Führen Sie schon oder herrschen Sie noch?
Eine Anleitung zum fairen Management

Eine Anleitung zum fairen Management

Mit einem Vorwort von Prof. Götz Wolfgang Werner (Gründer dm-drogerie markt)

Autor: Prof. Dr. Heinz Siebenbrock

Klappentext:

„Als erfolgreiche Führungskraft muss man kein Ausbeuter und Abzocker sein. Eine faire, menschen- und umweltgerechte Führung steht dem Erfolg nicht im Weg. Warum aber wählen so viele Manager, Abteilungs- und Teamleiter trotzdem einen ethisch schlechten Führungsstil? Liegt es daran, dass die Forderung nach Gewinnmaximierung die menschenverachtende und umweltfeindliche Einstellung vieler Manager schon in der Ausbildung prägt?

Heinz Siebenbrock entwickelt ein Gegenmodell, das auf Wertschätzung, Nachhaltigkeit, Erfüllung und Vertrauen beruht, und das Führungskräften ein ebenso faires wie erfolgreiches Management ermöglicht. Überall, wo es um Leitung geht – ob im Großunternehmen oder im örtlichen Verein: Machen Sie sich eine gute Führung zu Eigen. Sie werden sehen: So lässt’s sich einfach besser leben und arbeiten.“

Leseprobe:

1 – Engagierte Mitarbeiter?

»Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.« Franz Kafka2

„Die Welt ist voll von Menschen, die anderen nicht gut tun, die unterdrücken, quälen, Angst schüren und Schrecken verbreiten. Das gilt besonders auch für das Geschäftsleben und ganz besonders für das Verhältnis von Vorgesetzten zu ihren Mitarbeitern. Nach einer Gallup-Umfrage weisen mehr als 80 % aller Mitarbeiter in Deutschland ein erschreckend niedriges Engagement in ihrer beruflichen Tätigkeit auf. Als die Hauptursache wird die Unzufriedenheit mit dem oder den Vorgesetzten benannt.3 Dieser Befund hat sich in den letzten Jahren immer wieder bestätigt, zuletzt in einer beachtlichen Studie, die Diana E. Krause und Juliane Simon von der Universität Klagenfurt vorlegten.4

Ein Teufelskreis

Der Teufelskreis ist einfach zu beschreiben: Unterdrückung führt zu niedrigem Engagement bei den Mitarbeitern, während niedriges Engagement weitere Unterdrückung durch die Vorgesetzten nach sich zieht. Warum schafft es bestenfalls einer von zehn Managern, aus diesem Teufelskreis auszubrechen? Offensichtlich gibt der wirtschaftliche Erfolg diesem im Grunde menschenverachtenden System (noch) Recht.

Tatsächlich fordert die herrschende Betriebswirtschaftslehre, an der sich die meisten Vorgesetzten orientieren dürften, implizit zur Unterdrückung, zur Ausbeutung und zur Abzocke, ja sogar zu Geiz und Gier auf! Es ist an der Zeit, die negativen Werte, die diesem Fach traditionell zu Grunde liegen, aufzudecken.

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass ein Großteil aller Mitarbeiter in Deutschland allenfalls ‚Dienst nach Vorschrift schiebt‘, während jeder vierte Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt hat. „Nur etwa jeder Siebte (14 Prozent) ist Feuer und Flamme für seinen Betrieb“5, lautet das desaströse Fazit der Internetausgabe der Wochenzeitschrift ‚Die Zeit‘ zur Gallup-Studie.

Das Gros derjenigen, die sich in Forschung und Lehre mit der Betriebswirtschaftslehre auseinandersetzen, behauptet zu Unrecht, dass diesem Fach kein Wertegerüst zu Grunde liegt; es handele sich angeblich um eine wertfreie Wissenschaft. Ohne die Fundamentalkritik Alfred Nobels an der Wissenschaftlichkeit dieses Fachs aufgreifen zu wollen, sei zumindest die angebliche Wertfreiheit in Frage gestellt. Der auch politisch einflussreiche tschechische Ökonom Tomáš Sedláček bemerkt dazu: „Es ist paradox, dass ein Gebiet, das sich vorwiegend mit Werten beschäftigt, wertfrei sein will.“6

Die der Betriebswirtschaftslehre impliziten Aufforderungen zur Gewinnmaximierung, zur Wettbewerbsorientierung und zum Wachstum sind alles andere als wertfrei! Wie nachfolgend zu zeigen sein wird, wirken sich gerade diese Leitbilder äußerst ungünstig auf das Mitarbeiter-Vorgesetzten-Verhältnis aus.

