Was tun, sprach Zeus – Redewendungen aus der Antike

Redewendungen aus der Antike.

Autor: Gerhard Wagner

Übersetzer: ./.

Klappentext:

Bei Zeus! Wir führen die Antike ja täglich im Munde!

„Vom Frühstück mit Cerealien bis zum Abend, wenn wir wieder in Morpheus‘ Arme sinken1): Die Antike ist allgegenwärtig. Die Mythen, der Alltag und die Taten historischer Persönlichkeiten, bekannter Griechen und Römer haben in unserer Sprache überlebt. Wer heute Augiasställe ausmistet2), einen Gordischen Knoten durchschlägt3) oder den Rubikon überschreitet4), wandelt auf den Spuren von Herakles, Alexander dem Großen und Caesar. Manche Wörter, Redewendungen und geflügelte Worte erscheinen zunächst wie Rätsel der Sphinx, doch die kurzweiligen Erläuterungen ihres Ursprungs in diesem amüsanten und mit Humor geschriebenen Buch vermitteln schnell die Quintessenz.

Gerhard Wagner, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, hat sich nach dem Erfolg des Bandes „Das geht auf keine Kuhhaut. Redewendungen aus dem Mittelalter“ nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht, sondern gießt wieder ein Füllhorn von Kenntnissen aus. Aha-Effekte sind garantiert!“

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1) »in Morpheus’ Armen ruhen«: „Redewendung. Morpheus ist in der griechischen Mythologie der Gott des Traumes. Das Bild vom »Ruhen in Morpheus’ Armen« ist jedoch eigentlich ein Missverständnis, denn der Gott des Schlafes ist sein Vater Hypnos.“
Quelle: wikipedia.org – »in Morpheus’ Armen ruhen«

2) »Augiasställe ausmisten«: „Ein Augiasstall oder auch die Ställe Augias‘ ist eine noch heute sprichwörtliche Bezeichnung für einen stark verdreckten Raum. Die Redewendung, „einen Augiasstall ausmisten“, ist in der politischen Rhetorik gebräuchlich. In der Regel wird sie bei der Aufdeckung von Korruption oder der Beseitigung missliebiger Zustände verwendet und bedeutet so viel wie „gründlich aufräumen“.“
Quelle: wikipedia.org – »einen Augiasstall ausmisten«

3) »einen Gordischen Knoten durchschlagen«: „Der Ausdruck Gordischer Knoten bezeichnet ursprünglich der Legende nach kunstvoll verknotete Seile, die am Streitwagen des Königs Gordios von Phrygien aus der griechischen Antike durch die Götter befestigt waren. Sie sollten die Deichsel des dem Zeus geweihten Wagens untrennbar mit dem Zugjoch verbinden. Heute bedeutet die Redewendung von der Lösung bzw. Durchschlagung des gordischen Knotens die Überwindung eines schweren Problems mit energischen und unkonventionellen Mitteln.“
Quelle: wikipedia.org – »einen Gordischen Knoten durchschlagen«

4) »den Rubikon überschreiten«: „Der Rubikon (auch Rubicon oder Rubico), italienisch: Rubicone, ist ein kleiner Fluss, der südlich von Ravenna in die Adria mündet. Bekannt wurde der Rubikon durch den römischen Bürgerkrieg, den Gaius Julius Caesar ab 49 v. Chr. gegen Gnaeus Pompeius Magnus führte. Der Römische Senat beschloss am 7. Januar 49 v. Chr., dass Gaius Julius Caesar sein Heer entlassen und sein Imperium, d. h. seine Befehlsgewalt für Gallien und Illyrien, niederlegen müsse, ehe er erneut für das Konsulat kandidieren dürfe. Daraufhin überschritt Caesar am 10. Januar 49 v. Chr. mit seinen Truppen den Rubikon. Die bewaffnete Überquerung des Flusses in Richtung Süden – und damit in Richtung Rom – war gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an den römischen Senat. Caesar war sich bewusst, dass es ab diesem Punkt kein Zurück mehr gab, was er in dem berühmten Zitat „alea iacta est“ („Der Würfel ist geworfen worden“) zum Ausdruck brachte. Noch heute steht der Ausdruck „den Rubikon überschreiten“ dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen.“
Quelle: wikipedia.org – »den Rubikon überschreiten«

