Kolumbus und der Tag von Guanahani

1492: Ein Wendepunkt der Geschichte.

Autor: Stefan Rinke

Klappentext:

Die Entdeckung Amerikas – Ein Schicksalstag für zwei Kontinente.

„»Tierra!« Ein Schrei zerreißt die Stille über dem nächtlichen Atlantik. Am 12. Oktober 1492 um zwei Uhr sichtet der Matrose Rodrigo de Triana Land – die Insel Guanahani, das heutige San Salvador. Endlich! Ein Kanonenschuss weckt die Mannschaften der Santa María, Pinta und Niña2).

Nach dieser Entdeckung entbrennt in Europa der Kampf um die Aufteilung der Neuen Welt. Für die Ureinwohner beginnt ein Leidensweg von Unterdrückung und Tod. Eine scheinbar wohlbekannte Geschichte, doch der renommierte Historiker Stefan Rinke verlässt die allzu vertrauten Perspektiven und erzählt diesen historischen Wendepunkt, seine Vorgeschichte und Folgen neu. Er wertet auch die bisher wenig beachteten Überlieferungen der indigenen Bevölkerung aus und rückt das übliche Bild von der ruhmreichen Entdeckung gerade: War doch Kolumbus1) weder der erste Europäer in Amerika noch begriffen er und seine Zeitgenossen die unermessliche Bedeutung seiner Expedition.“

Presseinformation des Verlags:

Inspirierende Neueinordnung der Entdeckung Amerikas
durch den Historiker Stefan Rinke.

„Am 12. Oktober 1492, nach mehr als zwei Monaten auf See, ist es endlich soweit! Zum ersten Mal, seitdem sich Christoph Kolumbus1) auf die Suche nach einem westlichen Seeweg nach Indien machte, betritt er wieder festen Boden. Was Kolumbus bei seiner Entdeckung nicht weiß: Er hat nicht Indien, sondern Amerika entdeckt. Die Insel, die er in jener Nacht ausmacht, liegt in der Karibik und heißt heute San Salvador. Die Ureinwohner nannten sie Guanahani. Mit dem Betreten der Insel setzt ein folgenschwerer Wandel für die Weltgeschichte ein. Darüber berichtet der Historiker und Lateinamerika-Experte Stefan Rinke in »Kolumbus und der Tag von Guanahani«, das im Konrad Theiss Verlag erscheint.

Stefan Rinke, der in Berlin als Professor lehrt, nimmt Kolumbus‘ Landung auf Guanahani als Ausgangspunkt, um die Folgen der Entdeckung Amerikas neu zu analysieren. Er stellt dar, auf was für eine Welt die Seefahrer damals trafen und wie die Ureinwohner Kolumbus‘ Eintreffen beschrieben und einordneten. Er analysiert die Mystifizierung und die Legendenschreibung, mit der die Europäer diese Entdeckung belegten und die letzten Endes zum Ausgangspunkt für die Entstehung des »eurozentrischen Geschichtsbildes« wurde.

Anhand historischer Erkenntnisse und entsprechend der aktuellen Quellenlage weist Rinke detailliert nach, dass weder Kolumbus und seine Zeitgenossen noch die Menschen in den folgenden Jahrhunderten begriffen, welch tiefgreifende Bedeutung die Neuordnung der Welt tatsächlich hatte. Zugleich zeigt er, welche Fehlinterpretationen und Selbstüber­schätzungen sich daraus ergaben.

Rinke ist so ein unkonventionelles und äußerst inspirierendes Buch gelungen, das die systematischen Verflechtungen und wechselseitigen Abhängigkeiten, die die Geschichte seit 1492 nachhaltig geprägt haben, aufzeigt. Der Blick auf die globale Dimension des Geschehens lässt uns dabei besser verstehen, wie durch Kolumbus‘ Entdeckung die heutige Welt geformt wurde.“

Eine Leseprobe:

Zwei Welten prallen aufeinander.

„Die Fahrt des Kolumbus schuf die Grundlagen für unsere globalisierte Gegenwart, wie auch immer man dazu stehen mag. Kolumbus war ein typisches Kind seiner Zeit, und seine Idee war alles andere als originell. Die Hartnäckigkeit, ja Starrköpfigkeit, mit der er seine Reise vorbereitete und sein Vorhaben durchsetzte, ist jedoch bemerkenswert. Das gilt auch für die rasante Verbreitung der Neuigkeit in Europa und die Folgen, die diese Überfahrt sehr schnell nach sich zog.

