Zwei Millionen ham’ma erledigt

Odilo Globocnik – Hitlers Manager des Todes

Autor: Dr. Johannes Sachslehner

Klappentext:

„SS-Brigadeführer Odilo Globocnik aus Klagenfurt in Kärnten, Gauleiter von Wien a.D., ist kein Mann der Öffentlichkeit. Die Propaganda des Dritten Reiches feiert ihn nicht als Helden. Man lässt ihn nur gewähren. Der ehrgeizige Handlanger des Reichsführers-SS erledigt im Osten die »Sache«, von der man nichts Genaues wissen will. Sein Draufgängertum, so urteilen seine Vorgesetzten in Berlin, ließe ihn zwar oft die »gegebenen Grenzen« vergessen, »der Erfolg« spreche aber unbedingt für ihn …

Ein fröhlicher und geselliger Typ,
ein großartiger Mensch.
Stabsführer Ernst Lerch

Er wirkte faszinierend auf seine Umgebung.
Adjutant Max Runhof

Die Juden wollte er, soweit er sie nicht zur Arbeit
brauchte, sofort an Ort und Stelle vernichten.
Rudolf Höß

Klappentext / Innenseite:

„SS-Brigadeführer Odilo Globocnik ist Manager, »verantwortungsbewußt, mutig, Tatsachenmensch«. Reichsführer-SS Heinrich Himmler protegiert den ehrgeizigen Kärntner, der als Gauleiter in Wien spektakulär gescheitert ist, und bewundert seine Energie; Hitler lässt den fanatischen Antisemiten wohlwollend gewähren: Odilo Globocnik, ab November 1939 SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin, entwickelt fantastische Pläne zur »Verdeutschung« des eroberten Landes. Sein monströser Vorschlag zur »physischen Vernichtung« der in den Ghettos zusammengepferchten Juden durch Giftgas findet im Herbst 1941 rasch die Zustimmung Berlins, ab dem März 1942 rollen die Todeszüge in die neu errichteten Vernichtungslager Bełżec, Sobibór und Treblinka. Mit der von Globocnik geleiteten »Aktion Reinhardt« erreicht der industrielle Massenmord eine bisher noch nie da gewesene Dimension. Bis zum September 1943 sterben allein in den Gaskammern etwa 1,5 Millionen Menschen.

Globus, wie er von seinen Freunden genannt wird, kennt keine Rücksicht und keine Reue. Er giert nach Orden und Auszeichnungen; den Judenmord will er auf Tafel aus Erz verewigt sehen. »Zwei Millionen ham’ma erledigt«, wird Globocnik im Mai 1945 mit zynischer Brutalität feststellen, er selbst mit dem Regime untergehen …“

„SS-Brigadeführer Odilo Globocnik ist Manager: Manager des Todes. Seine Geschäfte sind der millionenfache Massenmord und der Raub jüdischen Eigentums.

Reichsführer-SS Heinrich Himmler protegiert den ehrgeizigen Kärntner und bewundert seine Energie, Joseph Goebbels fasziniert seine »barbarische Methode«, Hitler lässt den fanatischen Antisemiten wohlwollend gewähren: Odilo Globocnik, ab November 1939 SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin, entwickelt fantastische Pläne zur »Verdeutschung« des eroberten Landes.

Sein monströser Vorschlag zur »physischen Vernichtung« der polnischen Juden durch Giftgas findet im Herbst 1941 rasch die Zustimmung Berlins, ab dem März 1942 rollen die Todeszüge in die neu errichteten Vernichtungslager Bełżec, Sobibór und Treblinka. Mit der von Globocnik geleiteten »Aktion Reinhardt« erreicht der industrielle Massenmord eine bisher noch nie da gewesene Dimension, bis zum September 1943 sterben allein in den Gaskammern etwa 1,5 Millionen Menschen. »Globus«, wie er von seinen Freunden genannt wird, kennt keine Rücksicht und keine Reue. »Zwei Millionen ham’ma erledigt«, wird Globocnik im Mai 1945 mit zynischer Brutalität feststellen, er selbst mit dem Regime untergehen …“

Presseinformation des Verlags:

Manager des Todes:
Odilo Globocnik – beklemmendes Porträt eines NS-Täters /
»Zwei Millionen ham’ma erledigt« erscheint bei Styria Premium

Vom Gauleiter in Wien zum Organisator des Judenmordes: Odilo Globocnik

„Odilo Globocnik – ein beklemmendes Porträt eines NS-Täters …

Ein Mann, dessen Name Laien meist wohl nur wenig sagt, dessen große Schandtaten aber in die Geschichtsbücher eingegangen sind. Der österreichische SS-Brigadeführer Odilo Globocnik war Manager: Manager des Todes. Seine Geschäfte: der millionenfache Massenmord und der Raub jüdischen Eigentums. Der Organisator des Holocaust im Porträt: ein Mann voller Zynismus, Brutalität und Unbarmherzigkeit.

