Scrum – Schnelleinstieg

Scrum in kurzen Worten.

Autor: Dr. Andreas Wintersteiger

Klappentext:

Scrum ist ein sehr einfaches Framework für die agile Softwareentwicklung, dennoch ist es mitunter schwer einzuführen. Die Praxis hat gezeigt, dass Unternehmen, die Scrum in ihren Entwicklungsabteilungen umsetzen wollen, immer wieder vor denselben Herausforderungen stehen. Dieses Buch gibt zunächst eine ausreichend kurz gefasste Einführung und beschreibt das Wesen von Scrum, beschränkt auf den Kern. Basierend auf mehrjährigen Coaching- und Trainingserfahrungen gibt Andreas Wintersteiger eine Starthilfe, um einfach mal loslegen zu können. Dabei werden jene Gesichtspunkte nicht vernachlässigt, auf die es ankommt, um mit Scrum erfolgreich zu werden. Neben Hinweisen auf gute und etablierte Praktiken gibt das Buch auch Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Die kompakte Form wurde absichtlich gewählt, um auch mit wenig Zeitaufwand die relevanten Informationen für einen Start mit Scrum zu erfassen, zum Beispiel an einem Wochenende. Das Buch zeigt damit nicht die gesamte Welt von Scrum auf, sondern vermittelt, gemäß den agilen Prinzipen, den kleinsten gemeinsamen Nenner an Wissen und Hinweisen, um mit Scrum zu starten. Das erfolgreiche Buch liegt in der zweiten aktualisierten und erweiterten Auflage vor.“

Zielgruppe:

„Dieses Büchlein ist für Personen gedacht, die sich über Scrum informieren möchten oder Scrum in der Organisation einführen wollen und hierfür eine kompakte Informationsquelle suchen. Es ist ebenso zur Vorbereitung auf ein Zertifizierungstraining, wie zum Beispiel den Certified Scrum Master geeignet.“

Eine Leseprobe:

1. Einleitung

Agile Softwareentwicklung hat es in den Mainstream geschafft. Elf Jahre nach dem agilen Manifest sind agile Vorgehensweisen keine exotischen Modelle mehr von Eigenbrötlern, die sich ihre eigene Welt schaffen, sondern eine anerkannte und bewiesenermaßen erfolgreiche Art und Weise, Software zu entwickeln. Agile Entwicklung ist heute nicht nur erfolgreich, sondern deutlich erfolgreicher als klassische, wasserfallorientierte Vorgehensmodelle – dafür haben wir heute Evidenz.

Mussten wir in den ersten Jahren der letzten Dekade immer wieder den Beweis antreten, so sind wir heute einen bedeutenden Schritt weiter: Es ist nicht nur die Akzeptanz im breiten Feld vorhanden, ein großer Teil der Unternehmen strebt agile Entwicklungspraktiken und -methoden an. Darunter ganz besonders Scrum, das aus heutiger Sicht sicherlich das erfolgreichste Framework unter den agilen Methoden ist. Scrum erfreut sich zunehmender Beliebtheit und Verbreitung. Immer mehr Unternehmen und Teams setzen Scrum und agile Entwicklungspraktiken ein – oder behaupten das zumindest.

Als Scrum Coach komme ich zu vielen Unternehmen, und als Trainer führe ich viele Gespräche mit Teammitgliedern oder Vertretern von Organisationen, die Scrum – oft schon seit Jahren – verwenden. Dabei stelle ich manchmal fest, dass es viele Missverständnisse gibt, was Agile und Scrum ausmacht und was nicht. …

1.3.2 Scrum

Bei Scrum hingegen findet man gar keinen Schwerpunkt auf technischen Praktiken. Scrum legt deutlich mehr Wert auf die geregelte Zusammenarbeit in selbstorganisierten Teams. Es definiert dazu drei Rollen, vier Meetings und drei Artefakte. Eines der Artefakte ist die Forderung nach einem auslieferbaren Produktinkrement am Ende einer Iteration (in Scrum „Sprint“ genannt).

Betrachtet man die Mächtigkeit der Methoden, so ist XP deutlich mehr „verordnend“ als Scrum, hat also mehr Regulative. Um jedoch Scrum erfolgreich in der Praxis umzusetzen, z. B. das auslieferbare Inkrement am Ende einer Iteration, benötigt man die aus XP bekannten technischen Praktiken.