Presseinformation des Verlags:

Auf den Spuren von Herakles, Alexander dem Großen und Caesar

„Schon der Vorgängerband »Das geht auf keine Kuhhaut – Redewendungen aus dem Mittelalter« wurde ein Bestseller, nun legt der Autor Gerhard Wagner mit »Was tun, sprach Zeus – Redewendungen aus der Antik« nach und präsentiert, wie gewohnt spannend und humorvoll, Redewendungen aus der Antike.

Ich verlier‘ den Faden“, „Zustände wie im alten Rom!“ und „Heureka, ich hab’s gefunden!“ – alles Redewendungen, die uns auch im heutigen Leben begegnen. Was sich dahinter verbirgt, das lüftet Gerhard Wagner nun für uns und zeigt, wie fest die Antike noch heute in unserer Sprache präsent ist. Ja, die Mythen, der Alltag und die Taten historischer Persönlichkeiten haben in unserer Sprache überlebt. Das erfahren wir beim Lesen der kurzweilig geschriebenen Sammlung mit über 200 Erläuterungen.

Wussten Sie z. B., dass es in einigen Regionen bereits Jugendschutzgesetze gab, die es Kindern und Jugendlichen untersagten, um Geld zu spielen? Oder Bestimmungen, die den Spieler beim Spiel um Kleidung davor bewahrten, sein letztes Unterkleid ablegen zu müssen?

Dabei wandern wir auf den Spuren von Herakles, Alexander dem Großen und Caesar, misten Augiasställe aus, kümmern uns um den Gordischen Knoten, lüften das Rätsel der Sphinx, ruhen uns keinesfalls auf Lorbeeren aus und sinken nach der Lektüre glücklich in Morpheus‘ Arme.“

Eine Leseprobe:

„…

Kapitel: Griechische Geschichte

Eine drakonische Strafe verhängen
übertrieben hart bestrafen
Wenn von „drakonischen Strafen“ die Rede ist, haben in der griechischen Geschichte Unbewanderte womöglich die Assoziation zu lat. „draco“ (Schlange, Drache), auch das griechische „drakon“ meint dasselbe. Und tatsächlich amüsierte sich sogar Aristoteles über diesen Gleichklang der Wörter. In Wirklichkeit sind die „drakonischen Strafen“ nach dem Gesetzesreformer Drakon benannt, der um das Jahr 621 v. Chr. die Gesetze Athens novellierte. Bemerkenswerterweise führte Drakon zwei bis heute wichtige Änderungen in das Strafrecht ein: Er unterschied zwischen vorsätzlicher und unbeabsichtigter Tötung; außerdem ordnete er an, Straffälle an spezialisierte Gerichtshöfe zu delegieren – überraschend modern anmutende Maßnahmen. Die drakonische Gesetzgebung war bereits im klassischen Griechenland als übertrieben grausam verrufen, was wohl auf die für viele Delikte vorgesehene Todesstrafe zurückzuführen ist. In dieser Bedeutung ist sie auch im Deutschen sprichwörtlich geworden. Aber Drakon hat die damals bereits vorhandenen Gesetze lediglich festgeschrieben, teilweise willkürliche Bestrafungen abgeschafft und auch die Blutrache erfolgreich bekämpft.