Von Reichsführer-SS Heinrich Himmler protegiert und von Joseph Goebbels für seine »barbarische Methode« bewundert: Der ehrgeizige Kärntner Odilo Globocnik macht NS-Karriere. Vom Gauleiter in Wien, wo er sich bereits maßgeblich für die Judenverfolgung verantwortlich zeigt, wird der fanatische Antisemit nach der deutschen Besetzung Polens zum Organisator des Judenmordes – ganz zum Wohlwollen Hitlers, der ihn frei gewähren lässt. Seit November 1939 SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin, entwickelt Globocnik fantastische Pläne zur »Verdeutschung« des eroberten Landes.

Sein monströser Vorschlag zur »physischen Vernichtung« der polnischen Juden durch Giftgas findet im Herbst 1941 rasch die Zustimmung Berlins, ab dem März 1942 rollen die Todeszüge in die neu errichteten Vernichtungslager Bełżec, Sobibór und Treblinka.

Mit der von Globocnik geleiteten »Aktion Reinhardt« erreicht der industrielle Massenmord eine bisher noch nie da gewesene Dimension, bis zum September 1943 sterben allein in den Gaskammern etwa 1,5 Millionen Menschen. »Globus«, wie er von seinen Freunden genannt wird, kennt keine Rücksicht und keine Reue. »Zwei Millionen ham’ma erledigt«, wird Globocnik im Mai 1945 mit zynischer Brutalität resümieren, er selbst mit dem Regime untergehen.“

Eine Leseprobe:

Über den Bug

Planungen zur »Aktion Reinhardt«

„… Mitte Oktober 1941 beginnt Globocnik mit der Zusammenstellung seines Stabes für die »Aktion Reinhardt«. Chef des »Teams« wird der Salzburger SS-Sturmbannführer Hermann Höfle. Er ist sowohl für die Rekrutierung des Personals als auch für den Aufbau der Vernichtungslager und die Deportation der jüdischen Opfer zuständig. Insgesamt wird der Stab der »Aktion Reimhardt« 453 Offiziere und Unteroffiziere der SS umfassen – 453 Männer, die den Mord an fast zwei Millionen Menschen organisieren.

Wenig später trifft in Lublin jener Mann ein, der Globocnik wie mit Brack und Bouhler besprochen beim Bau und Betrieb des Vernichtungslagers in Bełżec zur Hand gehen soll: SS-Obersturmführer Christian Wirth ist seit Mitte 1940 als Inspekteur der Euthanasie-Anstalten in Brandenburg, Grafeneck und Hartheim tätig gewesen; er gilt als Spezialist für die Tötung von Menschen durch Kohlenmonoxid – nach dem Stopp der »Aktion T4«, der 70.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, jetzt sollen seine Kenntnisse für den Judenmord genützt werden. Wirth, 1895 im schwäbischen Oberbalzheim geboren und lange Jahre als Kriminalbeamter in Stuttgart tätig, ist ein Mann ohne Mitleid, brutal und unbarmherzig, gefürchtet auch von den eigenen Untergebenen – »Christian der Grausame« oder »Der wilde Christian« wird er von ihnen genannt.

Nach einer Besprechung mit Globocnik macht sich Ende Oktober 1941 der erste Trupp seiner Männer, bestehend aus SS-Hauptsturmführer Gottfried »Friedl« Schwarz, SS-Untersturmführer Josef »Sepp« Oberhauser und SS-Untersturmführer Johann Niemann auf nach Bełżec. Um den 1. November 1941 beginnen hier die Bauarbeiten am geplanten Vernichtungslager. Die Bauaufsicht liegt bei SS-Hauptsturmführer Richard Thomalla, der der Zentralbauleitung der SS in Zamość angehört; die Pläne sind vom Zentralen Bauamt der SS und Polizei in Lublin angefertigt worden. Für die ersten Bauarbeiten werden polnische Zwangsarbeiter und eine Einheit Wachmänner aus dem SS-Ausbildungslager in Trawniki eingesetzt. Nach der Säuberung des vorgesehenen Lagergeländes werden drei Baracken aufgestellt, eine davon wird als »primitive Gaskammer« (Robert Kuwałek) eingerichtet. Stanislaw Kozak, einer der polnischen Arbeiter aus Bełżec, erinnert sich an diese erste Bauphase: »Wir bauten Baracken auf dem Gelände gleich in der Nähe des Nebengleises. Eine Baracke befand sich direkt neben dem Gleis und war 50 Meter lang und 12,5 Meter breit. Die zweite Baracke mit einer Länge von 25 und einer Breite von 12,5 Metern war für die Juden, die ins Bad (= in die Gaskammer) gingen, vorgesehen.« (zitiert nach Robert Kuwałek, Bełżec)

Inzwischen ist von Globocnik auch schon eine Entscheidung über den Standort für ein zweites Vernichtungslager gefällt worden: Es wird in Sobibór in der Nähe der Stadt Włodawa errichtet, unweit der Bahnlinie Chelm-Włodawa und nur 5 km von der Ostgrenze des Generalgouvernements entfernt. Nachdem SS- Kommissionen das Gelände besichtigt haben, wird es noch vor dem Wintereinbruch mit Stacheldraht eingezäunt; auch hier wird Richard Thomalla die Bauarbeiten überwachen, erster Kommandant der Todesfabrik wird der Oberösterreicher Franz Stangl.

