Ich war jung und hatte das Geld

Ich war jung und hatte das Geld:
Meine liebsten Jugendkulturen aus den wilden Neunzigern

Autor: Sebastian Lehmann

Klappentext:

„Seien wir doch mal ehrlich. Sobald die 40 in greifbare Nähe rückt, ist der Lack ab. Wir sind angeschlagen. Samstagabend gehen wir nicht mehr feiern, sondern ärgern uns mit bockigen Kindern rum und erschrecken uns vor den Raten der Hypothek. Und dann fällt uns an so einem Sommerabend, der sich dehnt wie ein alter Kaugummi, zufällig eine Kurt-Cobain-Kassette in die Hände. Geht die überhaupt noch? Ja, sie geht noch! Ach, was waren das noch für Zeiten, als unsere größten Probleme darin bestanden, den perfekten Irokesenschnitt hinzubekommen oder im kommunistischen Lesezirkel Karl Marx nicht mit Karl May zu verwechseln. Sebastian Lehmann kennt sich mit den Marotten Heranwachsender aus, denn er hat sie alle gesammelt. Wenn jetzt das Leben mal wieder zu erwachsen ist – dann ist dieses witzige Best-of unserer schönsten Jugendkulturen die beste Medizin dagegen!“

Presseinformation des Verlags:

»Ich war jung und hatte das Geld«:
Ein wildes, witziges Buch über die Jugendkulturen der 90er von Sebastian Lehmann /
neu bei Goldmann

»Ich war jung und hatte das Geld«:
Sebastian Lehmann präsentiert einen wilden und witzigen Ritt
durch die Jugendkulturen der Neunziger –
jetzt bei Goldmann

„Ob Grunger, Hippie, Pfadfinder oder Trekkie: In den Neunzigern konnte man all das leben, musste man all das leben, wenn man cool sein wollte. Wie in einem Theater konnte man sich ausprobieren, ohne sich zum Clown zu machen. Mit langen Haaren, schmierigen Dreadlocks, weiten Schlaghosen, schwarzen Rüschenhemden oder megamännlichen Bikerkutten. Es war definitiv das Jahrzehnt, in dem neue und alte, schrille oder schräge Jugendkulturen einen wahren Boom erlebten. Sebastian Lehmann, Bestsellerautor und Lesebühnenrocker, hat sich ausprobiert. Er war 68er, Deutschrapper und ein Teil der Hamburger Schule. Heute ist er, wie alle, für welche die bunten Neunziger der Höhepunkt der Jugend waren, um die 40. Der Lack ist ab, der Spaß vorbei, das Ende nah. Zeit, die energetischen Neunziger zu rekapitulieren und wiederzuentdecken. Lehmann tut dies in seinem neuen Buch, das auf seiner bekannten Kolumne auf radioeins und SWR3 basiert. »Ich war jung und hatte das Geld: Meine liebsten Jugendkulturen aus den wilden Neunzigern« ist ein irrwitziger, unterhaltsamer und dazu informativer Ritt durch ein Jahrzehnt, das so spannend und prägend war wie kaum ein anderes. Das Buch erscheint am 15. Mai 2017 bei Goldmann.

»Ich war jung und hatte das Geld« – von Sebastian Lehmann

Nachdem sich Sebastian Lehmann bereits als Skater, Öko und Existenzialist versucht hat, wagt er sich im vierten Kapitel seines Buches – mutig und neugierig – an eine neue Jugendkultur. Er will Hippie werden. Zur Grundausstattung dieser Jugendkultur gehört neben dem Hören von The Doors natürlich auch das Rauchen von Gras, was er wie folgt beschreibt: »Wir rauchen die ganze Zeit Joints – allerdings nur gefüllt mit Pfefferminztee, weil wir uns noch nicht trauen, Gras zu kaufen. Der Pfefferminztee haut nicht so richtig rein, aber zum Glück haben wir noch ein paar Ökosocken aus Hanfwolle übrig. Die können wir zerkleinern und dazubröseln. Schmeckt gar nicht so schlecht, und husten muss man davon auch nicht so schlimm.«

So rasant, so gnadenlos humorvoll rauscht Lehmann durch insgesamt 55 Jugendkulturen, unter denen sich nicht nur Klassiker befinden, sondern auch exotische Erscheinungen wie Spießer, Eurodancer, Hacker, echter Berliner oder Cosplayer. In kurzweiligen Kapiteln, verpackt in pointierten Anekdoten und Geschichten, erzählt der Autor in seinem typischen und ironischen Lehmann-Sound über die Besonderheiten und Eigenarten der Jugendkulturen und über seine persönlichen Erfahrungen und genauen Beobachtungen im Antlitz von Bodybuildern, Kommunisten oder Ravern, die den Häschen-Plüschrucksack der kleinen Schwester und die Bienenfühler eines Biene-Maja-Kostüms als unbedingten Bestandteil ihres Kultes ansehen.

