Der Salzhändler

Der Salzhändler

Historischer Roman

Autorin: Elke Loewe
Übersetzer: ./.
Illustrator: ./.

Klappentext: „Lüneburg, 1625: Der Salzhändler Lambert Brinck ist einer der mächtigen Männer der Stadt. Jakob, sein Sohn, soll den Betrieb übernehmen. Doch Jakob hasst die Zahlenschieberei im Kontor, viel lieber studiert er des Nachts auf dem Kalkberg den Lauf der Sterne. Und er möchte auch nicht die Patriziertochter Lene heiraten, denn er hat eine andere kennen gelernt. Der Zauber, den diese Frau auf ihn ausübt, ist ihm selber unheimlich, und seinen Eltern kann er es erst recht nicht sagen. Denn Margrieta ist eine Fahrende, ein Stück Treibgut im großen Krieg, der auch die Stadt Lüneburg zu verschlingen droht.

Ort: Lüneburg (Untertan der Heiligen Dreifaltigkeit und dem Herzog von Lüneburg-Braunschweig), die Flüsse Ilmenau, Elbe und Stecknitz, Florenz, Venedig.
Zeit: 1625, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Hauptpersonen:

  1. Lambert und Magdalena Brinck: ….
  2. Jakob: der jüngste Sohn von Lambert und Magdalena Brinck.
  3. Lukas: der ältere Bruder von Jakob.
  4. Gottlieb: der ältere Bruder von Jakob.
  5. Margrieta aus Breda: …
  6. Dietrich und Herdeke Andresen: …
  7. Lene: die Tochter von Dietrich und Herdeke Andresen.

Eine Leseprobe:

„Jeder Wetterumschwung trägt neue Geschichten und vor allem Prophezeiungen mit sich, die weitererzählt werden wollen, sobald man sie gehört hat. Die Wintersonnenwende begann mit Tauwetter, und Magdalena Brinck trug, gut gelaunt ob der baldigen Hochzeit ihres Sohnes, die Neuigkeiten vom Markt mit ins Kontor, wo sie ganz und gar nicht hinpassten. Sie gehörten zu den Frauen und Mägden in die Küche, wo sie nach Belieben mit Salz bestreut, mit Pfeffer geschärft, mit Rosmarin gewürzt, mit Nelken besteckt und mit Speck gespickt, kurz, weiter aufbereitet wurden und im Dampf der Speisen auf dem Herd ihre rechte Würze erst erhielten.
Ein Schwall kalter Luft strömte herein, als Magdalena die Tür zum Kontor öffnete. Von der feuchten Luft draußen kringelten sich ihre sonst so streng gehaltenen Haare über der Stirn, die Augen blickten unter schweren Lidern, ihre Wangen darunter weich auseinander fallend, die spitze Nase rot dazwischen, als gehörte sie nicht dazu, aber sie passte hinein.
An einem blank polierten Tisch, der einen rechten Winkel zum Fenster bildete, saßen ihr Mann und ihr Sohn auf lederbezogenen Stühlen einander gegenüber. Spiegelbilder waren die beiden Männer, der alte schrieb mit der rechten Hand, der junge mit der linken, so profitierten beide gleichermaßen vom Tageslicht. Aufgeschlagene Rechenbücher und Tintenfässer vor sich, angespitzte Federn in den Fingern, schrieben sie Zahlen in akkurat gezogene Spalten. Der schöne plane Spiegel aus Venedig, den
Lambert Brinck einst für eine erkleckliche Summe Geldes gekauft hatte, zeigte in seinem vergoldeten Rahmen Vater und Sohn ein zweites Mal. Als Kind hatte Jakob sich vorgestellt, der Spiegel könne alles sehen und bewahre für immer in sich auf, was er in seinem schimmernden Glas im Kontor einfing, das Jakob damals nicht allein betreten durfte. Irgendwann, so dachte er, könne er ihm die Geschichten von früher erzählen, als die älteren Brüder noch mit dem Vater über den Büchern saßen.
An der holzvertäfelten Decke hing ein sechsarmiger Leuchter aus Messing, dessen von der Magd gezogene Lichte jetzt am Tage noch nicht brannten. Eingelassen in die Wände aus Paneel, gab es Schränke, die verschließbar waren, davor Bänke, unter deren Deckeln Platz für Papiere und Bücher mit und ohne Heftung war, darauf seidenbezogene Kissen, wie sie auch an der hohen Rückenlehne standen. Gegen eines davon drückte sich Magdalena, als sie sich setzte.
„Wenn es zwischen Christnacht und Neujahr große Flocken schneit, sterben im nächsten Jahr viel alte Leute, bei kleinen Flocken meist junge“, sagte sie und seufzte. „Es soll ja in den letzten Tagen des alten Jahres wieder Schnee geben.“
„Wir haben zu arbeiten“, sagte Lambert Brinck. Seine Worte waren scharf wie sein Gesicht. Falten durchfurchten es, steil auf der Stirn, von der Nase abwärts bis zu den Mundwinkeln, unter denen das Kinn eckig hervorragte.
Magdalena tat, als habe sie nichts gehört. Mannsfürchtig war sie nicht, gottesfürchtig schon und abergläubisch auch, grad wie es vorteilhaft erschien. …“

Inhaltsangabe:

Liebe und Tod zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges.

Eigene Meinung / Fazit:

Liebe und Tod zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, Salzhandel, Anbahnung einer Ehe, Vergewaltigungen, Astrologie und Astronomie, das Weltbild des Claudius Ptolemäus aus Alexandria – das Weltbild des Polen Nikolaus Kopernikus, die Krankheit Pest, Aberglaube, der Ursprung der Wochentage, die fünf Stände, Jakob Brincks Aufzeichnungen über Himmelskörper, der Vorgang des Salzsiedens, die Heide, Baiensalz, Sagen zur Entstehung einiger Sternbilder.

Beurteilung des Buches:

Pressestimmen:

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Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (1. Juli 2004).
Seitenanzahl: 352 Seiten.
Bindung: Taschenbuch.
ISBN-10: 3-499-23683-4.
ISBN-13: 9-783499-236839.
Preis: EUR 8,90.

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