Wo Menschen und Teilchen aufeinanderstoßen

Begegnungen am CERN.

Buchreihe: Erlebnis Wissenschaft.

Autor: Michael Krause

Klappentext:

„Begegnungen am CERN – Menschen, die die Geheimnisse des Universums entschlüsseln – Michael Krause stellt sie uns vor.

Eine »wissenschaftliche Sensation«, ein »historischer Meilenstein«, historisch so bedeutend wie die Mondlandung: Als Wissenschaftler des CERN im Juli 2012 die Existenz eines »Gottesteilchens«, das allen anderen Teilchen Masse verleiht, mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99,999 Prozent bestätigten, waren die Reaktionen überwältigend. Schließlich arbeiten die Forscher hier an nichts Geringerem als an der Entschlüsselung der Geheimnisse des Universums. Die Suche nach dem Grund des Daseins und dem Ursprung aller Materie ist auch das Thema dieses Buches.

Träume, Visionen, Forschungen: die Menschen stehen im Mittelpunkt.

Das »Gottesteilchen«, die Erforschung der »Dunklen Materie« und der »Dunklen Energie« und der stärkste je gebaute Teilchenbeschleuniger der Welt – all das sind die spannenden Bestandteile des Buches. In den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt Krause jedoch die Menschen am CERN, ihren Hintergrund, ihre Geschichte, ihre Arbeit, ihre Forschungen, Träume und Visionen – sie sind das Hauptthema des Buches. Krause verleiht den wissenschaftlichen Forschungen am CERN somit ein persönliches Gesicht und schreibt das Portrait einer ganzen Generation von Wissenschaftlern, die in den vergangenen Jahrzehnten an der sogenannten »Neuen Physik« gearbeitet haben.

Was ist es, das die Welt im Innersten zusammenhält?

Über Jahre hat der Autor recherchiert und Menschen interviewt, die zum Bild einer ganzen Generation beitragen, so z. B. den Generaldirektor des CERN, Rolf-Dieter Heuer, Nobelpreisträger Carlo Rubbia, CERN-Chef-Theoretiker John Ellis und viele andere. Die einzigartigen Forschungen am CERN allgemein verständlich darzustellen, das gelingt Krause in seinem Buch, indem er jenseits von Theorie und Technologie Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wie, was und warum sucht der Mensch und was bringt manche Forscher dazu, ihr gesamtes Leben nach der faustischen Frage auszurichten: Was ist es, das die Welt im Innersten zusammenhält? Das ist die Hauptfrage dieses spannenden Buches.

Presseinformation des Verlags:

„Als Wissenschaftler des CERN im Juli 2012 die Existenz eines »Gottesteilchen« mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99,999 Prozent bestätigten, waren die Reaktionen überwältigend. Schließlich arbeiten die Forscher hier an nichts Geringerem als an der Entschlüsselung der Geheimnisse des Universums. Die Suche nach dem Grund des Daseins und dem Ursprung aller Materie ist auch das Thema in „Wo Menschen und Teilchen aufeinanderstoßen. Begegnungen am CERN“ von Michael Krause. In den Mittelpunkt seines Buches stellt Krause jedoch die Menschen am CERN, ihren Hintergrund, ihre Geschichte, ihre Arbeit, ihre Forschungen, Träume und Visionen.“

Eine Leseprobe:

10 – Der Kommunikator: Rolf Landua

CERN-Public-Outreach-Gruppe

„…
Sie unterrichten Lehrer. Was ist das für ein Programm?
Landua: Ich habe 20 Jahre lang über Antimaterie geforscht. Immer wenn ich einen Vortrag vor Schülern gehalten habe, die CERN einen Besuch abstatteten, ist mir aufgefallen, wie sehr diese Schüler fasziniert waren von Antimaterie und allem, was dazu gehört. Oder vom Big Bang oder der Umwandlung von Energie in Masse und so weiter. Mir ist dabei aufgefallen, dass es in unseren Schulen nicht gelingt, die Schüler für solche Themen wirklich zu begeistern. Physik wird als ein totes Thema präsentiert, mit vielen Formeln, die man lernen muss, um die Prüfung zu bestehen. Die Schüler wissen nicht, was sie mit diesen Formeln anfangen sollen und was diese mit dem wirklichen Leben und unserer Umgebung zu tun haben. Irgendwann habe ich mich dazu entschlossen, diesen jungen Menschen einen besseren Zugang zur Wissenschaft zu ermöglichen. Wir haben das Problem nicht nur in Deutschland, sondern in vielen anderen Ländern auch.

