Scrum – Produkte zuverlässig und schnell entwickeln

Autor: Boris Gloger

Klappentext:

„Software agil zu entwickeln ist heute die Regel, nicht mehr die Ausnahme. Industrieunternehmen in Deutschland etablieren Scrum als Projektmanagement-Standard. Damit hat Scrum den Sprung aus den Teams hinaus geschafft: Die Initiative für den neuen Weg in der Produktentwicklung kommt immer öfter aus den Chef-Etagen.

Boris Gloger erklärt leicht verständlich die Werte, Regeln, Strukturen und Rollen von Scrum. Sie erfahren, wie Projekte durch Selbstverantwortung aller Projektbeteiligten schneller konkrete Ergebnisse liefern. Dabei fokussiert dieses Buch nicht das einzelne Team, sondern das Multi-Projekt-Umfeld.

Ob Sie als Führungskraft, Projektmanager, Teamleiter, Teammitglied oder Kunde an einem Scrum-Projekt beteiligt sind oder wissen wollen, was Scrum eigentlich ist: Hier erhalten Sie Antworten auf die dringendsten Fragen bei Projekten und wertvolle Tipps zum Steuern von Teams. Dieses Praxisbuch bietet außerdem eine hervorragende Unterstützung für die Zertifizierung zum Certified, Professional oder ScrumMaster Advanced. …“

Eine Leseprobe:

1. Prinzipien, Geschichte(n), Hintergründe

Habe den Mut, Nein zu sagen.
Hab den Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken.
Tu das Richtige, weil es das Richtige ist.
Das sind die magischen Schlüssel, dein Leben mit Integrität zu leben.
– Clement Stone –

„… Führungskräfte auf der ganzen Welt suchen nach einer Methode, wie sie den Anforderungen der Globalisierung und der Beschleunigung begegnen können. Dabei reicht es nicht, einfach nur zu kopieren, was Google vorgemacht hat. Jede Firma, jede Führungskraft muss ihren eigenen Weg finden. Es gibt jedoch ein Bündel von Regeln, das weltweit, in allen Kulturkreisen dazu führt, dass Firmen ihre Antwort auf die Anforderungen der heutigen Zeit finden: Scrum.

Die Forderung, wonach für den Projekterfolg alle Mitarbeiter austauschbar und keine Helden mehr nötig sein sollen, hat zu vielen neuen Ideen geführt, wie Software-Entwicklungsprozesse gestaltet werden könnten. Höhepunkte dieser Entwicklung waren Capability Maturity Model Integration (CMMI) und die europäische Antwort SPICE [Software Process Improvement and Capability Determination]. Diese Modelle haben ihre Berechtigung, und viele der darin enthaltenen Ideen sind nicht nur exzellent, sondern stehen sogar mit Scrum im Einklang. Allerdings stießen sie in der Industrie eine Tendenz an, die stark an die von Stephenson beschriebene Arbeitsweise erinnert.

Scrum ist vor allem ein Change-Management-Ansatz und ein Weg für das Team-, Abteilungs- und Organisationsmanagement. Die Regeln und Elemente von Scrum kann man nutzen, um Projekte zu steuern und Abteilungen und Firmen zum Erfolg zu führen. Das macht aus Scrum aber keine Methode und kein Prozessmodell. Scrum ist eine Einstellung dazu, wie man mit Menschen und Mitarbeitern, Kunden und Managern umgeht. Scrum ist eine innere Haltung, die sich durch Disziplin und Verantwortungsbewusstsein auszeichnet.

Jeff Sutherland und Ken Schwaber sind einst angetreten, eine neue Professionalisierung in der Software-Entwicklung zu beginnen. Sie wollten Entwicklungsmannschaften weltweit dazu befähigen, innerhalb weniger Wochen Software zu liefern. Mit ihrem Managementframework Scrum brachen sie mit dem Paradigma, dass man Projekte nur durch definierte Prozesse managen könne. Basierend auf vielen Ideen, die wir in diesem Buch vorstellen wollen, schufen sie ein empirisches Prozessmodell. In das Zentrum setzten sie eine Management-Rolle – den ScrumMaster. Er (oder sie) hat die Aufgabe, Scrum zu implementieren, das Scrum-Team zu befähigen, produktiv zu arbeiten und Probleme jeder Art aus dem Weg zu räumen. Damit wird der ScrumMaster zum Organisationsentwickler. Demgegenüber steht der Manager, der mit dem ScrumMaster gemeinsam die Organisation so umgestalten muss, dass Produkte schneller erzeugt werden können. Eine Voraussetzung muss der Manager dazu schaffen: Gemeinsam mit dem ScrumMaster muss er Rollen kreieren, die legitimiert sind, ihre Aufgaben möglichst autark, also eigenverantwortlich und selbstbewusst zu erfüllen. Bei diesen Rollen handelt es sich um das Entwicklungsteam und um den Product Owner, der den Produktentwicklungsprozess anführt. …