Von Berlin aus sorgt man für den Aufbau des notwendigen Netzwerks: Irgendwann in diesen Tagen informiert Reinhard Heydrich der Leiter des Reichssicherheitshauptamts, Adolf Eichmann vom Referat IV B 4 für »Judenangelegenheiten« über die Mordplan im Osten. Im Verhör durch den israelischen Hauptmann Avner W. Less erzählt Eichmann 1961, dass ihn Heydrich zwei oder drei Monate nach Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion zu sich befohlen habe: »Meldete mich. Und er sagte mir: ,( … ) Der Führer hat die physische Vernichtung der Juden befohlen.‘ Diesen Satz sagte er mir. Und als ob er jetzt die Wirkung seiner Worte prüfen wollte, machte er, ganz gegen seine Gewohnheit, eine lang Pause. Ich weiß es heute noch. Ich hatte im ersten Augenblick gar nicht zu ermessen vermocht, die Tragweite, weil er seine Wort so sehr wählte. Doch dann wußte ich Bescheid und habe nichts darauf gesagt, weil ich dazu nichts mehr sagen konnte. Denn für eine … an solche Sachen, an so eine Gewaltlösung hatte ich nie gedacht. Und dann sagte er zu mir: ,Eichmann, fahren Sie herauf (sic!) zu Globocnik, Lublin. ( … ) Der Reichsführer hat ihm bereits entsprechende Weisungen gegeben. Sehen Sie sich an, wie weit er mit seinem Vorhaben gekommen ist. Er benutzt, glaube ich, die russischen Tankgräben zum Vernichten der Juden.’«

Heydrich, der am 31. Juli 1941 von Hermann Göring mit den Vorbereitungen für eine »Gesamtlösung der Judenfrage« beauftragt worden ist, weiß also bereits bestens Bescheid – auch aus seiner Sicht, die Aussage Eichmanns lässt da keinen Zweifel, ist Globocnik in diesem Herbst 1941 die Zentralfigur in der Planung des Judenmords. …“ (Seite 192 – 194)

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 02/2015: „Das Buch ist eine Biografie über den abscheulichen NS-Massenmörder Odilo Globocnik.“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Das Buch »Zwei Millionen ham’ma erledigt – Odilo Globocnik, Hitlers Manager des Todes« – besteht aus einem Vorwort und 24 Kapiteln – ist im Wesentlichen ein detaillierter Lebenslauf des Österreichers Odilo Lothar Ludwig Globocnik (1904 – 1945), der ein fanatischer österreichischer Nationalsozialist, SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei zur NS-Zeit war. Am 23. Mai 1938 – nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich – ernannte Adolf Hitler persönlich den linientreuen Nationalsozialisten Odilo Globocnik zum Gauleiter der österreichischen Hauptstadt Wien, wo dieser maßgeblich für die Judenverfolgung verantwortlich war.

Nach der deutschen Besetzung Polens wurde Globocnik am 01. November 1939 von Reichsführer-SS Heinrich Himmler zum SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin des Generalgouvernements eingesetzt. Als Leiter der »Aktion Reinhardt« zur Vernichtung der Juden unterstanden ihm im polnischen Generalgouvernement die drei Vernichtungslager Bełżec, Sobibór und Treblinka. Der Leser erfährt, welche Rolle Odilo Globocnik bei der Planung und Errichtung dieser drei Vernichtungslager gespielt hat.

Odilo Globocnik gehört in dieser akribischen Erzählung von Dr. Johannes Sachslehner über den nationalsozialistischen Wahnsinn zu einem fanatischen und todbringenden Handlanger, der seine Arbeitskraft und Ideen total in den Dienst der abscheulichen Verbrechen an die Millionen Juden stellte und so eine satanische Macht über das Leben vieler unschuldiger Menschen erlangte.

Der Inhalt und die Aussagen des Buches werden durch zahlreiche Fotos und Bilder von Dokumenten anschaulich und sachlich untermauert. Am Ende befindet sich ein ausführlicher Anhang mit Literatur- und Quellenverzeichnis, Namensregister und Bildnachweis.

Fazit:

Dieses Buch ist ein weiteres und wichtiges Zeitdokument der schrecklichen nationalsozialistischen Zeit und seiner Gräueltaten an die Menschheit.

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Buchcover:

Zwei Millionen ham'ma erledigt - Odilo Globocnik - Hitlers Manager des Tode von Johannes Sachslehner erschienen im Styria Premium Verlag

Zwei Millionen ham'ma erledigt - Odilo Globocnik - Hitlers Manager des Tode von Johannes Sachslehner erschienen im Styria Premium Verlag

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Verlag: Styria Premium Verlag; 1. Auflage (29. Oktober 2014).
Seitenanzahl: 352 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-222-13449-9.
ISBN-13: 9-783222-13449-4.
Preis: EUR 24,99.

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