Der Inselvogt von Memmert

Eine einsame Nordseeinsel, die Vögel und ich

Autor: Enno Janßen

Klappentext:

„Wer träumt nicht vom Leben auf einer einsamen Insel? Enno Janßen ist der Inselvogt von Memmert, einer kleinen Insel im Wattenmeer zwischen Borkum und Juist. In diesem Buch erzählt Enno Janßen von seinem so einsamen wie erfüllten Leben auf der Nordsee-Insel und seiner spannenden Arbeit als Inselvogt und Vogelwart.

Zwischen Anfang März und Ende Oktober ist er der einzige Mensch auf der Vogelschutzinsel mitten im Wattenmeer. Und nur schweren Herzens kehrt er für den Winter auf das Festland zurück, denn seine Liebe gehört der unberührten Natur, dem Tosen der Brandung und der faszinierenden Vogelwelt Memmerts.

Sobald die Winterstürme vorbei sind, geht es los. Dann schnürt Enno Janßen seinen Rucksack und setzt mit seinem kleinen Boot von Norddeich aus über. Es ist seine einzige Verbindung zur Zivilisation, denn die Insel darf von anderen Menschen nur im Ausnahmefall betreten werden. Internet und E-Mail gibt es auf der Insel nicht, dafür ein reetgedecktes Häuschen, in dem er Inselvogt wohnt. Seine Nachbarn sind die Vögel. Memmert beherbergt bis zu 80 Brutvogelarten, viele davon Zugvögel, die hier zum Brüten Zwischenstation machen und die Enno Janßen gewissenhaft zählt und beobachtet.

Wenn die Brutsaison lange vorbei ist und viele der Vögel schließlich gen Süden weitergezogen sind, macht Enno Janßen sich daran, die Vogelschutzinsel und sein kleines Wohnhaus winterfest zu machen. Ende Oktober wird es dann auch Zeit für ihn, mit seinem kleinen Motorboot ans Festland zu seiner Familie zurückzukehren.“

Presseinformation des Verlags:

Eine einsame Insel, viele Vögel und kein Mensch weit und breit …
Der Inselvogt der Nordseeinsel Memmert erzählt

Erscheinungstermin: ab 01. März 2021 bei Knaur

Wer wünscht sich nicht in manchen Augenblicken, auf einer einsamen Insel zu sein, in der Natur, fernab vom Stress und den Herausforderungen des Alltags … Aber dort leben? Für mehr als nur ein paar Stunden?

Enno Janßen tut genau das. Er lebt und arbeitet als Inselvogt und Vogelwart auf Memmert, einer kleinen unbewohnten Nordseeinsel zwischen Borkum und Juist. Zwischen Anfang März und Ende Oktober ist er der einzige Mensch auf der Vogelschutzinsel mitten im Wattenmeer. Seine einzige Verbindung zur Zivilisation ist ein kleines Boot, denn die Insel darf nur im Ausnahmefall betreten werden. Internet und E-Mail gibt es auf der Insel nicht, dafür aber unberührte Natur weit und breit, sattes Grün und Ruhe, außer dem Tosen der Brandung und den Geräuschen der Vögel. Doch einsam ist der Inselvogt trotzdem nicht: Memmert beherbergt 60 bis 70 Brutvogelarten – und im Jahreslauf machen bis zu 100.000 Zugvögel auf dem Eiland Station. Enno Janßen zählt und beobachtet sie, er protokolliert jede Veränderung. Tag für Tag streift er über das gut fünf Quadratkilometer große Memmert und schützt seine einzigartige Fauna und Flora.

In diesem Buch erzählt Enno Janßen von seinem so einsamen wie erfüllten Leben auf Memmert, vom Abenteuer mit der Natur und seiner spannenden Arbeit als Inselvogt und Vogelwart. Ein Sehnsuchtsbuch für alle Nordsee- und Vogelfreunde – und alle, die sich auf die einsame Insel wünschen.

Enno Janßen wurde 1961 an der Nordseeküste geboren, sein Vater stammte aus einer Fischerfamilie. Von Kindesbeinen an träumte er vom Leben auf einer einsamen Insel. Seit 2003 ist er Inselvogt auf Memmert, wo er den Großteil des Jahres verbringt.“

Eine Leseprobe:

I
STRAND JA,
STRANDBAR NEIN

„Es gibt hinreißendere Inseln als meine?

Mag sein.

