Die Euro-Lügner

Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken – So werden wir getäuscht.

Autor: Hans-Olaf Henkel

Klappentext:

Die Abrechnung mit geschönten Fakten und zensierten Meinungen zur Euro-Krise.

Das Debatten-Buch gegen das Märchen von der Alternativlosigkeit der Euro-Rettung, die präziseste Analyse der Krise.

„Wer sind die Politiker, die das Festhalten am Euro um jeden Preis und den Euro-Rettungsschirm als alternativlosen Heilsbringer propagieren? Sind sie selber von ihren Botschaften überzeugt? Was ist ihre wahre Agenda?

Hans-Olaf Henkel macht es sich zur Aufgabe, den Finger auf die eklatanten Schwachstellen der Euro-Rettungspolitik zu legen, ihre Risiken klar zu identifizieren und mutige Wege aus der Krise zu suchen. Vor allem aber nennt er endlich die beim Namen, die uns über die wahren Gefahren zu täuschen versuchen, die durch das Klammern an die Währungs-Union drohen. Er nutzt seine persönlichen Einblicke hinter die Kulissen der europäischen Finanzpolitik, um ein klares Bild von Täuschung und Wahrheit zu zeichnen und um aufzuzeigen: Es ist noch nicht zu spät, um sich von Propaganda und Wunschdenken freizumachen und neue Wege zu gehen.“

Presseinformation des Verlags:

„… Mit falschen Versprechen, heruntergespielten Risiken und unverhohlenen Drohungen werden die Deutschen dazu gebracht, sinnlose Rettungspakete und unsichere Riesenkredite mit ihren Steuern und Rücklagen zu finanzieren. Nicht nur die Politiker anderer EU-Staaten, auch die eigenen Volksvertreter setzen die Wettbewerbsfähigkeit in der Eurozone und das friedliche Zusammenleben in Europa leichtfertig aufs Spiel. Hans-Olaf Henkel zeigt, wie Politiker im Namen der Euro-Rettung über gemachte Zusagen hinweggehen, gültige Verträge brechen und die ökonomischen und politischen Folgen unter den Teppich kehren; wie Täuschung und Rechtsbruch zum festen Bestandteil im Arsenal der Euroretter geworden sind und wie wenig die Medien dabei ihrer Rolle als Kontrollinstanz gerecht werden. Hans-Olaf Henkels Schlussfolgerungen sind ernüchternd, zeigen aber auch, dass von »Alternativlosigkeit« keine Rede sein kann.

„Eine Währung, die auf einem Fundament aus Lügen steht,
wird nie das Vertrauen der Europäer gewinnen können.“
Hans-Olaf Henkel

Eine Leseprobe:

Vorwort

Von Lügnern und Fantasten

„Wir sind zum Glück ein freies Land. Die Welt bewundert uns für unseren Wohlstand und unsere Liberalität. Auch für die Meinungsfreiheit, die bei uns herrscht. Zu Recht sind wir stolz auf diese Errungenschaft der Demokratie, die uns über jene Staatsformen erhebt, in denen man das, was von der offiziellen Sicht abweicht, nicht offen sagen darf. Bei uns kann man das. Jedenfalls theoretisch.

Mit der Praxis sieht es ein wenig anders aus. Wer allzu sorglos dieses Vorrecht der Demokratie in Anspruch nimmt und aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, kann sich ganz schnell im Abseits wiederfinden: Man hat etwas gesagt und entdeckt am nächsten Tag in den Medien, dass man erledigt ist. Wie man in vergangenen dunklen Zeiten missliebige Menschen einfach verschwinden ließ, entfernt man sie heute aus der Öffentlichkeit. Die Ansichten, mit denen sie Anstoß erregen, finden sich nicht mehr in den Medien. War da was? War da wer? Er lebt noch, gewiss, aber er existiert nicht mehr.

Wer das vermeiden möchte, gewöhnt sich im Kontakt mit den Medien eine doppelte Buchführung an: Offen sagt man, was man sagen kann, ohne Anstoß zu erregen. Und off the record, sozusagen hinter vorgehaltener Hand, fügt man hinzu, was man eigentlich gern auch offen sagen würde. Aber nicht kann, ohne die eigene Position zu gefährden.

Automatisch teilt sich ein solches Gespräch in ein Vorher und ein Nachher auf: Vorher äußert man, was gedruckt oder gesendet wird – nachher, was nicht zur Publikation geeignet ist, was der Journalist aber wissen muss, um das offen Gesagte richtig einordnen zu können.

Diese vorsichtige Zweiteilung scheint nicht mit dem Recht auf Meinungsfreiheit vereinbar zu sein. In Wahrheit jedoch ermöglicht sie es: Wer klug ist und nicht alles offen sagt, was er denkt, dem bleibt die »Meinungsfreiheit« erhalten – die Freiheit nämlich, seine Meinung auch weiterhin gedruckt und gesendet zu sehen. Diese simple Verhaltensregel wird von allen beherzigt, die vor Mikrofonen und Kameras stehen und auch nach dem Interview noch ihre Posten als Politiker, Mandatsträger oder Beamte innehaben möchten. Auch ich habe mich an diese Regel gehalten und meiner öffentlichen Botschaft immer – schon aus Selbsterhaltungsgründen – einige diskrete Bemerkungen angefügt.