Man geht heute in die Finanzwelt, studiert Geschichte, Geografie oder Sozialwissenschaften. Nur wenige gehen in die Physik oder in die Ingenieurswissenschaften. Das hat natürlich auch teilweise damit zu tun, dass die Physik nicht besonders aufregend erscheint. Ich wollte, dass am CERN versucht wird, diesen jungen Leuten etwas von der Begeisterung der Wissenschaftler hier zu vermitteln. Zwischen diesen jungen Leuten und uns am CERN stehen die Lehrer. Lehrer fungieren als Vorbilder. Sie sind wirklich wichtig innerhalb der Gesellschaft, aber dem wird oftmals nicht in angemessener Weise Rechnung getragen. Ich habe mich dann also dazu entschlossen, hier eine Gruppe aufzubauen, die sich mit den Lehrern auseinandersetzt. Ziel ist es, sie in die Lage zu versetzen, unsere moderne Wissenschaft in anregender und sogar aufregender Art und Weise darstellen zu können. Damit können die Kids dann im Alter von vielleicht 16 Jahren entscheiden, ob Physik wirklich eine interessante Sache ist – so wie ich damals wegen der Science-Fiction-Literatur, die ich gelesen habe. Und dann können sie weitermachen und vielleicht Wissenschaftler werden, immer mit dem Wissen um den ganzen Prozess, der wissenschaftlichen Methode. Für uns ist es ein sehr erfolgreiches Programm. In den vergangenen 5 Jahren hatten wir über 5.000 Lehrer hier und alle waren begeistert. Ich glaube, dass das Programm wirklich etwas bringt, obwohl es nur ein kleiner Tropfen im Riesenozean des Wissens ist. Aber es kann wachsen, und ich hoffe, das wird es auch. …“

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Edwin Hubble (1889 – 1953)

»Der Mensch untersucht das Universum mit seinen fünf Sinnen und nennt dieses Abenteuer Wissenschaft.«

The Nature of Science, 1954.

„Der amerikanische Astronom Edwin Powell Hubble (1889 – 1953) entdeckte Anfang der 1920er Jahre zusammen mit seinem Kollegen Milton Humason (1891 – 1972) am Mount-Wilson-Observatorium in Los Angeles, dass sich alle Spiralnebel (Galaxien) außerhalb unserer eigenen Milchstraße befinden. Hubble wurde damit zum Pionier der modernen extragalaktischen Astronomie. Bei den weiteren Untersuchungen entdeckte Hubble im Jahr 1929, dass die Rotverschiebung der entfernteren Galaxien mit zunehmender Entfernung proportional zunahm – was bedeutete, dass fast sämtliche Galaxien sich von uns fortbewegen und je weiter sie entfernt sind, umso schneller. Hubbles Entdeckung, die Expansion des Weltalls, bedeutete einen Paradigmenwechsel in der Kosmologie. Obwohl Hubble selbst noch nicht zu diesem Schluss kam, sondern seine Beobachtungen mit „scheinbarer Geschwindigkeit“ beschrieb: Das Universum ist nicht statisch, sondern es dehnt sich aus.

Von Georges Lemaítre (1894 – 1966) zuerst beschrieben, gibt die sogenannte Hubble-Konstante »H« in der heutigen Physikwissenschaft die Zunahme der Geschwindigkeit sich von uns entfernender Galaxien an. Nach neuesten Messungen beträgt sie zirka 71 km/Sekunde pro Megaparsec (= 3,08 Millionen Lichtjahre). Edwin Hubble zu Ehren trägt das Weltraumteleskop »Hubble« seinen Namen“.

»Die Suche wird weitergehen. Dieser Drang ist älter als unsere Geschichte.«

Edwin Hubble, The Nature of Science, 1954.

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Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 01/2014: „Der Leser stößt beim Lesen des Buches mithilfe von Michael Krause auf die Träume und Visionen der CERN-Forscher.“
  • ekz Bibliotheksservice, 04.11.2013: „Ein rundum gelungenes, gut lesbares, motivierendes Werk.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Der Autor stellt in seinem Buch »Wo Menschen und Teilchen aufeinanderstoßen – Begegnungen am CERN« das CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire), die Europäische Organisation für Kernforschung, von seiner Ursprungsidee – nämlich das kreative Potential der europäischen Forscher und Wissenschaftler in einem Zentrum zu bündeln, über die Grundsteinlegung bis hin zum Bau des größten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem LHC (Large Hadron Collider), vor.

In äußerst interessanten Interviews lernt der Leser faszinierende Menschen kennen, dabei befinden sich die Wissenschaftler im Fokus. Sie berichten sehr begeisternd über ihre Experimente und Projekte, wobei der Leser viel Aufschlussreiches aus ihrer Gedankenwelt erfährt. Desweiteren erzählen die Wissenschaftler des CERNs auch ganz persönliche Dinge aus ihrer Kindheit und Schulzeit.

Zwischen den Interviews berichtet der Autor unter anderem über berühmte Wissenschaftler der Geschichte und ihre herausragenden Forschungsergebnisse.

Fazit:

Ein hoch anspruchsvolles Lesevergnügen über die erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit unterschiedlicher Persönlichkeiten – unabhängig ihrer Nationalität und Kultur.

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Verlag: Wiley-VCH Verlag; 1. Auflage (11. September 2013).
Seitenanzahl: 247 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-527-33398-3.
ISBN-13: 9-783527-33398-1.
Preis: EUR 24,90.

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