Entstanden ist so ein buntes Kaleidoskop an heiteren und einsichtigen Jugendkulturgeschichten, die nicht nur verdammt lustig sind, sondern auch wirken: als belebende Medizin und nostalgisches Heilmittel gegen die Midlife-Crisis oder Altersdepression, bei nervenden Kindern und öden Sofaabenden. Garantiert!“

Eine Leseprobe:

Das Buch

„»Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein«, sangen Tocotronic in den Neunzigerjahren. Aber welcher überhaupt? Wollte man lieber zu den lässigen Skatern mit ihren riesigen Hosen und XXXL-T-Shirts gehören, zu den melancholischen Gruftis mit ihren schwarzen Umhängen und den weiß geschminkten Gesichtern, oder vielleicht sogar zu den bösen Punks? Und dann gab es ja auch noch die Hippies, die ununterbrochen die Doors hörten und dabei über ihre weiten Schlaghosen stolperten.

Sebastian und seine Freunde Flo, Tina und Dirk haben alles mal ausprobiert, denn sie waren jung und hatten das Geld. Also, jedenfalls Dirk. Sein Taschengeld reichte für alle. Doch am Ende jeder Jugendkultur wartete schon die nächste. Und jedes Mal mussten die vier Freunde ganz von vorne anfangen und sich die existenziellen Fragen der Popkultur stellen: Ist das T-Shirt richtig gebatikt? Wie sieht die weiße Mercedes-S-Klasse von Dirks Vater mit einer aufgesprayten Flamme aus? Und darf man den niedlichen Hamster Schnulle Satan opfern, wie es sich für einen echten Dark Metaller gehört?

Der Autor

Sebastian Lehmann lebt in Berlin. Er liest auf Bühnen in ganz Deutschland und bei der Lesebühne »Lesedüne« in Kreuzberg, die auch als »Bühne 36« im rbb-Fernsehen und auf Netflix ausgestrahlt wurde. Mit Julius Fischer betreibt er den Podcast »Zwei zu viel«. Zuletzt erschien im Aufbau-Verlag seine Geschichtensammlung »Kein Elch. Nirgends« und der Roman »Genau mein Beutelschema«. Die Radiokolumne »Meine 100 liebsten Jugendkulturen« lief auf radioeins und SWR3.

»Ich möchte mich auf euch verlassen können.
Mit euch durch die Straßen rennen.
Und jede unserer Handbewegungen
hat einen besonderen Sinn,
weil wir eine Bewegung sind.«

Tocotronic:
»Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein«

1. Wie ich einmal Skater war

»Aua«, ruft mein Skater-Freund Florian, den alle nur Flame Flow nennen, weil er auf sein Skateboard eine Flamme gesprayt hat.

Flame Flow ist gerade mit seinem Board die drei Stufen vor unserer Schule runtergeskatet, hat sich aber mit seiner überweiten Baggy-Hose im Geländer verfangen und ist mit dem Kopf voraus auf den Asphalt geknallt.

Jetzt bin ich dran.

Auch ich verfange mich mit meiner Hose und knalle mit dem Kopf auf den Asphalt. Da liegen ja schon meine anderen Skater-Freunde Tina und Dirk.

Die weiten Klamotten stören aber nicht nur beim Skaten, auch das normale Gehen gestaltet sich schwer, ständig verliere ich meine Hose oder die riesigen Schuhe, die ich fünf Nummern zu groß gekauft habe. Oder ich trete aus Versehen auf mein XXXXL-T-Shirt und falle um. Wir brauchen gar nicht kiffen, wir wirken auch so schon verspult genug.

Nach der Schule gehen wir immer zur Halfpipe, um weiterzuskaten.

»Schaut mal, ich kann schon einen Double-Flip-Spin«, ruft Flame Flow und dreht sich auf seinem Skateboard zweimal um die eigene Achse – während er steht und das Board festhält.

Flow ist eindeutig der coolste Skater von uns, und alle Mädchen bewundern ihn. Also hauptsächlich Tina aus der Parallelklasse. Sie ist das einzige Mädchen, das überhaupt mit uns spricht.

Leider vertreiben uns die großen Skater dann von der Halfpipe, weil wir uns ständig an sie klammern, um nicht umzufallen. Wir haben uns nämlich jeder was beim Skaten gebrochen: Flame Flow sein Bein, Tina ihr Schlüsselbein, ich mein Nasenbein und Dirk beide Arme.

Zum Glück können wir noch sprayen – also alle außer Dirk. Er kann im Prinzip nur einen geraden Strich malen.

Allerdings sind die echten Spraydosen viel zu teuer, deswegen haben wir die Handmalfarben von Dirks kleiner Schwester geklaut. Mit denen malen wir heimlich die Wand der Garage von Dirks Eltern an. …“

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 06/2017: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Fazit:


„Jugendkultur?
Natürlich gibt es die jungen Götter.
Aber es gibt auch 40-jährige Greise –
und 70-jährige Jünglinge.“

Erwin Koch (*1932),
deutscher Aphoristiker

Buchcover:

Ich war jung und hatte das Geld: Meine liebsten Jugendkulturen aus den wilden Neunzigern - von Sebastian Lehmann erschienen in dem Goldmann Verlag

Ich war jung und hatte das Geld: Meine liebsten Jugendkulturen aus den wilden Neunzigern – von Sebastian Lehmann erschienen in dem Goldmann Verlag


Verlag: Goldmann Verlag (15. Mai 2017).
Seitenanzahl: 192 Seiten.
Bindung: Taschenbuch.
ISBN-10: 3-442-15921-0.
ISBN-13: 9-783442-15921-5.
Preis: EUR 10,00.

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