Scrum hat seine Wurzeln in der empirischen Prozesssteuerung. Durch zeitnahe Feedbackschleifen wird in Scrum zunächst auf Prozessverbesserung fokussiert. Der Name Scrum kommt aus dem Rugby-Sport, wo dieser Begriff übersetzt etwa „Gedränge“ bedeutet. Das Scrum in Rugby ist ein komplexer Vorgang, wo sich zwei Teams gegeneinander drängen, um auf einer Seite des Gedränges den Ball zu „befreien“. Das geschieht durch eine Bewegung des gesamten Teams. Diese Bewegung des ganzen Teams ist Pate für den Namen Scrum, denn auch hier in der Softwareentwicklung geht es darum, dass ein selbstorganisiertes Team die Bewegung durch eine Iteration von der Anforderung bis hin zum auslieferbaren Produktinkrement als eine homogene Einheit durchführt.

So ein Team arbeitet in einem Sprint an einer von ihm ausgewählten Menge an Aufgaben. Diese Aufgaben oder besser Anforderungen an die Software stehen in einer Liste, dem Produkt-Backlog. Sprints sind geschützte Zeiträume fixer Dauer, zum Beispiel von zwei Wochen, während derer das Team nicht gestört wird. Im Gegenzug liefert das Team am Ende fertiggestellte, funktionierende Software, die die zuvor gewählten Anforderungen umsetzt. Ein wesentliches Merkmal von Scrum sind selbstorganisierende Teams. Scrum definiert explizit keinen Prozess, wie und mithilfe welcher Arbeitstechniken das Team die Software entwickelt. In Scrum geht es um die ständige Reflexion und Verbesserung. Dazu definiert Scrum kurze Feedbackzyklen: Der Sprint erlaubt dem Team, im Rhythmus weniger Wochen über die Ergebnisse und den Prozess der Entwicklung zu reflektieren. Ein weiterer Zyklus auf Tagesebene – das „Daily Scrum“ – erlaubt es dem Team, täglich zu reflektieren und seine Arbeit zu organisieren. …“

Inhalte des Buches:

  • Inhaltsverzeichnis.
  • Vorwort 9.
  • 1 Einleitung 11.
  • 1.1 Agile Softwareentwicklung 12.
  • 1.2 Agile Werte und Prinzipien 14.
  • 1.3 Agile Methoden 16.
  • 1.3.1 XP 16.
  • 1.3.2 Scrum 19.
  • 1.3.3 Lean und Kanban 21.
  • 1.4 Mechanik vs. Einstellung 25.
  • 1.5 Ziele dieses Buchs 29.
  • 2 Die Rollen in Scrum 31.
  • 2.1 Der Product Owner 32.
  • 2.2 Das Umsetzungsteam 36.
  • 2.3 Der Scrum Master 39.
  • 2.4 Andere Rollen 42.
  • 3 Das Produkt-Backlog 45.
  • 3.1 Agiles Anforderungsmanagement 48.
  • 3.1.1 Produktvision 49.
  • 3.2 Erstellen eines Backlogs 51.
  • 3.3 Geschäftswert und ROI 53.
  • 3.4 User Stories 55.
  • 3.4.1 Gute User Stories 58.
  • 3.5 Nichtfunktionale Anforderungen 60.
  • 3.6 Technische Arbeiten 62.
  • 3.6.1 Fehler 63.
  • 3.7 Werkzeuge 63.
  • 4 Das Scrum-Framework 65.
  • 4.1 Sprints 65.
  • 4.2 Scrum Meetings 71.
  • 4.2.1 Sprint-Planung 72.
  • 4.2.2 Daily Scrum 73.
  • 4.2.3 Sprint Review 74.
  • 4.2.4 Sprint Retrospektive 74.
  • 4.2.5 Weitere Meetings 75.
  • 4.3 Scrum-Artefakte 77.
  • 4.4 Wirkung 78.
  • 5 Sprint-Planung 81.
  • 5.1 Vorbereitung zur Sprint-Planung 81.
  • 5.1.1 Definition of Ready 82.
  • 5.1.2 Definition of Done 82.
  • 5.2 Sprint-Planung I 84.
  • 5.2.1 Sprint-Ziel 85.
  • 5.2.2 Diskussion detaillierter Anforderungen 86.
  • 5.2.3 Sprint Backlog 88.
  • 5.2.4 Commitment und Forecast 89.
  • 5.2.5 Fehler und übrig gebliebene Arbeit 91.
  • 5.2.6 Ergebnisse 92.
  • 5.3 Sprint-Planung II 93.
  • 5.3.1 Aufgaben planen 93.
  • 5.3.2 Gemeinsames Design 93.
  • 5.3.3 Das Taskboard entsteht 97.
  • 5.3.4 Schätzen im Planungsmeeting 98.
  • 5.3.5 Ergebnisse 100.
  • 5.4 Eine alternative Variante 101.
  • 6 Während des Sprints 103.
  • 6.1 Gemeinsames Arbeiten 103.
  • 6.2 Agile Entwicklungspraktiken 107.
  • 6.3 Featurebasiertes Arbeiten 111.
  • 6.4 Sprint-Inhalte verändern 115.
  • 6.5 Sprint „Null“ 120.
  • 7 Daily Scrum 121.
  • 7.1 Modus 123.
  • 7.2 Inspektion 125.
  • 7.2.1 Das Taskboard 126.
  • 7.2.2 Burndown Chart 128.
  • 7.2.3 Flow 133.
  • 7.3 Adaption 135.
  • 8 Sprint Review 137.
  • 8.1 Feedback 138.
  • 8.2 Modus 140.
  • 8.2.1 Demonstration der Software 140.
  • 8.2.2 Feedback 144.
  • 8.2.3 Ergebnisse 145.
  • 8.2.4 Velocity 146.
  • 8.3 Berichterstattung 147.
  • 9 Sprint Retrospektive 149.
  • 9.1 Verbesserungen 149.
  • 9.2 Modus 152.
  • 9.2.1 Set the Stage 152.
  • 9.2.2 Gather Data 153.
  • 9.2.3 Generate Insights 154.
  • 9.2.4 Decide what to do 155.
  • 9.2.5 Close 155.
  • 10 Produkt-Backlog-Pflege 157.
  • 10.1 Der Produkt-Backlog-Eisberg 158.
  • 10.2 Das Backlog Grooming Meeting 160.
  • 10.2.1 Modus 161.
  • 10.2.2 Ablauf 162.
  • 11 Agile Schätztechniken 163.
  • 11.1 Relative Schätzung 164.
  • 11.2 Planning Poker 167.
  • 12 Release-Planung 173.
  • 12.1 Beobachtung des Fortschritts 175.
  • 12.2 Fixierter Umfang 176.
  • 12.3 Fixiertes Datum 178.
  • 12.4 Fixierung von Datum und Umfang 181.
  • 12.4.1 Technische Schulden 182.
  • 12.5 Reporting 184.
  • 13 Scrum einführen 189.
  • 13.1 Vor dem ersten Sprint 191.
  • 13.2 Scrum und die Organisation 193.
  • 13.3 Skalieren von Scrum 197.
  • 13.3.1 Product-Owner-Hierarchie 198.
  • 13.3.2 Skalierung über mehrere Ebenen 205.
  • 13.4 Scrum lebt in der Organisation 206.
  • Literaturverzeichnis 209.
  • Stichwortverzeichnis 211.