Poker vor dem Weg nach Westen

Kolumbus kam in den 1470er-Jahren wie viele Jahre zuvor sein Landsmann Usodimare nach Lissabon. Die These, dass er dabei von einem brennenden Schiff an Land schwamm, ist der Mythenbildung seines Sohnes Hernando geschuldet. Damit begann ein neuer und entscheidender Abschnitt in seinem jungen Leben. Lissabon war zu diesem Zeitpunkt das Zentrum der dynamischsten Seemacht und Treffpunkt von Seefahrern, Kartografen und Kosmografen aus ganz Europa, die über neueste geografische Kenntnisse verfügten. Auch ein Martin Behaim steuerte in diesen Jahren die Stadt am Tejo an, um dann im selben Jahr, in dem Kolumbus auf Guanahani landen sollte, seinen Globus fertig zu stellen. In Genua hatte man den Aufstieg Lissabons im fernen Westen nicht nur passiv beobachtet. Die umtriebigen Kaufleute merkten schnell, dass im Osten ein zunehmend schärferer Wind blies. Die islamische Expansion, die 1453 mit dem Fall Konstantinopels einen Höhepunkt erreichte, machte eine Umorientierung der Handelswege bitter nötig. Spätestens seit Mitte des 15. Jahrhunderts richteten die Händler auf der Suche nach Alternativen ihre Blicke immer stärker nach Westen. Kolumbus’ Bruder Bartolomeo hatte den Schritt dorthin gewagt und sich als Kartograf niedergelassen. Damit war Bartolemeo direkt an den Quellen des Wissens und pflegte enge Kontakte zu den Männern, die mit eigenen Augen die Ferne gesehen und vermessen hatten. Auch sein Bruder Cristoforo erlernte das gefragte Handwerk des Kartenzeichnens. In Lissabon waren die Gebrüder Colombo – oder Colom, wie sie sich nun nannten – nicht allein, denn es gab dort eine große Kolonie von Florentinern und Genuesen. Die Coloms integrierten sich in das Netzwerk ihrer Landsleute, die als Händler über Vorposten in allen größeren Häfen der damals bekannten Welt verfügten. …“

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • Die erste Begegnung – Guanahani, 12. Oktober 1492.
  • Amerika vor Kolumbus.
  • Indigene Kulturen bis zum Kontakt mit den Europäern (ca. 900 – 1540).
  • Der Kontaktraum – die Karibik bis 1492.
  • Kannibalismus.
  • Die Säulen des Herakles – Träume von Ruhm, Reichtum und Heil.
  • Die Erkundungsreisen der Portugiesen.
  • Die spanischen Nachzügler.
  • Der kürzeste Weg nach Indien.
  • Ein Mann aus Genua.
  • Die „Capitulaciones“ von Santa Fé vom 17. April 1492.
  • Der Triumph des Kolumbus.
  • „Amerika“ und nicht „Kolumbia“.
  • Wie wäre die Geschichte ohne den „Tag von Guanahani“ gelaufen?

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis / Karten:

  • Besiedlung Amerikas.
  • Vorkolumbische Kulturen.
  • Toscanellis Weltkarte.
  • Kolumbus’ erste Reise.
  • Die ersten europäischen Siedlungen in Amerika.

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1) Christoph Kolumbus: „Christoph Kolumbus (ital. Cristoforo Colombo, span. Cristóbal Colón, port. Cristóvão Colombo, engl. Christopher Columbus, latinisiert Columbus, eingedeutscht Kolumbus; * 1451 (?) in Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid) war ein italienischer Seefahrer in spanischen Diensten, dem im Jahr 1492 die Wiederentdeckung Amerikas gelang. Wie heute bekannt ist, wurde der amerikanische Kontinent schon rund 500 Jahre vor Kolumbus von Leif Eriksson oder anderen Isländern entdeckt. Wenn Kolumbus gleichwohl bis heute als maßgeblicher europäischer Entdecker Amerikas gilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass erst seine Reisen zu dauerhafter Kolonisierung durch Menschen anderer Kontinente in geschichtlicher Zeit führten.“
2) Santa Maria, Niña und Pinta: „Kolumbus stach am 3. August 1492 mit seinem Flaggschiff, der Karacke Santa Maria, sowie den beiden Karavellen Niña und Pinta von Palos de la Frontera bei Huelva aus in See. Die Karavellen wurden von den Brüdern Martín Alonso und Vicente Yáñez Pinzón aus Palos bereitgestellt und kommandiert.“
Quelle: wikipedia.org – Christoph Kolumbus

Eigene Meinung:

Beurteilung des Buches:

Fazit:

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com: „…“

Verlag: Theiss Verlag GmbH, 1. Auflage (16. März 2013).
Seitenanzahl: 192 Seiten.
Bindung: Broschiert / Klappenbroschur.
ISBN-10: 3-806-22468-4.
ISBN-13: 9-783806-22468-9.
Preis: EUR 24,95.

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