Seit ungefähr einem Jahr aber hat sich das Blatt gewendet. Nun sind es die Journalisten, die nach dem Interview gern etwas off the record loswerden möchten. Es drängt sie förmlich dazu, mir einzugestehen, dass sie der offiziellen, auch von ihrem jeweiligen Medium vertretenen Sichtweise nicht länger folgen können. »Ich sehe das ganz ähnlich wie Sie, Herr Henkel«, sagen sie dann. »Aber ich kann das nicht schreiben.« Oder: »In unserer Redaktion wäre diese Sichtweise vielleicht sogar mehrheitsfähig, aber wir bringen sie nicht.« Was normalerweise heißt, dass der Chefredakteur sie nicht will. Basta.

Um welche Sichtweise geht es hier? Natürlich um die auf den Euro. Selten wurde eine Währung mit solch tiefer, geradezu sakrosankter Bedeutung befrachtet. Der Euro ist heute Glaubenssache, scheint über Krieg und Frieden, Sein oder Nichtsein zu entscheiden. Jahrelang waren die Journalisten der offiziellen Meinung treu gefolgt. Bis die Krise kam, die eine Eurokrise war, aber den harmloseren Titel »Schuldenkrise« verpasst bekam.

Was bedeutet diese Krise für uns? Dass man europäische Freunde, auch solche, die einen gar nicht mögen, aus ihrer Schuldennot befreien muss. Koste es, was es wolle. Um dieser heiligen Pflicht willen werden immer neue, immer tollkühnere Rettungsschirme beschlossen. Am Ende sind sie so tollkühn, dass die Retter im Ernstfall selbst einen Schirm brauchen werden. Nur dass dann kein Dummer mehr da sein wird, der ihn aufspannen könnte.

Wer dies öffentlich sagen will, muss sich warm anziehen. Seit es um den Euro ging, hatte ich in den öffentlich-rechtlichen Talkshows einen schweren Stand. Es zeigte sich nämlich, dass mir gerade dann besonderer Applaus gespendet wurde, wenn ich die kostspielige, vermutlich sogar unbezahlbar teure Rettungsphilosophie kritisierte. Das schien den Redaktionen, wenn nicht sogar den Intendanten, zu missfallen. Zumindest kam es mir vor, als glaubten die Redaktionen, es könne ihrem Intendanten missfallen. Diese Art von Selbstzensur nennt man wohl vorauseilenden Gehorsam.

Irgendwann begannen die Moderatoren, mich an der Darstellung meiner Sichtweise zu hindern, indem sie mich ständig unterbrachen oder einem anderen das Wort erteilten. Dass dieser mir dann vehement widersprach, war zu erwarten – nicht aber, dass ich von Rettungsschirm-Befürwortern förmlich eingekreist wurde. Ermutigt vom Moderator, spielten sie Meinungs-Pingpong, möglichst ohne mich zum Zug kommen zu lassen. Vermutlich sollten sie sicherstellen, dass beim fernsehenden Millionenpublikum kein Unmut über die Regierungspolitik aufkam. Da aber, wie Umfragen bewiesen, über drei Viertel der Deutschen die Rettungsaktionen ablehnten, während nur eine kleine Minderheit ihnen zustimmte, schien es mir unlogisch, dass in den Diskussionsrunden das Verhältnis umgekehrt war.

Um nicht den ständigen Unterbrechungen und Anfeindungen ausgesetzt zu sein, beschloss ich im Herbst 2011, nicht mehr in Talkshows zu gehen. Ich wollte versuchen, der Öffentlichkeit meine Meinung zu präsentieren, ohne die voreingenommenen Medien in Anspruch zu nehmen. Einem Konzertveranstalter schlug ich vor, statt David Garrett, Patricia Kaas oder den Toten Hosen einmal den lebendigen Henkel zu bringen. Die DEAG-Agentur war einverstanden, zumal ich kein Honorar verlangte und sogar meine Reisekosten zu bezahlen versprach. In Münster, Hamburg und Berlin waren die Säle gefüllt mit jeweils 300 bis 400 Zuhörern. Und seltsam – sie hörten mir zu, unterbrachen mich nicht, buhten mich nicht aus für meine Ablehnung des Euro. …“

Pressestimmen:

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2013: „In seiner Streitschrift knöpft sich der Manager und Buchautor die Riege der Euroverteidiger vor.“
  • WirtschaftsWoche, 18.07.2013: „Das sind nicht nur erfrischende, sondern leider auch allzu wahre Sätze.“
  • Der Tagesspiegel, 18.07.2013: „Der 73-Jährige macht seinem Ruf als eisenharter Klartext-Redner alle Ehre.“
  • www.media-spider.com, 10/2013: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Fazit:

___

Verlag: Heyne Verlag (22. Juli 2013).
Seitenanzahl: 272 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-453-20058-6.
ISBN-13: 9-783453-20058-6.
Preis: EUR 19,99.

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