vielleicht nicht mehr so »niedlich« sind. Sie sollen alle Chancen haben, das Beste aus ihrem Leben machen zu können. Und sie sollen glücklich sein. Erst, wenn wir das alles erreicht haben, trauen wir Eltern uns, etwas entspannter zu sein.

Die Kinder von heute sind SuperKids. Sie sind super, weil sie sich in großer Mehrheit gut entwickeln und mit großer sozialer Kompetenz durch ihr Leben gehen. Weil sie reflektiert sind und verantwortungsvoll ihre Aufgaben meistern. Sie sind es gewohnt, einbezogen und gefragt zu sein, und sie können Antworten geben. Unsere Kids sind tatsächlich einfach super und liebenswert.

SuperKids – der Begriff ist gleich in mehrfacher Hinsicht für mich deutbar: Zum einen sind unsere Kids tatsächlich super – keine Generation vorher war so umsorgt, so selbstbewusst -, doch andererseits müssen sie auch die beständig optimierten SuperKids sein. Wir sollten uns bewusst machen, dass darin auch eine Abwertung steckt: Egal, was sie tun, diese Kids sind eben immer noch nicht super genug – einfach noch nicht optimal!

Auch die aktuelle Shell-Jugendstudie findet zunächst einmal nichts Beunruhigendes an unseren Kindern. Generation »R« nennt sie diese Jugend (Shell untersucht die Altersgruppe 15 bis 25 Jahre, ich betrachte immer die 0- bis 21-Jährigen), die Generation relaxed. Also alles easy? Warum dann ein Buch über SuperKids? Warum treibt mich der Gedanke an sie so um? Ich könnte mich doch einfach zufrieden zurücklehnen und die Entwicklung dieser wunderbaren Kinder genießen.

Selbst die vielen engagierten Eltern zeigen mir jeden Tag, dass sie sich kümmern, dass sie ihre Kinder gut erziehen und begleiten möchten.

Und dennoch habe ich Grund zur Sorge. Denn Eltern sind unsicher. Sie wissen oft nicht, wann ihr Kind gefördert und wann gefordert werden muss. Welcher Förderkurs, welche Unterstützungsmaßnahme ist sinnvoll, welche notwendig? Was ist überflüssig? Verwöhnen sie ihr Kind zu sehr? Oder setzen sie es doch zu sehr unter Druck?

Ich beobachte, dass Eltern heute zu Trainern ihrer Kinder geworden sind, die am Rande der »Kinder-Arena« stehen, die Performance ihrer Zöglinge beobachten und protokollieren und die sich mit den anderen Trainern angestrengt darüber austauschen, welche Trainingsmethode die beste ist. Sie stehen unter Stress, weil die anderen Trainer-Eltern ihnen suggerieren, dass ihr Kind schon viel weiter ist, und sie wissen nicht, ob diese Konkurrenz-Eltern jetzt übertreiben oder sie selbst zu wenig unternehmen, um die Entwicklung ihres Kindes weiter zu optimieren.

Derweil läuft im Fernsehen »Superkids«, das ist eine Talentshow eines privaten Fernsehsenders. Auch das gehört zum Spektrum kindlichen Lebens in Deutschland und aller leistungsorientierten Gesellschaften: Kinder werden ausgesucht, zur Schau gestellt, getrimmt und trainiert, und Erwachsene zeigen sich gerührt von den kindlichen Hochleistungen. Diese telegenen Superkids sind aber nur die Spitze einer Entwicklung, bei der es für alle Familien darum geht, SuperKids hervorzubringen. Natürlich nicht für das Fernsehen oder für besondere sportliche bzw. musische Karrieren, aber doch zumindest so weit, dass die Eltern sich gut fühlen mit ihren Kids. Dass sie vorzeigen können: Ja, sie haben sich um eine optimale Förderung gekümmert.