1.1 Was ist Scrum?

… Scrum ist auf der Metaebene eine Grundüberzeugung, eine Philosophie, und auf der Prozessebene eine Arbeitsweise mit klar definierten Rollen, einem sehr einfachen Prozessmodell mit einem klaren und einfachen Regelwerk.

Sie werden in diesem ersten Kapitel aber verstehen lernen, warum Scrum weit mehr als das Prozessmodell ist. Sie werden erfahren, dass Scrum ein Managementframework für das Erstellen von Produkten ist, der – weit über die Produktentwicklungsteams hinaus – die Struktur und die Arbeitsweise einer ganzen Organisation beeinflusst. Ich werde Ihnen auch schildern, dass Scrum die Architektur der Produkte beeinflusst, dass Scrum dafür sorgt, dass sich Teams entwickeln und dass Scrum dabei hilft, in Organisationen ein neues Managementverständnis zu etablieren. …“

Der Fahrplan des Buchs:

„Mit diesem Buch möchte ich Sie dabei unterstützen, Scrum in der Praxis durchzuführen. Sie sollen dieses Buch immer wieder in die Hand nehmen können und jedes Mal neue Ideen finden. Vielleicht einen neuen Aspekt oder etwas Bekanntes, das genau in diesem Moment für Sie wertvoll ist. Deshalb enthält es eine Fülle von Metaphern, Szenen, Denkanstößen, Beispielen, theoretischen Hintergründen, ungewöhnlichen Literaturangaben, Querverweisen, klaren prozeduralen Anweisungen und Fragen, die Ihnen helfen sollen, Scrum besser zu verstehen.

Mit diesen Themen werden wir uns beschäftigen:

  • In Kapitel 1, „Prinzipien, Geschichte(n), Hintergründe“, erfahren Sie zum einen, worum es bei Scrum geht und wie der Scrum-Prozess abläuft. Ich werde Ihnen zeigen, wie sich die Bedeutung von Scrum im Laufe der letzten zehn Jahre gewandelt hat und dass es weit mehr ist als eine Vorgehensweise in der Software-Entwicklung. Wie verbessert Scrum die Zusammenarbeit im Team? Außerdem lesen Sie, auf welchen theoretischen Grundlagen Scrum basiert.
  • In Kapitel 2, „Die Rollen – klare Verantwortlichkeiten“, stelle ich die „drei plus drei Rollen“ in Scrum vor. Richtig – es gibt, entgegen den meisten Darstellungen, die Sie im Internet über Scrum finden, mehr als drei Rollen. Dieses Kapitel erläutert auch, wie die Rollen im Umfeld eines großen Projekts oder in Abteilungen gelebt werden.
  • In Kapitel 3, „Strategisches Planen in Scrum“, zeige ich, was Planen ist, worin der Unterschied zum traditionellen Planen besteht, wie Sie Ihre Projekte schätzen und Ihren Projektplan erstellen. Sie erfahren, dass Planen ein Dialog ist und dass dieser Dialog für das Planen wesentlich ist.
  • Kapitel 4, „Der Sprint – Das Produkt entsteht“, erklärt die Meetings in Scrum und wie sie durchgeführt werden. Sie wissen nach diesem Kapitel, welche Bedeutung und welchen Zweck die Meetings haben und welche Resultate sie liefern.
  • Kein empirisches Vorgehen ohne Feedback-Kreislauf. Dafür benötigt man aber Daten. In Kapitel 5, „Reporting – wissen, wo wir stehen“, sehen wir, wie einfach das Berichtswesen von Scrum aufgebaut ist.
  • Kapitel 6 „Professionalität – Test, Integration, Release“ zeigt kurz, über welche Entwicklungspraktiken agile Entwicklungsteams verfügen müssen, damit die versprochenen Resultate entstehen.
  • In Kapitel 7, „Einführung von Scrum in großen Projekten und Organisationen“, stelle ich dar, wie man Scrum in großen Projekten einsetzt, wie Multiprojekte gesteuert und Abteilungen gemanagt werden und wie Sie Scrum in einer ganzen Organisation einführen.
  • Ein kurzes, aber dennoch wichtiges Kapitel, auf das ich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte, ist Kapitel 8, „Leadership, Emotion, Kreativität“. Hier beschreibe ich, was Sie als ScrumMaster verstehen und tun müssen, damit Scrum funktioniert. Die Regeln befolgen und Meetings durchführen allein reicht nicht. Sie müssen Ihr Team führen, seine Emotionen wecken und nutzen, es durch Höhen und Tiefen begleiten und brauchen seinen Glauben an die eigene Kreativität, um die Ziele zu erreichen.
  • Hilfsmittel für Scrum-Teams gibt es wie Sand am Meer. In Kapitel 9, „Scrum-Tools – in aller Kürze“, schildere ich Ihnen kurz meine Meinung dazu.
  • Scrum einführen und alles wird besser? In Kapitel 10, „Fallstudien“, erzählen Praktiker, warum sie sich für Scrum entschieden haben, mit welchen Widrigkeiten sie zum Teil zu kämpfen hatten und wie sich der Wechsel zur agilen Entwicklung schlussendlich auf die Leistung der Teams und das Klima in der Organisation ausgewirkt hat.

