Die Kinder aus Nr. 67

Band 1: Erwin und Paul – Die Geschichte einer Freundschaft

Das Mädchen aus dem Vorderhaus

Autor: Lisa Tetzner

Die Geschichten der ‚Kinder aus Nr. 67‘ finden in Berlin statt. Die Autorin hat die meisten Geschichten selber miterlebt und die Geschichten, die sie nicht miterlebt hat, haben ihr ihre Freunde erzählt. In diesem Buch wird erzählt, wie Paul zum Brötchen- und Milchdieb wird, wie die Jungen der Hinterhofbande zu ihrem ersten eigenen Fußball kommen und wie sie gegen ihre Prinzipien trotzdem ein Mädchen in ihre Bande aufnehmen.

Hauptpersonen:

Erwin Brackmann, der ‚Detektiv’.
Paul Richter, der Brötchen- und Milchdieb.
Mirjam Sabrowsky, die Nichte von Frau Manasse.

Eine Leseprobe:

»Als er [Paul] am Freitagmorgen wieder durch das Treppenhaus lief, pfiff er seit langer Zeit zum ersten Mal. Und vor Biedermanns Tür blieb er stehen und sah Milch und Brötchen an. Der Beutel lag neben der Tasche und war vom Knopf gefallen. Er wollte ihn rasch aufheben und wieder hinhängen. Aber als er ihn in der Hand hielt und die drei fast noch warmen Brötchen spürte, da dachte er daran, wie lange er schon in der Frühstückspause nichts mehr zu essen gehabt hatte. Als er die Milch betrachtete, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Noch ein Mal, nur noch ein einziges und endgültiges Mal wollte er sie nehmen. Es konnte ihm ja gar nichts geschehen. Der Dieb war schon gefangen. Es war wieder jenes unbekannte Etwas in ihm, das ihn zu behexen schien und schwach machte. „Häng´s hin, mach keine Dummheiten!“, sagte zwar die eine Stimme in ihm, aber die andere sagte: „Ach was, wegen so ein paar Semmeln.“

Erwin lag in seinem Versteck und hatte Paulchen kommen sehen. Es tat ihm Leid, dass er ihn neulich mit der Diebesgeschichte so verkohlt hatte, denn eigentlich war er doch sein bester Freund, auch wenn sie sich jetzt oft stritten. Er wollte ihm heute in der großen Pause alles gestehen, vielleicht machte er doch mit und half ihm beim Detektivsein. Aber da sah er, dass – dass Paul sich bückte – und – Semmeln in der Hand hielt! Er beugte sich vor um das näher zu betrachten. Doch was war denn das? Träumte er?«

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