Nicht zuletzt wegen dieses Wunschs, Vorzeigeeltern zu sein, sind Eltern heute schnell in der Defensive. Und gleichzeitig häufig ratlos – und sie werden immer ratloser, wenn es darum geht, wie das überhaupt aussieht: das Optimum für ihre Kinder. …“ (S. 9 – 11)

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 05/2016: „…“
  • NDR.de: „Schulte-Markwort liefert Hilfestellung.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Der Autor Michael Schulte-Markwort, Kinder- und Jugendpsychiater, erklärt in seinem neuen Buch »Superkids« warum zu viel Erziehung unsere Kinder unglücklich macht und weshalb sich Eltern vor zu hohen Ansprüchen, Erwartungen und Leistungsanforderungen bei der Kindererziehung hüten sollten. Zahlreiche Eltern haben das Vertrauen in ihre Kinder, dass ihre Schützlinge irgendwie gut durch das Leben kommen werden, verloren. Immer mehr Eltern wollen ihre Kinder vor jedem Misserfolg bewahren, vor jedem Problem beschirmen, vor allen unangenehmen Erfahrungen schützen, aber gerade der Umgang mit Fehlschlägen und Niederlagen im Leben eines Kindes gehören zum Erwachsenwerden dazu. Der Autor warnt vor zu viel Ehrgeiz der Eltern bei der Kindererziehung, denn ihre Kinder sollen wissbegierig und überdurchschnittlich intelligent sein und alle Lernangebote bereitwillig annehmen sowie sich gleichzeitig diszipliniert und vernünftig verhalten. Eltern wünschen sich gut ausgebildete, strebsame und starke Kindern – kurzum Superkinder, die Erfolg haben und die die hoch gesteckten Ziele in ihrem Leben auch erreichen.

Kinder, die den in sie gesetzten Erwartungen und Hoffnungen nicht gerecht werden, haben stets das Gefühl dauerhafter Anstrengung und ihren Eltern nie zu genügen. Dieses Gefühl verursacht bei den Kindern eine gewaltige Belastung und einen enormen Stress. Das Gefühl der dauerhaften Anstrengung, das in den meisten Familien mit schulpflichtigen Kindern heutzutage vorherrscht, hat zur Folge, dass die Zahl der Erschöpfungsdepressionen (Burn-out) bei Kindern stark zugenommen hat. Wobei ein Großteil der Anstrengung die Schule, als maßgeblicher Ort des Konkurrenzkampfs und Wettbewerbs – insbesondere während der Abiturphase – in die Familien trägt. Die Eltern, die die Alltagsrealität mit den zu bewältigenden Leistungsanforderungen wahrnehmen, müssen ihre Kinder frühzeitig und ausreichend auf die Schulrealität mit dem Leistungsdruck vorbereiten, denn man kann Kinder nicht vor der Wirklichkeit bewahren.

Fazit:

Die Kinder müssen sich in unserer Wettbewerbswelt einfinden – auch trotz aller Kritik daran – und dort – auch trotz des Leistungsdrucks – frühzeitig die richtige Balance zwischen schulischen Anforderungen, familiären und häuslichen Pflichten sowie den eigenen Freizeitaktivitäten finden. Das Buch ermahnt Eltern, dass sie ihre Kinder trotz aller gut gemeinter Förderung nicht überfordern.

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„Die Marken-Kids von heute sind die
unerschütterlichsten Konsumstützen von morgen.“

Franz Friedrich Kovacs (*1949),
deutscher Schriftsteller und Lyriker.

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Buchcover:

Superkids - Warum der Erziehungsehrgeiz unsere Familien unglücklich macht - von Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort ist erschienen im Pattloch-Verlag bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG

Superkids – Warum der Erziehungsehrgeiz unsere Familien unglücklich macht – von Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort ist erschienen im Pattloch-Verlag bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG

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Verlag: Pattloch-Verlag (1. März 2016).
Seitenanzahl: 272 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-629-13077-1.
ISBN-13: 9-783629-13077-8.
Preis: EUR 19,99.

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