Das bisherige Leitbild: Unterdrückung

Wenn schon die Fachvertreter der betriebswirtschaftlichen Theorie dies nicht zur Kenntnis nehmen (wollen) und stattdessen weiterhin unbeirrt ihre ‚Lobgesänge‘ auf die Gewinnmaximierung, auf die Wettbewerbsorientierung und auf das Wachstum vortragen, dann folgt daraus nur allzu folgerichtig, dass die betriebswirtschaftliche Praxis diesen falschen Leitbildern folgt und auf Unterdrückung setzt.

Den meisten angehenden und aktuellen Managern kommt es auf Grund ihrer betriebswirtschaftlichen Ausbildung zwangsläufig überhaupt nicht in den Sinn, ein gutes Verhältnis zu ihren Mitarbeitern anzustreben. Ein Leser des zitierten ‚Zeit‘-Beitrags bringt die scheinbar typische Grundhaltung von Vorgesetzten in seinem Kommentar auf den Punkt: »Warum sollte ein Vorgesetzter Wert auf Mitarbeiterbindung legen, wenn die Mitarbeiter selbst keinen Wert genießen und als ersetzbar und austauschbar gelten? (…) [Die] Identifikation mit dem Arbeitgeber wird doch gar nicht mehr verlangt, geschweige denn geschätzt (…). In vielen Betrieben zählt der Mitarbeiter gar nicht mehr, da zählt nur noch, welchen Nutzen er erzielt, sprich welchen Profit er einbringt (…). Also warum bitte sollten sich die Arbeitnehmer da noch groß engagieren, wenn sie Angst haben müssen, unter Umständen einfach wegrationalisiert zu werden – nicht etwa, weil sie schlechte Arbeit leisten, sondern weil auf ihrem Rücken gespart werden muss (…). Wertschätzung sieht anders aus.«7

1.1 – Führung: Eine Frage der Einstellung

Über erfolgreiche Führung ist bereits in Büchern und auf Veranstaltungen so viel geschrieben und gesagt worden, dass der Leser mit Recht eine Begründung für dieses Buch erwartet. In den Wirtschaftswissenschaften, in der Soziologie, in der Psychologie, in der Anthropologie und in der Philosophie ist Führung schon lange Gegenstand der Untersuchung, ohne dass dieses Thema erschöpfend behandelt wird. Jedes Jahr wartet mit neuen Erkenntnissen und neuer Literatur in den unterschiedlichsten Disziplinen auf. Wozu dient nunmehr dieser weitere Beitrag?

Zunächst einmal richte ich mich nicht an ein Fachpublikum oder an Spezialisten. Dies ist eher ein populärwissenschaftlicher Beitrag, der sich um einfache Sprache bemüht und kein Vorwissen voraussetzt. Andererseits verspreche ich keine Rezepte, denen nur noch die Anwendung folgen muss.

Darum dieses Buch!

Dieses Buch inspiriert zum Nachdenken. Es fordert zur eigenen Arbeit, zur eigenen Überprüfung, Veränderung und Entwicklung des Führungsverhaltens auf und zeigt, welche Aspekte dabei zu beachten sind.

Ich bin der grundlegenden Auffassung, dass Führung eine Frage der persönlichen Einstellung ist. Selbstreflexion und Selbstpositionierung sind notwendig, um ein individuelles, wirksames Führungsverhalten zu entwickeln.

Mein zentrales Anliegen besteht darin, den aktuellen und zukünftigen Vorgesetzten in seiner positiven Grundeinstellung zu seinen Mitarbeitern zu unterstützen und zu bestärken. Hierauf aufbauend wird es ihm gelingen, seine Mitarbeiter situationsgerecht, erfolgreich und mit Freude zu führen.