Wir sind hier nicht in der Karibik. Palmen haben wir nicht, Traumstrände auch nicht. Nicht einmal eine Strandbar.

Aber was heißt »wir«? Ich, müsste es heißen. Ich bin es, der keine Palmen, keinen Traumstrand und keine Strandbar hat. Immerhin habe ich ein Boot, das mich in einer halben Stunde nach Juist bringt, wenn die Vorräte aufgezehrt sind, denn, wie gesagt: keine Strandbar, auch kein Pizzaservice, nichts dergleichen. Das Boot liegt am Rand der Fahrrinne drüben an der Nordküste, und je nach Wasserstand ist gar nicht so leicht dranzukommen, weil ich auch keinen Hafen habe; womöglich dümpelt es weit draußen, und ich muss hinwaten, bis zur Hüfte im Wasser. Ab Windstärke 6 überlege ich mir ohnehin zweimal, ob ich fahren soll, es ist nämlich ein kleines Boot und – lieber hungern als kentern, wenn sich die Frage schon stellt. Ich hab’s übrigens ausprobiert. Das ist schon eine Weile her, aber damals habe ich sechs Tage hintereinander ohne Nahrung ausgehalten. Es geht … Also lieber hungern.

Die Sache ist nämlich die: Ich bin allein auf dieser Insel. Wobei allein nicht ganz das richtige Wort ist. Sagen wir lieber: Ich bin hier der einzige Mensch. Und wo ich schon dabei bin, die Verhältnisse klarzustellen: Natürlich ist es nicht meine Insel. Sie gehört mir nicht. Und eigentlich habe ich hier auch nichts verloren. Nichts verloren und nichts zu suchen – jedenfalls nach Ansicht meiner Mitbewohner, von der sie auch nach siebzehn gemeinsamen Jahren nicht abrücken. Sie wollen sich nicht an mich gewöhnen, sie weigern sich strikt, mich anzuerkennen, sie behandeln mich nach all der Zeit noch immer als lästigen Fremdkörper. Jedenfalls komme ich ihnen grundsätzlich ungelegen.

Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich sie sogar. Es ist nämlich ihre Insel, und zwar wahrscheinlich schon seit über zweihundert Jahren. Sie reklamieren diese Insel also für sich, und da ich unübersehbar bin, fast immer die höchste Erhebung hier – eine Erhebung auf zwei zügig voranschreitenden Beinen obendrein –, entdecken sie mich regelmäßig schon von Weitem und fliegen unverzüglich auf, schimpfen, zetern und schlagen Krach oder verdrücken sich lautlos: hinter die Dünen, hinaus aufs Meer, in jedem Fall verärgert.

Damit ist es heraus. Ich bin – wenn wir die Kaninchen und Mäuse einmal beiseitelassen – der einzige Nicht-Vogel auf dieser Insel und massiv in der Unterzahl. An manchen Tagen bringen sie es auf 30.000, an anderen auf 100.000 … fast hätte ich gesagt: Exemplare, aber ich würde von meinen Mitbewohnern niemals als »Exemplare« sprechen. Übrigens sind sie sich auch untereinander nicht unbedingt grün, eine verschworene Gemeinschaft bilden sie auf keinen Fall. Aber was meine Person angeht, sind sie sich überraschend einig: Mensch bleibt Mensch, und wenigstens hier, wenigstens auf ihrer Insel wollen sie davon verschont bleiben. …“

Pressestimmen:

  • www.media-spider.com, 04/2021: „…“

Eigene Meinung / Beurteilung des Buches:

Fazit:


„Wer denkt schon bei der Frage,
was oder wen er auf eine einsame Insel mitnehmen würde,
an die Bedürfnisse der armen einsamen Insel?“

Gregor Brand (*1957),
deutscher Schriftsteller, Lyriker und Verleger.

Buchcover:

Der Inselvogt von Memmert - Eine einsame Nordseeinsel, die Vögel und ich - von Enno Janßen ist erschienen bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG

Der Inselvogt von Memmert – Eine einsame Nordseeinsel, die Vögel und ich – von Enno Janßen ist erschienen bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG


Verlag: Knaur HC, 1. Auflage, Ungekürzte (1. März 2021).
Seitenanzahl: 232 Seiten.
Bindung: Gebundene Ausgabe.
ISBN-10: 3-426-21492-X.
ISBN-13: 9-783426-21492-3.
Preis: EUR 16,99.

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