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com: „Dem Leser des Buches wird klar, dass die erfolgreiche Anwendung der agilen Softwareentwicklung – insbesondere von Scrum – eine richtige Einstellung und Geisteshaltung zu den Prinzipien und Werten des Agilen Manifests beinhaltet.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Der Autor, Dr. Andreas Wintersteiger, vermittelt in seinem Buch „Scrum – Schnelleinstieg“ dem Leser in einer kompakten Art und Weise das Prinzip und die Philosophie von Scrum. Der Leser kann sich so schnell einen Überblick verschaffen, was Scrum ist und wie es im agilen Softwareentwicklungsprozess funktioniert und wirkt. Der Autor schafft es in einfachen und knappen Ausführungen hervorragend zu verdeutlichen, dass Entwicklungsteams mit Scrum deutlich erfolgreicher sein werden, wenn sie die richtige Einstellung zur Softwareentwicklung aus ihrem Herzen heraus vertreten, als solche, die bloß den von Scrum definierten Ablauf mechanisch exekutieren, ohne ein grundlegendes Verständnis dafür zu haben, warum sie das tun oder was das Ergebnis davon sein sollte. Das Buch ist eine Pflichtlektüre für alle Projekt- und Teamleiter, die sich die Funktionsweise und Hintergründe von Scrum erschließen möchten.

Fazit:

Der Autor legt sehr großen Wert darauf, dass der Leser ein grundlegendes Verständnis über das Scrum-Framework und seine Umsetzung in der Praxis erhält und gibt Softwareentwickler in seinem Buch den guten Rat, während des Softwareprojektes täglich miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, um so letztendlich Softwareprojekte zu einem Erfolg zu bringen.

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Verlag: Entwickler.Press Verlag; 2. Auflage (30. August 2013).
Seitenanzahl: 240 Seiten.
Bindung: Broschiert.
ISBN-10: 3-868-02092-6.
ISBN-13: 9-783868-02092-2.
Preis: EUR 19,90.

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Eine Antwort auf Scrum – Schnelleinstieg

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