Gut oder Böse? Etwas dazwischen!

Die Führungspraxis sieht, wie gezeigt wurde, eher düster aus. Gerade einmal einer von zehn Führungskräften wird ‚gute Führung‘ im Sinne eines ethisch einwandfreien, humanen Führungshandelns attestiert. Folgt man dem Grundgedanken des Führungskontinuums8, kommt man zu dem Schluss, dass es auf der anderen Seite auch nur eine von zehn Führungskräften verdient, als wirklich ‚schlecht‘ oder gar ‚böse‘ bezeichnet zu werden. Zwischen diesen beiden Polen finden wir vielfältige Schattierungen, die sich allerdings, so bestätigt es die Gallup-Studie, tendenziell an dem inhumanen Pol zu orientieren scheinen. Spricht man solche Führungskräfte ‚aus der Mitte‘ auf inhumane Praktiken an, werden diese gern als selbstverständliche Notwendigkeiten attribuiert. Als Beispiele dienen einige der oft gehörten Ausflüchte:

  • Wo gehobelt wird, da fallen Späne!
  • Ein bisschen Druck hat noch niemandem geschadet! Oder:
  • Nur unter großem Druck entstehen Diamanten!
  • Man kann nicht immer Rücksicht nehmen!
  • Wenn du nicht frisst, wirst du gefressen!
  • Der Ehrliche ist der Dumme!
  • Die anderen sind auch nicht besser!
  • Der Erfolg heiligt die Mittel!

Mir ist klar, dass ich mit diesem Buch den Überzeugungstäter unter den ‚bösen‘ Managern kaum erreichen kann. Schlimmer noch: Mit einem ‚Bodensatz‘ böser Menschen im Management werden wir auch in Zukunft leben müssen, wenngleich es durchaus gelingen sollte, durch ein geeignetes Einstellungsprozedere, das auch die ‚ethische Qualifikation‘ einbezieht, einen wichtigen Beitrag zum fairen Management zu leisten.

Orientierung?

Zu fragen bleibt aber vor allem, warum sich Manager ‚aus der Mitte‘, die sich weder als gut noch als böse bezeichnen würden, tendenziell stärker an Beispielen inhumaner Führung orientieren. Eine Schlüsselantwort darauf gibt die Enthüllung der fragwürdigen impliziten Werte der Betriebswirtschaftslehre. Damit verbinde ich die Hoffnung, dass sich die fast 80 % der Manager ‚aus der Mitte‘ an den durchaus vorhandenen guten Beispielen orientieren und mit Hilfe der nun vorliegenden ‚Anleitung zum fairen Management‘ ein Führungshandeln entwickeln, das auf der Grundlage einer humanen Einstellung aufbaut und ethischen Ansprüchen genügt.

1.2 – Aufbau des Buches

Ein Führungsmodell der Anständigkeit

Mit diesem Buch wird der Leser eingeladen, die impliziten Werte der Betriebswirtschaftslehre zu erkennen und zu überdenken. Ich setze dieser Orientierung ein Leitbild entgegen, das auf einem menschenorientierten Wertegerüst gründet. Dabei stehen die Begriffe Wertschätzung, Nachhaltigkeit, Erfüllung und Vertrauen im Mittelpunkt. Dieses Wertegerüst wird nicht jeder Leser exakt für sich übernehmen wollen, vielmehr stellt es eine Anregung dar, eine individuelle, positive und vor allem humane Einstellung zum unternehmerischen Handeln und den dort tätigen Personen (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten) zu entwickeln. …“

Aus dem Geleitwort von Prof. Götz W. Werner:

„Das vorliegende Buch kann ich jeder Führungskraft ans Herz legen. Die Lektüre dieses Buches ermöglicht, sich die eigene Haltung und den eigenen Umgang mit Mitarbeitern bewusst zu machen. Das ist heute wesentlicher denn je. …“

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • Engagierte Mitarbeiter?
  • Fragwürdige Werte der Betriebswirtschaftslehre.
  • Ein Modell für gute Führung entsteht.
  • Gute Führung: Auch eine Frage des Anstands.
  • Moderne Managementkonzepte vor dem Hintergrund einer guten Führung.
  • Fallbeispiele guter Führung.
  • Hoffnung: Politische Unterstützung für ein faires Management.