Bin ich Krösus?
Ich kann mir das nicht leisten.
Bin ich etwa Krösus?“ – Mit dieser Frage werden noch heute übertriebene Anfragen nach Übernahme finanzieller Zahlungen gern beantwortet. Man meint damit, dass man leider nicht in der Situation sei wie der für seinen legendären Reichtum berühmte historische König. Tatsächlich zählte Kroisos (so sein historischer Name), von etwa 555 bis 541 v. Chr. der letzte König von Lydien, zu den wohlhabendsten Fürsten seiner Zeit. Seinen sagenhaften Reichtum bezog er vor allem aus den in Kleinasien gefundenen Goldvorkommen. Obwohl sein Reichtum zum Beispiel mit dem der persischen Könige nicht annähernd vergleichbar gewesen sein dürfte, ist er wohl in die Geschichte eingegangen, weil die Lyder das Münzgeld erfunden haben sollen. Da die Münzen mit seinem Siegel aus einer Gold-Silber-Legierung bestanden und in der gesamten antiken Welt verbreitet waren, entstand bei den damit bezahlenden Völkern wohl der Eindruck großen Reichtums des Abgebildeten.

Kapitel: Römische Geschichte

Tabula rasa machen
mit einer Sache abschließen und neu anfangen
Wenn jemand alle Verfehlungen gesteht, dann wird dies oft mit der Redewendung „tabula rasa machen“ bezeichnet. Welche „tabula“ könnte hier gemeint sein? Das deutsche Wort „Tafel“ ist, wie so viele andere, ein Lehnwort aus dem Lateinischen und gleichzeitig die deutsche Übersetzung. Im Altertum war damit auch die Schreibtafel gemeint, die, in Ermangelung des noch nicht erfundenen Papiers, nicht nur Schüler benutzten, sondern auch Erwachsene als Notizblock. Die antiken Hardware-Entwickler hatten nämlich eine pfiffige Erfindung gemacht: Sie beschichten eine Holzplatte mit Wachs, in das Buchstaben geritzt werden konnten. Wenn man die Tafel neu zu beschreiben wünschte, kratzte man die alte Wachsschicht ab und versah das Brett mit einer neuen – einer wiederbeschreibbaren CD vergleichbar. Eine „tabula rasa“ war also eine abgeschabte und damit leere Schreibtafel, ein Pendant zu unserem „reinen Tisch“.

…“

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • Kapitel 1:.
  • Von Achillesferse bis Zankapfel.
  • Redewendungen und Begriffe aus der griechischen Mythologie.
  • Kapitel 2:.
  • Von Amors Pfeil bis Venusberg.
  • Redewendungen und Begriffe aus der römischen Mythologie.
  • Kapitel 3:.
  • Von Marathon bis Spree-Athen.
  • Redewendungen und Begriffe aus der griechischen Geschichte.
  • Kapitel 4:.
  • Von Rubikon bis Tabula rasa.
  • Redewendungen und Begriffe aus der römischen Geschichte.

Beurteilung des Buches:

Der Ursprung vieler Redewendungen und Wörter, die wir oftmals im Alltag gebrauchen und die auch heute noch unseren Sprachgebrauch prägen, ist in der Antike zu finden. Der Autor Gerhard Wagner hat sein Buch »Was tun, sprach Zeus – Redewendungen aus der Antike« in vier Kapitel eingeteilt, die kurz und prägnant Begriffe und Redewendungen sowohl aus der griechischen als auch der römischen Mythologien und Geschichte erläutern. Dabei versteht der Autor es, den Lesern sehr humorvoll und unterhaltsam den jeweiligen Hauptgedanken und den Ursprung dieser Redewendungen zu vermitteln. Ein ausführliches Stichwortverzeichnis am Ende des Buches unterstützt den Leser beim schnellen Auffinden einer gesuchten Redewendung.

Fazit:

Ein kleines und handliches Nachschlagewerk für all die Leser, die auch schon mal die eine oder andere antike Redewendung in ihrem täglichen Sprachgebrauch „richtig“ benutzen möchten, um so mit ihrem historischen Wissen zu glänzen.

Pressestimmen:

  • : „…“

Verlag: Theiss Verlag GmbH (20. Februar 2013).
Seitenanzahl: 160 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-806-22772-1.
ISBN-13: 9-783806-22772-7.
Preis: EUR 14,95.

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