An einigen Stellen im Buch finden Sie Drehbuchszenen, die typische Situationen beschreiben, um bestimmte Ideen anschaulich darzustellen. Die Beispiele aus der Praxis illustrieren wichtige Aspekte. Sie stammen alle aus meinen praktischen Erfahrungen der letzten zehn Jahre – aus Projekten, die ich selbst oder meine Mitarbeiter durchgeführt haben. Manchmal spitze ich die Kernaussagen zu, aber alles ist echt und nichts erfunden.“

Neu in der 4. Auflage::

  • Warum funktioniert Scrum wirklich? Die Erkenntnisse von Don Reinertsen aus dem Lean Product Development.
  • Erfahren Sie, wie Sie große Projekte und Abteilungen mit Scrum zum Erfolg führen.
  • Nutzen Sie dieses Buch als Anleitung und Ihr Scrum-Team wird erfolgreich sein.
  • Profitieren Sie von zahlreichen Tipps aus der Erfahrung von Boris Gloger, Praxisbeispielen und Fallstudien.
  • Mit einem Geleitwort von Ken Schwaber.
  • Und außerdem: Die Scrum-Checkliste zum Herausnehmen als praktischer Helfer für den Scrum-Alltag.
  • EXTRA: Mit kostenlosem E-Book.

Pressestimmen:

  • Henry Pötzl, blog.chip.de, 26.02.2012, zur 3. Auflage: „Egal, ob man Scrum kennenlernen und verstehen oder seine Fähigkeiten verbessern möchte: Mit diesem Leitfaden werden alle Wünsche erfüllt. So bleibt nur ein Urteil: Uneingeschränkte Kaufempfehlung für alle Scrum-Jünger, -Skeptiker und -Neugierige.“
  • www.media-spider.com, 09.11.2013, zur 4. Auflage: „Beachtlich, wie der Autor es schafft, die Scrum-Methodik so kompetent und umfassend zu erklären, sodass keine Fragen mehr auf dem Weg der erfolgreichen Einführung und bei der Anwendung von Scrum in Unternehmen offen bleiben. Das Buch ist somit ein Standardwerk für alle Scrum-Verantwortlichen.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Fazit:

Unternehmen sollten Scrum dazu einsetzen, sich selbst zu analysieren und zu optimieren. Das Entscheidende bei der Umsetzung von Scrum ist, dass die Funktionsstörungen und die Probleme im Unternehmen beseitigt werden, d. h. bei den Mitarbeitern des Unternehmens muss der Wille vorhanden sein, es besser machen zu wollen. Wer einen praxisnahen und umfassenden Leitfaden zur Einführung und Anwendung der Scrum-Methodik mit Praxisbezug sucht, liegt mit diesem Buch goldrichtig.

„Was sich der Geist vorstellen kann, kann er auch schaffen.“
– William Clement Stone, US-amerikanischer Unternehmer,
Philanthrop und Autor (1902 – 2002) –

Liste der Scrum-Zertifikate:

  1. CSM = Certified ScrumMaster.
  2. CSPO = Certified Scrum Product Owner.
  3. CSD = Certified Scrum Developer.
  4. CSP = Certified Scrum Professional.
  5. CSC = Certified Scrum Coach.
  6. CST = Certified Scrum Trainer.

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Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 4., überarbeitete Auflage (17. Januar 2013).
Seitenanzahl: 332 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-446-43338-4.
ISBN-13: 9-783446-43338-0.
Preis: EUR 39,99.

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