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 01/2014: „Heinz Siebenbrock beschreibt in seinem Buch ein ethisch fundiertes, wertebasiertes und faires Führungsmodell.“
  • ekz Bibliotheksservice, Karl-Heinz Krüger: „Strukturierte Fülle interessanter Argumente.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Der Autor, Heinz Siebenbrock, behandelt in seinem Buch »Führen Sie schon oder herrschen Sie noch? – Eine Anleitung zum fairen Management« einleitend die fragwürdigen Werte – wie Sparsamkeit, Gewinnmaximierung, Wettbewerbsorientierung und Wachstum – der klassischen Betriebswirtschaftslehre (BWL) und deren negativen Auswirkungen auf die Einstellung von Führungskräften. Diese vier impliziten Werte der BWL haben erhebliche Schattenseiten, indem sie ein Miteinander behindern und gleichzeitig ein Gegeneinander fördern. Basierend auf diesen negativen Einstellungen wird der Hintergrund eines »dunklen Managements«, in dem sowohl die Wortwahl als auch die Handlung von Managern an Kriegsführung erinnern, beleuchtet. Auch in dem bezeichnenden Buchtitel: »Der größte Raubzug der Geschichte« – ein Spiegel-Bestseller – prangern die beiden Autoren Mattias Weik und Marc Friedrich das skrupellose Verhalten der Bank- und Finanzmanager an. Heinz Siebenbrock empfiehlt daher, nach Hilfestellungen auf dem Weg zu einer positiven Einstellung und einem fairen Management Ausschau zu halten und damit zur Stabilisierung eines positiven Menschenbildes beizutragen.

Der Autor identifiziert mit Blick auf das gewählte Thema »Führung« und Schwerpunkt »Unternehmen« vier Werte, die aus seiner Sicht im Einklang mit einem positiven Menschenbild stehen: Wertschätzung, Nachhaltigkeit, Erfüllung und Vertrauen. Heute stellt sich die Gewinnung, Bindung und Förderung von hoch engagierten und qualifizierten Mitarbeitern als eine der zentralen Aufgabe des Managements und der erfolgreichen Unternehmensentwicklung dar, wobei dieses am besten in einer motivierenden, wertschätzenden und vertrauenswürdigen Arbeitsumgebung gelingt. Heinz Siebenbrock beschreibt und erläutert seine Gedanken und sein Führungsmodell zum fairen und erfolgreichen Management, auf einer für den Leser plausiblen und schlüssigen Art und Weise.

Ausführlich argumentiert und beweist Heinz Siebenbrock in seinem Buch, dass die von ihm ausgewählten Werte tatsächlich zur Basis des eigenen Führungshandels und somit zur Basis eines fairen und positiven Managements werden können.

Fazit:

Es bleibt zu hoffen, dass jeder Leser nach der Lektüre dieses Buches für sich ganz persönlich Konsequenzen daraus ableitet und den Weg des fairen Managements findet und beschreitet.

„Wer andere beherrschen will, muß sich selbst beherrschen.“

Karl Martell (um 688 – 741)
war ein fränkischer Hausmeier aus dem Geschlecht der Arnulfinger.

„Wer Menschen führen will, muß hinter ihnen gehen.“

Laotse (6. Jh. v. Chr.) war ein legendärer chinesischer Philosoph,
der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll.

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Buchcover:

Führen Sie schon oder herrschen Sie noch? Eine Anleitung zum fairen Management von Prof. Dr. Heinz Siebenbrock erschienen im Tectum-Verlag

Führen Sie schon oder herrschen Sie noch? Eine Anleitung zum fairen Management von Prof. Dr. Heinz Siebenbrock erschienen im Tectum-Verlag

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Verlag: Tectum-Verlag; 1. Auflage (17. Juli 2013).
Seitenanzahl: 325 Seiten.
Bindung: Broschierte Ausgabe.
ISBN-10: 3-828-83157-5.
ISBN-13: 9-783828-83157-5.
Preis: EUR 19,95.

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